Österreichische Lösung ermöglicht Zeit- und Ressourceneinsparung
von über 90 Prozent:
Künstliche Intelligenz für die Erdölindustrie

Um Förderung und Produktion von Erdöl zu optimieren, hat die Ingenieurgemeinschaft Stundner & Zangl aus Baden bei Wien ein Softwareprogramm mit dem Namen „decide! for oil&gas“ auf den Markt gebracht. Das Programm, das auf neuronale Netzwerke und genetische Programmierung zurückgreift, soll Zeit- und Ressourceneinsparungen von 90 Prozent bringen. Stundner & Zangl kann bereits auf erste Kunden verweisen, weltweit gibt es inzwischen 22 Testinstallationen des Programms.

Die Notwendigkeit eines solchen Programms sieht Firmenchef Michael Stundner vor allem im niedrigen Ölpreis des letzten Jahres: „Das zwingt die Erdölindustrie, mehr denn je darauf zu achten, ihre Lagerstätten optimal zu entölen.“ Diese Optimierung will die Ingenieurgemeinschaft aus der Kurstadt Baden mit einem innovativen Konzept ermöglichen, das Methoden der künstlichen Intelligenz wie neuronale Netzwerke und genetische Programmierung verwendet.

Stundner: „Bei unseren Recherchen zeigte sich, daß andere Industrien zur Lösung von Optimierungsaufgaben schon längst auf Methoden der künstlichen Intelligenz setzen, diese aber im Bereich Exploration & Produktion von Erdölfeldern kaum angewendet werden.“ Derzeit, so der Badener Entwickler, würden sehr komplexe Simulationsmodelle für diese Aufgaben verwendet. „decide!“ verwendet dagegen selbstlernende Software, die aus den Produktionsdaten Zusammenhänge erkennt und so Vorhersagen und die Optimierung der Produktionsstrategie erlaubt.

Berichte sind sofort online verfügbar
Das kann, so Stundner, enorme Zeit- und Ressourceneinsparungen bringen. Zudem beansprucht die Vor- und Nachbereitung der Daten üblicherweise bis zu 80 Prozent der Arbeitszeit von Erdölingenieuren. Hier setzt „decide!”, das zu allen gängigen Datenbanksystemen kompatibel ist, an. Alle Softwaremodule greifen bei „decide!“ auf eine zentrale Datenbank zu. Ein Geografisches Informationssystem (GIS) und eine visuelle Datenanalyse verkürzen die Arbeitszeit etwa für das Erstellen der Berichte und die Präsentation der Ergebnisse. Tabellenkalkulation und Textverarbeitung gehören ebenfalls zum Funktionsumfang der neuen Software, sodaß das aufwendige Hin- und Herkopieren zwischen verschiedenen Programmen entfällt. Die Berichte werden in HTML abgespeichert, wodurch diese in den Intranets der Erdölproduzenten sofort online allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen.

Bisher investierte die Badener Ingenieurgemeinschaft etwa 7,3 Millionen Schilling (~ 530.500 Euro) in die Entwicklung der Software, die sowohl vom Forschungsförderungsfonds als auch vom Land Niederösterreich gefördert wurde. Innerhalb von zwei Jahren hat das Team, das in der Erdölbranche als Virtuelles Unternehmen namens „The Decision Team“ auftritt, das Produkt marktreif gemacht. Nunmehr werden Risikokapitalgeber gesucht, die das Unternehmen bei der weltweiten Vermarktung finanziell unterstützen.

Auf der Suche nach Risikokapitalgebern
In vier Jahren will das Unternehmen dann Technologieführer für Anwendungen künstlicher Intelligenz in der Erdölindustrie werden und einen signifikanten Anteil auf dem Weltmarkt erobern. Und dieser ist beachtlich: Stundner schätzt das globale Marktvolumen auf mindestens 1,5 Milliarden Schilling (~ 109 Mio. Euro) jährlich.

Informationen:
Stundner & Zangl OEG
„The Decision Team“
A-2500 Baden, Erzherzog Rainerring 3/6,
Tel.: ++43 / 2252 / 23864
info@decide.at
http://www.decide.at