Der "Musikantenstadl" in der Verbotenen Stadt

„Ich bin unheimlich stolz, daß der ,Musikantenstadl‘ die erste Fernsehsendung der Welt ist, die so etwas geschafft hat“, konnte man von einem zufriedenen Karl Moik am ersten Probentag zum großen Fernost-Open-air hören, das Mitte Oktober in der „Verbotenen Stadt“ in Peking aufgezeichnet wurde.


Die hochrangigen Künstler, die dort schon auftreten wollten, sind Legion — doch die chinesischen Behörden legten sich immer wieder quer. Auch für den „Musikantenstadl“ mußten — nicht nur bürokratische — Hürden überwunden werden: So verzögerten sich schon die ersten Proben mit einem Teil der chinesischen Künstler, weil Übertragungswagen und Kameras noch fehlten. „Ich blieb da ganz ruhig. Sich aufzuregen, bringt doch nichts“, meinte Karl Moik gelassen. Und am Nachmittag ging´s dann auch richtig los: Regisseur Kurt Pongratz war, mit einer Dolmetscherin an seiner Seite, im Einsatz, den Sendungsablauf gemeinsam mit dem chinesischen Co-Partner CCTV zu koordinieren — und den Änderungswünschen der Chinesen nachzukommen.

Die „Musikantenstadl“-Bühne, erstmals in der 18jährigen Geschichte der Sendung nicht in der bewährten „Stadl“-Dekoration, sondern eine von CCTV gestaltete chinesische Dekoration mit Tempeln, stand am Platz vor dem Mittagstor, dem Haupteingang zur „Verbotenen Stadt“ in Peking. Am Samstag, dem 16., und am Sonntag, dem 17. Oktober 1999, war es in Peking endlich soweit. Direkt vor dem Eingang in die frühere Kaiserresidenz erlebten jeweils rund 3800 Zuschauer einen „Musikantenstadl“ der Extraklasse — und die erste Fernsehshow im eindrucksvollsten und wohl bestbewachten Gebäude der Volksrepublik.

Drei Jahre Vorbereitungszeit hat es das „Stadl“-Team gekostet, sich auf die Fernostausgabe vorzubereiten. Karl Moik auf die Frage, welches Land als nächstes an der Reihe ist: „Wir haben Einladungen von Hawaii und Dubai, wo wir für 2001 eine Show planen. Und dann gibt es noch die Möglichkeit eines ,Musikantenstadls‘ auf einem Kreuzfahrtschiff.“ Das „Österreich Journal“ wird berichten.