Zauber der Gärten Internationale Gartenschau 2000 in Graz Die Region Graz ist Bühne für die Internationale Gartenschau 2000 (IGS). Das Mega-Event unter dem Motto „Zauber der Gärten“ zeigt die Schönheit, Vielfalt und Kreativität von Landschaftsgestaltung. Neben spektakulären Gartenanlagen wird auch ein buntes Animations- und Unterhaltungsprogramm geboten. Der Bogen spannt sich von Blumenschauen über Musterhausausstellungen, Themen- und Regionaltagen, internationalen Floristen-Wettbewerben bis zu Konzerten, Lesungen und Kinderprogrammen. Der Veranstalter Als Veranstalter zeichnet die A. Porr AG verantwortlich. Für die Planung, Organisation und Durchführung der IGS 2000 wurde eine Tochtergesellschaft gegründet, die unter dem Namen IGS-Internationale Gartenschau Betriebsgesellschaft mbH agiert. Die Investitionen für die Internationale Gartenschau belaufen sich auf rund 550 Millionen Schilling (39,97 Mio. Euro). Tourismus-Leitprojekt Das Land Steiermark hat die Internationale Gartenschau zum Tourismus-Leitprojekt des Jahres 2000 erkoren und fördert die Veranstaltung mit rund 80 Millionen Schilling (5,81 Mio. Euro). Mit einer Million erwarteter Besucher aus Österreich und den umliegenden Ländern ist dieses Event ein gewichtiger Wirtschaftsfaktor für die Steiermark. Faszination und Zauber von gestalteter Landschaft ist die eine Seite der Gartenschau, die Präsentation von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Dienstleistungen die andere. Beide Seiten sollen dem Besucher nachhaltig in Erinnerung bleiben. Es blüht und gedeiht Auf dem Gelände der Internationalen Gartenschau entstanden nach dem Konzept des renommierten Schweizer Landschaftsarchitekten Dieter Kienast vier architektonisch höchst anspruchsvolle Themengärten: Acker-, Blumen-, Berg- und Fasanengarten. Eine Musterhaussiedlung mit prachtvollen Mustergärten ist eine weitere Attraktion. Dieter Kienast gewann den internationalen Ideenwettbewerb, der im Herbst 1996 ausgeschrieben wurde und zu dem acht Landschaftsarchitekten-Teams aus ganz Europa eingeladen waren, mit seinem Konzept „Gärten in der Landschaft“. Für den mittlerweile leider viel zu früh verstorbenen Dieter Kienast bedeutete der Beitrag für die IGS sein größtes geschlossenes Werk. Das Landschaftsarchitekturbüro Kienast zeichnet auch für die Konzeption und Gestaltung der Gartenanlagen auf der Expo 2000 in Hannover verantwortlich. Der Ackergarten Im Ackergarten erlebt der Besucher die Harmonie von Nützlichkeit und Schönheit der Nutzpflanzen. Hinter einem Weidenflechtzaun, Hanf und Chinaschilf wachsen 230 verschiedene Kulturpflanzen der österreichischen Landwirtschaft. Kürbis-, Raps-, Hopfen-, Tabak- und Maisfelder, eine Obstplantage, ein Kräutergarten und Rebhänge sind farblich sowie architektonisch abgestimmt. Die gesamte bäuerliche Kulturlandschaft findet sich hier beispielhaft wieder. Der Blumengarten An den insgesamt 186 Ausstellungstagen blühen im Blumengarten rund eine Million Blumen. Die Beete sind in Form eines orientalischen Teppichmusters angelegt. Ein mit weißen Stoffbahnen überzogenes fünf Meter hohes Holzgerüst bildet den Rahmen für das Farbenfeuerwerk der Blüten. Eine begehbare Tribüne im Süden des Blumengartens ermöglicht den Überblick über den gesamten Gartenraum. Die Blütenpracht ist abhängig von der Jahreszeit: Im Frühjahr dominieren die Farbtupfen von