erstellt am
30. 03. 04

 Darabos: ÖVP soll untergriffigen Wahlkampfstil einstellen
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos fordert die ÖVP auf "im Sinne einer fairen und inhaltlich seriösen Wahlauseinandersetzung und, um die Würde des höchsten Amtes im Staate nicht zu ruinieren", vom aktuellen Wahlkampfstil abzurücken, bzw. darauf hinzuwirken, dass ÖVP-nahe Kreise auf untergriffige und persönlich diffamierende Methoden verzichten. Konkret bezieht sich Darabos auf gestrige Zeitungsinserate, die den SPÖ- Präsidentschaftskandidaten Heinz Fischer persönlich verunglimpfen, noch dazu mit falscher Quellenangabe. Die "halbherzige Distanzierung" des Sprechers des Ferrero-Personenkomitees, Kurt Bergmann, der für seine erfolglosen Ranger-Methoden der 70er Jahre bekannt sei, sei zwar zur Kenntnis zu nehmen, recht glaubwürdig und vertrauenserweckend sei sie aber nicht. Darabos fordert nun ein klares Bekenntnis Bergmanns, dass er innerhalb der ÖVP und im Kreise der Unterstützer für Ferrero darauf hinwirken wird, dass dieser Wahlkampfstil umgehend eingestellt wird.

Darabos vermutet, dass der ÖVP-Wahlkampfstil - "der ganz offensichtlich im Einverständnis mit der ÖVP-Kandidatin Ferrero-Waldner praktiziert wird" - der Kandidatin selbst letztendlich nicht nützlich sein werde. "Die Österreicherinnen und Österreicher wollen keine politische Schlammschlacht", sagte der SPÖ-Bundesgeschäftsführer, "sie wollen wissen, wofür die Kandidaten stehen, wie sie sich innen- und außenpolitisch positionieren und welches Amtsverständnis sie haben". Und sie wollen wissen, so Darabos abschließend, wie die ÖVP-Kandidatin ihre vollinhaltliche Zustimmung zu den unsozialen Maßnahmen der Regierung der letzten Jahren argumentiert.

 

 Lopatka: SPÖ setzt auf Materialschlacht, ÖVP auf Kandidatin
Wien (övp-pk) - Die Nervosität in der SPÖ werde immer größer, je näher der Termin der Präsidentschaftswahl rücke, sagte ÖVP-Generalsekretär Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka am Montag (29. 03.) zu den jüngsten Aussagen von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos. "Im Gegensatz zur SPÖ, die bereits jetzt allein für Anzeigen 381.438,55 Euro ausgegeben hat, sind wir diejenigen, die sich an das Übereinkommen halten und nicht auf Materialschlacht setzen müssen", so Lopatka. "Unsere Kandidatin besticht durch ihre Persönlichkeit. Während Fischer vor allem von Plakatständern und aus Zeitungen lächelt, ist unsere Kandidatin vor Ort unterwegs, um sich den Menschen zu präsentieren", sagte der ÖVP-Generalsekretär. "Heute in Vorarlberg, morgen in Tirol, am Mittwoch in Salzburg, am Donnerstag in der Steiermark, am Freitag im Burgenland und am Samstag in Niederösterreich wird unsere Kandidatin ihre Aufholjagd fortsetzen."

Lopatka erklärte, er halte es für unwahrscheinlich, dass sich die SPÖ an das im Fairnessübereinkommen vereinbarte Wahlkampfbudget halten werde können. "Der Intensivwahlkampf dauert noch vier Wochen. In diesem Zeitraum wird die SPÖ alle Hände voll zu tun haben, dem Image ihres Kandidaten eine Frischzellenkur zu verabreichen, und das wird teuer", so der ÖVP-Generalsekretär.

Die ÖVP habe bis heute erst zwei Inserate geschaltet, um klarzustellen, dass niemand den Anspruch "Politik braucht ein Gewissen" für sich allein erheben könne. "Der Riss, der durch die SPÖ geht, wird immer mehr zu einer Kluft, die Fischer durch sein Schweigen weder verdecken, noch überbrücken kann. Dr. Heinz Fischer, glauben Sie allen Ernstes, dass man ohne Meinung ein Gewissen haben kann?", so der Generalsekretär abschließend.
 
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