Austrian Airlines Group profiliert sich weiter als Spezialist und geht in breite Offensive  

erstellt am
05. 04. 04

Trendwende im letzten Jahresdrittel führt zu EBIT-Steigerung auf 63,3 Mio. – Jahresergebnis der Austrian Airlines Group für 2003
Wien (aua) - Eine markante Verbesserung des Passagieraufkommens auf Basis innovativer Marketingaktionen vor dem Hintergrund einer Konjunkturbelebung im letzten Jahresdrittel, einer konsequenten Einheitskostensenkung sowie einem aktiven Währungs-, Zins- und Risikomanagement, führte zu einem gegenüber 2002 deutlich verbesserten EBIT im Geschäftsjahr 2003.

Das EBIT wurde von Euro 41,4 Mio. im Jahre 2002 um Euro 21,9 Mio. oder 52,9 % massiv verbessert und weist ein Plus von Euro 63,3 Mio. aus. Beim Ergebnis vor Steuern wurde nach Euro 4,2 Mio. im Jahr 2002 mit plus Euro 25,7 Mio. ein deutlich positiveres Resultat erzielt. Mit Euro 345,2 Mio. erwirtschaftete die Austrian Airlines Group wieder einen starken Operativen Cash Flow. Die Passagierauslastung im Linienverkehr konnte gegenüber dem bisherigen Spitzenwert von 2002 (70,5 %) noch weiter auf den neuen Rekordwert von 71,3 % gesteigert werden.

Vorstandsvorsitzender Vagn Soerensen in einer Analyse der Entwicklung der Austrian Airlines Group: „Trotz des schwierigen ersten Halbjahres ist es uns im Vorjahr gelungen unser EBIT um über 50 % zu steigern und unseren Verschuldungsgrad weiter konsequent zu reduzieren. Im Jahre 2002 haben wir uns noch auf die Neuorganisation der Gruppe konzentriert, 2003 konnten wir uns der Struktur- und Prozessoptimierung, der Erhöhung der Krisenfestigkeit und breiten Marktoffensiven widmen. Richtung Zentral- und OstEuroopa sind wir heute eindeutig die Nummer Eins und werden die EU-Erweiterung für eine rasante Expansion nützen. Unser Turnaround hat jetzt wieder ein hohes Drehmoment!“

Finanzzahlen
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Mieten (EBITDAR) beträgt Euro 420,8 Mio. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte um 52,9 % massiv verbessert werden und beläuft sich auf Euro 63,3 Mio. Nach Abzug des Finanzergebnisses in Höhe von minus Euro 37,6 Mio. (im Vorjahr minus Euro 37,2 Mio.) ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (Profit before tax) von plus Euro 25,7 Mio. und somit eine Verbesserung von Euro 21,5 Mio. Nach Verrechnung der Ertragsteuern (im Wesentlichen aktive Steuerlatenz) von plus Euro 20,3 Mio. ergibt sich ein Jahresüberschuss (Net Profit) von Euro 45,8 Mio.

Der Schuldenabbau wurde im Geschäftsjahr 2003 weiter konsequent fortgesetzt. Das Ausmaß der verzinslichen Verbindlichkeiten konnte um Euro 335,6 Mio. gesenkt werden (seit 2001 in Summe um nahezu Euro 800 Mio.). In Folge wurde damit das Net Gearing (Verschuldungsgrad) von 290,4 % auf 217,0 % abgesenkt. In Summe wurde dadurch auch eine Verbesserung der Eigenkapitalquote von 14,6 % auf 17,0 % erzielt.

