Rieder: Hilfe nach Maß bei Personalsuche für Wiener Betriebe  

erstellt am
30. 03. 04

»Cluster Support Programms«: Seit 2000 mehr als 600 Arbeitslose an 350 Firmen vermittelt - 300 fix angestellt
Wien (rk) - "Mit dem Cluster Support Programm - CSP unterstützt der Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds - WAFF Unternehmen bei der Suche nach Personal mit besonderen Qualifikationsanforderungen. Wiener Firmen können dadurch mit weniger Aufwand besseres Personal rekrutieren, und Wiener Arbeitslose ersparen sich die oft zermürbende Suche nach dem ersehnten Idealjob", erklärten Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder und Mag. Fritz Meiszl, Geschäftsführer des Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds im Rahmen eines Mediengesprächs. Als Beispiel für das Funktionieren dieses seit 2002 angewandten Projekts wurde die Kooperation mit Boehringer Ingelheim vorgestellt. Für KR Klaus Stochl, Generaldirektor von Boehringer Ingelheim Austria, stellt das Cluster Support Programm eine ideale Hilfe bei der Suche nach bestgeeignetem Personal dar: "Wir konnten über das Cluster Support Programm sechs Personen, die es am Markt nicht gab, für den Laborbereich finden und bilden diese zur Zeit weiter aus, eine Person wurde bereits fix angestellt, die anderen fünf werden folgen."

Seit 2000 mehr als 350 zufriedene Wiener Firmen
Seit Beginn dieser gemeinsamen Initiative von WAFF und AMS im Juni 2000 sind über 600 Personen in das CSP eingetreten. Diese Personen wurden in rund 350 Wiener Unternehmen "vermittelt". Im ersten Quartal 2004 wurden bereits 89 neue Kooperationen mit Unternehmungen vereinbart. Insgesamt sollen damit 314 offene Stellen besetzt werden. 134 arbeitslose Personen sind bereits in die betrieblichen Schulungsmaßnahmen eingetreten.

Überdurchschnittlicher Erfolg: Bis zu 70 Prozent der Arbeitslosen fix angestellt
Wird eine Kooperation mit einer Firma abgeschlossen, ist genau definiert, wie lange die Kooperation dauert und wie viele Personen am Ende der Kooperation von der Firma fix übernommen werden.

Formell ist das CSP-Programm eine Implacementstiftung. Für die Dauer des Programms erhalten die Teilnehmer zusätzlich zum Arbeitslosengeld ein von der Kooperationsfirma finanziertes Stipendium - als Lohnersatz für die praktisches Tätigkeit - sowie eine Ausbildung und die Chance auf eine fixe Anstellung. Die Ausbildungskosten werden zwischen der Kooperationsfirma und dem WAFF geteilt. Im Schnitt werden bis zu 70 Prozent bei der Kooperationsfirma nach Ablauf der Kooperation eingestellt.

Das bedeutet, dass bisher rund 300 Arbeitslose über diese Programm eine fixen Job bekommen haben, weitere Personen, die 2002 und 2003 in das CSP-Programm eingetreten sind, werden noch in fixe Anstellungsverhältnisse übernommen. Jene Personen, die nicht übernommen werden, haben den Vorteil einer höheren Qualifikation. Die Erfahrung zeigt, dass diese Personen aufgrund ihrer Ausbildung am freien Markt leichter einen Job finden, nur wenige Personen bleiben nach dem Programm dauerhaft arbeitslos.

Immer mehr Nachfrage nach dem maßgeschneiderten Angebot des WAFF
Die geplanten Eintritte in das CSP wurden nach der großen Nachfrage und der Erfolge auf 500 geplante Plätze für das Jahr 2004 erhöht. Damit soll der wachsenden Nachfrage nach diesem Programm Rechnung getragen werden. Für das CSP setzt der WAFF 2004 rund 1,14 Mio. Euro ein.

Mag. Fritz Meißl, Geschäftsführer des WAFF, erklärt die Philosophie des CSP so: "Für uns geht es um eine möglichst optimale Hilfe für arbeitslose WienerInnen. Da muss aber auch das Angebot für Unternehmen attraktiv sein. Wir verstehen dieses Programm deshalb als Maßschneiderei für Betriebe mit Personalbedarf." Meißl zur generellen Linie dieser Programme: "Professionelle Dienstleistung für Unternehmen, neue Chancen für Wiener Arbeitslose, das ist der Grundsatz des WAFF."

