Chronik Salzburg

     
„bridges — Salzburg 2000“
     
Besinnen - feiern - die Zukunft gestalten. Unter dem Namen „bridges — Salzburg 2000“ gestaltet eine Vielzahl unterschiedlichster Künstler und Kultureinrichtungen vom 30. Dezember 1999 bis zum 1. Jänner 2000 ein dreitägiges Millenniumsfest vor der einmaligen Kulisse der Salzburger Altstadt.  

Foto: OTS-Bild Salzburger Altstadt
Jugend spielte auf
Im Gasthaus Schörghof in Saalfelden fand am 23. Oktober ein Jungmusikantentreffen statt. Es wirkten die Familienmusik Gmachl-Schmidhuber, eine Geigengruppe aus dem Tennengau, D'kloan Högmooser aus Taxenbach, die Deutinger Buam aus Eschenau, die Lenzinger Dirndl, die Wiesberg Dirndl und Palfenmusi mit. Ausgegangen war die Initiative für diese Veranstaltung vom jungen, begeisterten Musikanten Wolfgang Schwabl aus Saalfelden.

100 Jahre Norikerzucht im Flachgau
Vor 100 Jahren gründeten Bartlmä Angelberger, Postmeister in Salzburg und Matthias Riedl aus Seekirchen den Norikerpferdezuchtverein Nr. 11 mit zahlreichen angeschlossenen Gemeinden. Sitz dieses Vereines ist die Gemeinde Faistenau, die schon im Jahre 1911 57 der 128 Flachgauer Mitglieder stellte. Es wurde groß gefeiert und man erinnerte sich an das wechselvolle Schicksal des Vereines im Laufe der Geschichte dieses einen Jahrhunderts. Der Name „Noriker“ leitet sich übrigens von der altrömischen Provinz Noricum ab, die das Gebiet unserer Alpen umfaßte.

Theater im Berg
Das Salzbergwerk am Halleiner Dürrnberg wurde Ende Oktober zum Schauplatz einer spektakulären Theateraufführung. Das Ensemble „bodi end sole“ zeigt in den Tiefen des Berges den zweiten Teil ihrer Theaterreise „Salinenstadt“, die im Vorjahr begonnen hat. Es steht ein Budget von 1,3 Millionen Schilling (~ 94.475 Euro) zur Verfügung. Von 70 Mitwirkenden — Amateuren und Profis — werden die Märchen, Mythen und auch die Machtspiele rund um das Weiße Gold, dem Salz, in Szene gesetzt. Der gesamte Stab zählt 100 Mitarbeiter. Für die Anfertigung der Kostüme wurde eine eigene Werkstatt eingerichtet. Allein die Anfertigung des Kostümes des „Heiligen Rupert“, das mit Blattgold besprüht wurde, dauerte zwei Wochen.

Burg zu verkaufen
Die Bundesimmobiliengesellschaft will Burg Golling verkaufen. Am besten wäre es natürlich — nach Meinung von Experten — die Burg einer öffentlichen kulturellen Nutzung zuzuführen. Der Gemeinde fehlt aber für den Kauf und die Erhaltung das nötige Geld. Das Interesse an der Burg, mit acht mietergeschützten Substandardwohnungen und einem Heimatmuseum, dürfte allerdings nicht sehr groß sein.

Schule im Stall
Zwei Klassen der Hauptschule Annaberg genossen kürzlich einige Unterrichtseinheiten im Laufstall des Anderbauern im Ortsteil Schlipfing. Sie saßen auf Strohballen und durften Kälber streicheln. Die Schüler staunten auch über die Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt entlang des Oichtenflusses. Auch die Lehrerinnen waren vom Programm angetan, sie wollen Erkenntnisse aus dem Praxistag in den Unterricht der verschiedensten Fächer einbauen.

Handy als Lebensretter
Das neueste Lieblingsspielzeug der Menschen, das Handy, hat bisweilen auch seine guten Seiten. Ein solches hat nämlich einer 20jährigen Bergsteigerin das Leben gerettet. Die Rosenheimerin wollte vom Predigtstuhl nach Reichenhall absteigen; sie stürzte jedoch und blieb ohnmächtig mit schweren Rückenverletzungen liegen. Als sie wieder zu sich kam, war es bereits dunkel. Hilfe konnte die unterkühlte und geschockte Frau mit ihrem Handy herbeirufen.

Unerläßlich: Schnelle Bahn
Wie den „Salzburger Nachrichten“ zu entnehmen war, drohe ohne die geplante Hochleistungsstrecke der Bahn über Salzburg der heimischen Industrie das verkehrspolitische Out. Dies erklärte der Obmann der Sektion Industrie in der Wirtschaftskammer, Willibald Klepsch. „So sehr ich die Anrainer in ihrer Sorge um die Lebensqualität verstehe, so darf aber auch die Bedeutung der Anbindung Salzburgs an das europäische Hochleistungs-Bahnnetz nicht übersehen werden.“ Er verlangte von der Hochleistungsbahn AG, anrainer- und umweltfreundliche Lösungen zu suchen, auch wenn diese Mehrkosten verursachten. Eine Verlegung der Bahntrasse auf eine andere Strecke wäre künftigen Generationen gegenüber unverantwortlich.