„Wir haben unsere Hausaufgaben früher gemacht als andere, jetzt gilt es den Vorsprung weiter auszubauen!“ kommentierte Finanzvorstand Mag. Thomas Kleibl die Bilanz für 2003 im Branchenvergleich und stellt in einem Ausblick für 2004 fest: “Auf Basis der konsequenten Konzentration auf unsere Nischenstrategie sowie weiterem striktem Kostenmanagement und selbstbewusstem Marketing sollten wir unser bereinigtes EBIT (vor Sondereffekten wie z.B. Kursgewinnen, ungeplanten Abschreibungen etc.) von Euro 4,2 Mio im Jahr 2003 heuer auf Euro 50 Mio. steigern können!“

Verkehrsergebnis
Im Einklang mit der Nachfrageentwicklung wurde auch die im Linienverkehr angebotene Kapazität gesteuert. Die Passagierkilometer konnten durch starkes Wachstum der Langstrecke überproportional um 5,4 % gesteigert werden, wodurch die Auslastung um 0,8 Prozentpunkte auf den bisherigen Höchstwert von 71,3 % gesteigert werden konnte. Trotz schwieriger externer Bedingungen konnte der Bereich Austrian cargo seine Transportleistung bei Fracht und Post um 5,6 % auf 125.291 Tonnen verbessern.

Personalstand – Neuer KV Bord
Der durchschnittliche Personalstand 2003 der Austrian Airlines Group mit 7.167 Personen deutlich unter dem durchschnittlichen Vorjahreswert von 7.358 (-2,6%).

Auf Basis der am 17. November 2003 unter Einbezug der Sozialpartner festgelegten Rahmenbedingungen für die Gestaltung eines neuen gemeinsamen Kollektivvertrags für das fliegende Personal von Austrian und Lauda Air, wurden seither die Details in intensiven Verhandlungen festgelegt.

Vagn Soerensen aktuell: „Wir haben die Grundlagen für den gemeinsamen KV und damit für eine nachhaltige Strukturverbesserung in Form einer einheitlichen Produktionsbasis von Austrian und Lauda Air fertig gestellt. In den nächsten Wochen werden wir diese Details in der redaktionellen Phase ausformulieren und in einem neuen KV festschreiben. Sinnvoller Weise werden wir erst danach über den Gesamtabschluss informieren.“

Breite Netzwerkoffensive – Fokus East - Redticket
„Im jetzt beginnenden Sommerflugplan launchen wir die breiteste, je durchgeführte Offensive in ein Verkehrsgebiet. Wir erhöhen unsere Flugfrequenzen nach Zentral- und OstEuroopa um 102 Flüge pro Woche. Inklusive zusätzlicher 30 Frequenzen nach WestEuroopa und einer Steigerung unseres Langstreckenangebots um weitere 26 Flüge, bringen wir in Summe 158 Flüge pro Woche mehr auf den Markt. Unser Offensivprogramm „Fokus East“ ist eine rasch und konsequent durchgezogene Spezialisierung vor dem Hintergrund der bevorstehenden EU-Osterweiterung. Zudem beginnen wir ab Mai mit unserem täglichen Direktflugprogramm von Bratislava nach London, Paris und Brüssel. Mit mittlerweile 38 angeflogenen Destinationen – viele davon mit komfortablen Tagesrandverbindungen – bauen wir unsere Marktführerschaft von und nach Zentral- und OstEuroopa und den Abstand zur Konkurrenz in unserem Spezialgebiet weiter aus!“ erläutert Marketingvorstand Dr. Josef E. Burger das auf Hochtouren angelaufene Expansionsprogramm.

Neu im Ostprogramm sind Podgorica, Riga und Lemberg; an der Aufnahme von Almaty in Kasachstan wird noch verkehrsrechtlich gearbeitet. Das Langstreckenprogramm wird mit der Neuaufnahme von drei wöchentlichen Flügen nach Shanghai ab Mai und der Aufstockung der Flüge nach Peking auf sechs Frequenzen pro Woche sowie einer Aufstockung der Australienflüge auf neun Flüge pro Woche, wobei drei ab Juni über Singapore geführt werden, um mehr als 25 % erweitert.

