Pirker: Alle 30 Sekunden ein Autodiebstahl in Europa  

erstellt am
02. 04. 04

Europaparlament nimmt Pirker-Vorstoß zur Bekämpfung internationaler Autoschieberbanden an: Auto weg? Europa hilft!
Strassburg (evp-ed) - "Die Initiative wurde heute im Europäischen Parlament mit breiter Mehrheit angenommen: In Zukunft sollen alle öffentlichen Kfz-Zulassungsstellen in den EU- Mitgliedstaaten einen unmittelbaren Zugriff auf genau definierte Daten über Autodiebstähle in der EU erhalten. Damit können wir dem grassierenden internationalen Autodiebstahl besser Herr werden. Diese heute im Plenum angenommene Änderung des Schengener Informationssystems ist im Interesse unserer Bürger überaus sinnvoll", sagte der EVP-Sicherheitssprecher und österreichische Europaparlamentarier Dr. Hubert Pirker am Donnerstag (01. 04.) in Strassburg. "In Europa wird alle 30 Sekunden ein Auto gestohlen. Allein in Österreich verschwanden im letzten Jahr weit über 5.000 Autos, der Schaden betrug mehr als 140 Millionen Euro. Die neue EU-Regelung wird den Bürgern wirklich und konkret helfen", betonte Pirker.

Die Vorgangsweise der international agierenden Autoschieberbanden ist wohlbekannt: Der gestohlene Wagen wird sofort außer Landes gebracht und dort mit meist gefälschten Papieren angemeldet. "Die Grenzbehörden können nicht jedes gestohlene Auto entdecken. Einmal im Zielland angekommen, ist eine Anmeldung des Wagens für die Autoschieberbanden kein Problem mehr", weiß der EVP-Sicherheitsprofi. Viele der gestohlenen Pkw wurden in den vergangenen Jahren auch in Staaten gebracht, die mit dem 1. Mai 2004 der EU beitreten werden. "Mit der Zugriffsmöglichkeit für die Zulassungsbehörden auf die Diebstahlsmeldungen haben wir einen zusätzlichen Sicherheitsmechanismus zur Bekämpfung des illegalen Handels mit gestohlenen Fahrzeugen geschaffen", ist der ÖVP-Europaparlamentarier überzeugt.

Pirker weiß sich mit seinem Vorstoß auch auf einer Linie mit dem Rat, der ebenfalls zu einer Weiterentwicklung des Schengensystems bereit ist, um das international organisierte Verbrechen wirksamer als bisher zu bekämpfen. "Heute haben nur der Grenzschutz, die Polizei sowie die Zoll- und Einwanderungsbehörden eine Zugangsberechtigung zum Schengen-Informationssystem. Wenn wir eine genau definierte und auf Diebstahlsmeldungen begrenzte Zugriffsmöglichkeit für Zulassungsbehörden eröffnen, bringt die EU den Bürgern genau dort einen konkreten Nutzen, wo sie ihn brauchen können", ist Pirker überzeugt. "Die Erweiterung der EU bringt also auch in diesem Bereich einen spürbaren Nutzen für die Menschen. Mit einer Änderung des Schengen-Systems erhalten wir neue Möglichkeiten der Kriminalitätsbekämpfung, auch in den neuen Mitgliedsstaaten, und erhöhen damit auch die Sicherheit in Österreich", sagte Pirker abschließend.
     
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