So funktioniert das CSP in der Praxis
Die wichtigste Voraussetzung für diese spezielle Dienstleistung ist, dass dem Unternehmen keine passenden BewerberInnen durch das AMS vermittelt werden konnten. In einem solchen Fall werden von WAFF und AMS arbeitslose Personen, die für die Stelle potentiell geeignet sind, nach einem intensiven Vorauswahlprozess dem Kunden vorgestellt. Ist das Unternehmen überzeugt, dass eine der vorgeschlagenen Personen für diesen Job grundsätzlich geeignet ist, wird ein spezieller Schulungsplan erarbeitet, der auf die konkreten Anforderungen des Arbeitsplatzes ausgerichtet ist. Die Qualifikationsmaßnahmen können sowohl innerhalb des Betriebes als auch bei externen Schulungsanbietern stattfinden und bis zu 36 Monate dauern. In der Praxis beträgt die durchschnittliche Qualifizierungszeit rund 6 Monate.

Weniger Aufwand für die Firmen, bessere Chancen und höhere Qualifikation für Jobsuchende
Ein Unternehmen profitiert gleich mehrfach von diesem Programm: Zuerst einmal spart das Unternehmen beim Organisationsaufwand, da Personalsuche und Personalvorauswahl über den WAFF laufen. Der wichtigste Vorteil besteht aber darin, dass der Betrieb während des vereinbarten Schulungszeitraums keine Lohn/Gehaltskosten bezahlen muss, weil die auszubildenden Personen während dieser Zeit weiter arbeitslos bleiben. Der Qualifizierungsaufwand wird vom Unternehmen getragen.

Aber auch die Arbeitssuchenden profitieren: Ihr größter Nutzen besteht darin, dass sie mit einer fixen Anstellung rechnen können, weil das Unternehmen ja nur dann in ihre Ausbildung investiert, wenn auch die echte Absicht einer Beschäftigung besteht. Zusätzlich erhalten die TeilnehmerInnen an dem Programm während der vereinbarten Ausbildungsdauer vom AMS Schulungsarbeitslosengeld, Notstandshilfe oder die Deckung des Lebensunterhaltes. BezieherInnen von Schulungsarbeitslosengeld bekommen zusätzlich ein monatliches Stipendium vom Unternehmen.

Effizientestes Programm: Durchschnittlich 3.750 Euro mehr für die Teilnehmer
Vom WAFF beauftragte Wirkungsanalysen haben ergeben, dass der oder die durchschnittliche TeilnehmerIn am CSP-Programm nach einer Fixanstellung jährlich um rund 3.750 Euro mehr Einkommen hat, als Personen, die keine Qualifizierungsmaßnahme absolviert hat uns außerdem pro Jahr 62 Beschäftigungstage mehr aufweist und um 32 Tage weniger arbeitslos ist als vergleichbare ArbeitsmarktteilnehmerInnen außerhalb der Maßnahme "CSP".

Erfolgreiche Kooperation mit Boehringer Ingelheim Austria
Ein erfolgreiches Beispiel dieser Verbindung von Standort- und Arbeitsmarktpolitik ist die Kooperation zwischen der Firma Boehringer Ingelheim und dem WAFF. Boehringer Ingelheim Austria ist Zentrum der onkologischen Forschung und Entwicklung sowie ein Zentrum für biopharmazeutische Produkte im internationalen Unternehmensverband. Ebenfalls am Standort Wien angesiedelt ist ein weiteres Tochterunternehmen: Boehringer Ingelheim Pharma Wien.


Gesucht wurden von der Firma Boehringer MitarbeiterInnen für die Biotechnologische Produktion. Da diese vom Unternehmen verlangten Qualifikationsanforderungen nicht am Arbeitsmarkt vorhanden waren, entstand im Jahr 2002 eine Kooperation zwischen der Firma Boehringer Ingelheim und dem WAFF.

Derzeit befinden sich sechs arbeitslose Personen mit der Aussicht auf einen fixen Arbeitsplatz bei Boehringer Ingelheim in Ausbildung, ein Teilnehmer des Programms wurde bereits in ein Dienstverhältnis übernommen. Weitere Kooperationen sind in Ausarbeitung.

WAFF: Noch mehr Service aus einer Hand
Ab April wird der WAFF sein Serviceangebot für Wiener Unternehmen noch stärker ausweiten. Mit dem "Regionalen Vermittlungsservice - JOBFINDER", für das die Gemeinde Wien dem WAFF zusätzlich 1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt hat, kann im 21. und 22. Bezirk sowie im Süden Wiens (10., 11., 12. und 23. Bezirk) eine umfassende Dienstleistung für Unternehmen mit Personalbedarf zur Verfügung gestellt werden: Kostenlose Personalvorauswahl und Arbeitsvermittlung durch das Team der JOBFINDER, das Cluster Support Programm für maßgeschneiderte Qualifizierung und zusätzlich - wenn das ein Kunde wünscht - die Möglichkeit zur Beschäftigung von Personal auf Zeit über die gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassungsfirma des WAFF, Flexwork.
     
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