„In Summe bauen wir das Flugdrehkreuz Wien weiter dynamisch aus und bieten damit der österreichischen und internationalen Wirtschaft ein immer tragfähigeres Verkehrsrückgrat zwischen West- und OstEuroopa. Unsere Redtickets - die Austrian Bestpreisangebote – haben sich als Synonym für günstige Flugreisen mit der Austrian Airlines Group gut am Markt etabliert. Auch unser Vertriebsanteil über Internet steigt stetig und liegt derzeit bereits bei rd. 5 %. Für die kommenden Sommermonate haben wir wiederum eine Reihe von attraktiven Spezialangeboten in Planung!“ ergänzt Dr. Josef E. Burger.

FAIRBASE – Die gemeinsame Produktionsbasis von Austrian & Lauda
Unter dem Projekttitel FAIRBASE wurde in den letzten Monaten an der Strukturierung des neuen gemeinsamen Flugbetriebs von Austrian und Lauda gearbeitet. Zum Geschäftsführer dieser innerhalb der Austrian Airlines Group geführten Production Company wurde Capt. Mag. Christian Fitz, zum Flugbetriebsleiter Capt. Friedrich Strahammer, vormals Lauda Air, bestellt. Der Bereich Kabinendienst wird von Alexandra Hainz und Andrea Kleemann gemeinsam geleitet.

Lauda Air, die von Geschäftsführer Dipl. Ing. Thomas Suritsch weiter geführt wird, wird künftig eine auf Charter- und Ferienflug spezialisierte Flotte von 11 Mittelstrecken- und bis zu 2 Langstreckenflugzeugen (B767) betreiben. Das Marketing- und Vertriebsteam der Lauda Air wird ca. 35 MitarbeiterInnen umfassen und bleibt im World Trade Center am Flughafen Wien angesiedelt.

Das innere und äußere Erscheinungsbild der Flugzeuge wird in den nächsten beiden Jahren sukzessive den Geschäftsfeldern angeglichen, das heißt alle von Lauda Air betriebenen Jets fliegen im Markenauftritt der Lauda Air, alle Linienjets werden auf Austrian-, bzw. Austrian arrows Design umgerüstet. Vagn Soerensen zur Markenführung: „Wir wollen für unsere Kunden eine kantige Abgrenzung unseres Markenportfolios schaffen und Lauda Air noch deutlicher als unseren Ferienflugspezialisten positionieren!“

Flotte – Technik - Pünktlichkeit

Im Berichtsjahr 2003 konnte die Austrian Airlines Group ihre Flottenfamilien reduzieren – die Executive Jet- und Embraer-Flotten wurden abgegeben. Die Bestellung einer vierten Boeing 777 konnte in eine Order über drei Mittelstrecken-Flugzeuge Boeing 737-800 umgewandelt werden. Im Vorjahr wurden zwei moderne Bombardier Q400 und eine B737-800 in die Flotte integriert. Einen großen Erfolg verzeichnete die Austrian Technik mit dem Abschluss eines umfassenden Kooperationsvertrages mit Lufthansa Technik.

Im Jahr 2004 werden drei Airbus A319 und ein Canadair Regionaljet sowie neun Fokker 100 Flugzeuge in die Flotten der Austrian Airlines Group eingegliedert. Dr. Walter Bock, Vorstand für Flugbetrieb, Technik und Bodendienste: „Wir kommen damit in der Flottenharmonisierung auch heuer ein gutes Stück weiter, zumal wir nun auch die MD-80 Flotte sukzessive abgeben werden!“

Wie kürzlich verlautbart, hat die Austrian Airlines Group zudem eine konzernweite Verlässlichkeits- und Pünktlichkeitsoffensive für das Jahr 2004 gestartet, die umfangreiche Maßnahmenprogramme umfasst. Ziel ist es, die in den ersten Monaten 2004 gesunkene Verlässlichkeits- und Pünktlichkeitsrate wiederum rasch in den Euroopäischen Spitzenrang zurück zu führen und dort zu stabilisieren.
     
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