Tulpen, Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht, Narzissen, Anemonen, Schnittlauch, Goldlack, Islandmohn, Steinkraut und Gänseblümchen. Der Sommer-Blumenteppich wird aus Sommerblumen, Zwiebelpflanzen und Stauden gewebt: Zinnien, Tagetes, Verbenen, Begonien, Sonnenblumen, Dahlien sowie Rittersporn, Löwenmäulichen, Bartnelken, Türkenmohn und Katzenminzen erfreuen die Besucher. Der Berggarten Dieser moderne Berggarten des 21. Jahrhunderts entspricht nicht dem Typus des historischen Steingartens sondern ist eine europaweit einzigartige Parklandschaft: Geometrisch geformte Erdpyramiden treiben ein faszinierendes Spiel mit Enge und Weite: 26 Rasenpyramiden, bis zu acht Meter hoch, ein rotes Schotterfeld und ein fünf Meter hoher Rasenwall, der diesen Garten begrenzt, prägen das Bild. Das sinnliche Erleben wird hier durch Musik und Literatur verstärkt. Eine Pyramide ist als „Landschaftslesebuch“ mit einem Text von Reinhard P. Gruber gestaltet. Auf den Stufen der Musikpyramiden sowie auf den Musikstühlen kann Klängen von Mozart und Mahler gelauscht werden. Der von Dieter Kienast bewußt integrierte Altbaumbestand wurde mit 40 sogenannten Solitärgehölzen erweitert. Darunter befinden sich mehrere Ginkgobäume, die als „lebende Fossilien“ gelten sowie Trompeten-, Tulpen- und Götterbäume. Auf den Pyramiden wachsen tausende Stauden, Zwiebelpflanzen und farbenfrohe Bergblumen. Das Schotterfeld ist aus 1200 Tonnen Steinen kunstvoll arrangiert: Thymian, Seifenkraut, Heidennelke, Zittergras, Leimkraut und Storchenschnabel gedeihen hier. Der Berggarten wird auch nach dem Ende der Internationalen Gartenschau 2000 den Besuchern des Schwarzl-Freizeitzentrums erhalten bleiben. Der Fasanengarten Frei laufende, farbenprächtige Fasane bevölkern den von einer Lindenhecke umgrenzten Fasanengarten und geben diesem Gartenbereich seinen Namen. 1241 Linden ragen hier als lebender Zaun sieben Meter in den Himmel. Eine Himmelstreppe, ein Labyrinth, ein Irrgarten und ein Lotosteich mit einer Eicheninsel vermitteln den Besuchern die hohe Kunst der Landschaftsarchitektur. Insgesamt 2901 Rotbuchen, sauber in Heckenform geschnitten, begrenzen die Wege im Irrgarten und im Labyrinth. In diesem Abschnitt der Gartenschau beflügeln sogenannte Topiarys (bizarre Baumfiguren) die Phantasie der Besucher: 44 Eiben wurden dafür gesetzt und in kunstvolle Formen geschnitten. Die Interpretation der einzelnen Figuren bleibt jedem Besucher überlassen. Die Stufen der vier Meter hohen Himmelstreppe sind prominenten Persönlichkeiten gewidmet. Paten sind unter anderen Papst Johannes Paul II., Placido Domingo, Sir Edmund Hillary und die Wiener Sängerknaben. Ein Rosengarten und ein Magnolienhügel runden die Attraktionen des Fasanengartens ab. Musterhaussiedlung und Mustergärten Auf einem 10.000 m2 großen Areal sind die Musterhaussiedlung mit dem berühmten „Peichl-Haus“ und die 17 Mustergärten untergebracht. In den Mustergärten stellen Garten- und Landschaftsgestalter ihr Können zur Schau. Sie sind verschiedenen Themen gewidmet: So laden z. B. „Die Kraft von Wasser und Fels“, „Laß die Seele baumeln – Urlaubsgarten“, ein „Yin-Yang-Garten“, ein „Wandelgarten“, ein „Cottage-Garden“ oder der „Garten der fünf Elemente“ zum Verweilen ein. Die einzelnen Mustergärten wurden von österreichischen Garten- und Landschaftgestaltern gebaut. Die Lehrbaustelle der HBLVA (Höheren Bundeslehranstalt für Gartenbau Schönbrunn) ist mit vier sogenannten Mikrogärten vertreten. Der