Hunderttausende Minivans aus DaimlerChrylser-Werk Eurostar bei Graz:

Voyager made in Styria



Die letzte Etappe der Fertigung: Einbau von Motor und Achsen in den Chrysler Voyager im Eurostar-Werk südlich von Graz


Foto: Eurostar
  Südlich von Graz, auf einer Fläche von über 22 Hektar, wird im Zweischicht-Betrieb gearbeitet: Im steirisch-amerikanischen Eurostar-Werk laufen pro Jahr durchschnittlich 55.000 Chrysler Voyager vom Band.
Bereits 1986 wurde die Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik (SFT) Graz von Chrysler mit der Entwicklung eines Allradantriebs für den Chrysler Voyager beauftragt, vier Jahre später konnte dort mit der Produktion von Allradkomponenten für den Voyager AWD begonnen werden.

Die Eurostar Automobilwerk Ges.m.b.H. & Co KG wurde im Februar 1990 gegründet und war vorerst ein Joint Venture zwischen der Chrysler Austria GesmbH und der Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik AG & Co KG. Heute ist sie 100prozentige Tochter der DaimlerChrysler-Corporation. Am 20. April 1992 erfolgte schließlich die offizielle Eröffnung des Eurostar-Automobilwerkes.

Dort steht der Mensch im Mittelpunkt: Die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Fertigung sind im Schichtbetrieb tätig und können zwischen den Arbeitsplätzen wechseln. Kleine Gruppen von sechs bis 20 Mitarbeitern sind für bestimmte Bereiche zuständig und für Produktion, Wartung und Qualität, aber auch für die Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes eigenverantwortlich. Unter dem Motto „Komm und sag´s“ herrscht kreative Kommunikation zwischen Management und Mitarbeitern, die das Lösen eventueller Probleme wesentlich erleichtert.

Der Produktionsablauf gliedert sich in vier Etappen. In der ersten entsteht der „Rohbau“, der von insgesamt 3300 Schweißpunkten zusammengehalten wird. Vor dem nächsten Schritt, der Lackierung, werden aber noch Motorhaube, Heckklappe und Kotflügel montiert. Nach elf Stationen der Vorbehandlung erfolgt dann die Einbrennlackierung bei 150 °C; der gesamte Lackierprozeß dauert immerhin ganze acht Stunden.

Letzter Schritt ist die Endmontage, wo vorerst die „restlichen“ 2650 Einzelteile hinzugefügt, Motor und Achsen eingebaut werden. Bevor der fertige Voyager die Produktionshallen verlassen kann, erfolgt die Endkontrolle.

Hunderttausende der Chrysler Voyager wurden seit 1990 ausgeliefert und laufen in vielen Ländern, auch außerhalb Europas.

Die österreichische Automobilindustrie war praktisch „ausgestorben“. Wissen und Erfahrung der steirischen Unternehmen, zahlreiche Initiativen, Neugründungen und die Vernetzung im AutomobilCluster Styria haben die Steiermark zu weltweiter Bedeutung in der Automobil- und Zulieferindustrie gebracht.



Eurostar Automobilwerk GesmbH & Co KG (gegründet im Februar 1990)
Walter-P.-Chrysler-Platz 1
Postfach 21, A-8041 Graz

100 prozentige Tochter der
DaimlerChrysler Corporation

Geschäftsführer: Gary W. Cash

Erster Spatenstich: 13. März 1990
Erstes Pilot Auto: 16. September 1991
Job #1:      28. Oktober 1991
Diesel Job #1:  6. April 1992
Offizielle Eröffnung: 29. April 1992
MY'96 Job #1: 25. September 1995
250.000 Minivan: 25. März 1998

Märkte
Europa (inkl. Großbritannien), Mittlerer Osten, Südamerika, Afrika, Japan,
Australien

Produkt
Chrysler Voyager: Rechts- und Linkslenker Long-Wheel-Base, Short-Wheel-Base Front-Wheel-Drive, All-Wheel-Drive Motoren: 2.0 L, 2.4 L, 2.5 TD, 3.3 L, 3.8 L

Maße
Grundstück: 211.700 m2
Karosseriebau   12.100 m2
Lackierung    9.700 m2
Endmontage   26.100 m2
Außenbauten   3.600 m2
Verbaute Fläche  53.000 m2
Transportbänder    2.590 m

Personalstand
Angestellte  235
Arbeiter 1275

Umsatz 1998 10,81 Mrd. Schilling ~ 786 Mio. E
Kapazität 55.000 Einheiten pro Jahr in zwei Schichten
ISO 9002 und EMAS 14001 zertifiziert,
Ökoprofit 1994, 1995, 1996, 1997, 1998