Veranstaltungsort Veranstaltet wird die Internationale Gartenschau 2000 auf dem Gelände des Schwarzl-Freizeitzentrums im Süden von Graz. Die verkehrstechnisch ausgezeichnete Lage (Autobahnanbindung und eigene Autobahnabfahrt) und die bereits vorhandene Freizeitinfrastruktur waren entscheidend für diesen Standort. Auf 21 ha Ausstellungsgelände erstreckt sich nun die Internationale Gartenschau am Südufer des Schwarzl-Sees. Die Wirtschaft boomt Die A. Porr AG mit ihrer 100 %igen Tochtergesellschaft „IGS-Internationale Gartenschau Betriebsgesellschaft mbH“ ist Projektträgerin und übernimmt damit das Risiko für die Finanzierung und Durchführung der Internationalen Gartenschau 2000. Dieses somit privatwirtschaftlich getragene Mega-Event schafft bedeutende wirtschaftliche Impulse. „Wir erwarten eine Million Besucher aus dem In- und Ausland, die gemeinsam mit den von uns getätigten Investitionen für einen geschätzten Gesamtumsatz von mehr als einer Milliarde Schilling (72,67 Mio. Euro, Anm.) sorgen werden“, erklärt dazu Dr. Michael Krainer als Geschäftsführer der IGS 2000. Kunst & Kultur Nicht nur Gartenkunst wird hier vermittelt - während der Ausstellungsmonate wird die Internationale Gartenschau 2000 auch Bühne, Konzerthaus, Galerie und Ausstellungsfläche für zahlreiche künstlerische Objekte und kulturelle Veranstaltungen sein. Eine Fülle an kulturellen Veranstaltungen, Lesungen und Konzerten erwarten den Besucher. Als besondere Kulisse erweist sich dabei die neu ausgebaute Seebühne. Höhepunkt der Seebühne-Events, die quasi auf dem Wasser stattfinden, ist das Kindermusical „Simba oder das Löwenland” der Vereinigten Bühnen Graz. Aber auch Lesungen des überaus beliebten Erzählkunstfestivals „Graz erzählt“ werden über die Bühne gehen. Das Rahmenprogramm Auf die kleinsten Besucher der Gartenschau warten acht Spielareale, die jeweils unter einem bestimmten Motto stehen: Rutschen in allen Formen und Größen prägen die „Spiellandschaft”. Wipptiere in der Form von Schafen, Kühen und Pferden bilden die „Herde der Schaukeltiere“. Auf dem „Matschplatz“ findet sich alles zum Thema Wasser und Sand, was Kinderherzen höher schlagen läßt: Duschen, Fontänenhüpfer und kleine Bagger. Im „Kletterwald“ locken eine Hängebrücke und Kletternetze. Im „Tarzanwald“ gibt es alle erdenklichen Variationen zum Schaukeln und das „Karussell-Land“ wartet mit verschiedensten Kletterbäumen auf. Im „Nasch- und Obstgarten“ entstand ein Kinderspielplatz aus Holzhütten inmitten köstlicher Früchte und die frechen Zwergziegen im Herberstein-Streichelzoo begeistern nicht nur die jüngsten Besucher. Öffnungszeiten und Eintrittspreise Die IGS ist von 13. April bis 15. Oktober 2000, täglich von 9 bis 18 Uhr, Juli und August bis 20 Uhr, geöffnet. Um allen Interessierten den Besuch der IGS zu ermöglichen wurden die Eintrittspreise gestaffelt, für besonders fleißige Besucher gibt es Dauerkarten. Einige Preisbeispiele: Einzeleintritt für Erwachsene: ATS 190,–; Kinder von 6 – 16 Jahren: ATS 90,–; Senioren: ATS 170,–; Behinderte: ATS 110,–; Studenten ATS 170,–. Tageskarten gelten als Freifahrtschein auf den öffentlichen Verkehrsmitteln in Graz und außerdem als Eintrittskarte für den Schwarzl-See mit seinem ungetrübten Badespaß. Informationen: Schwarzl-Freizeitzentrum Unterpremstätten/Graz/Steiermark Tel.: ++43 / (0)3135 / 51860-0 Fax: ++43 / (0)3135 / 51860-6 E-Mail: office@igs2000.at http://www.igs2000.at |