Karl Moik entschuldigt sich!  

erstellt am
21. 04. 04

Im besten Stadl seit langem passierte Karl Moik ein Faux-pas, der vor allem von der deutschen »Bild Zeitung« und der "Kronen Zeitung" thematisiert wird
Wien (öj-red / alpenstar) - Nach einer schweren Herzoperation, der er sich am Rosenmontag in Köln unterziehen mußte, kehrte "Musikantenstadl"-Moderator und


Wegen einer Bypass-Operation hatte er bei der Seefelder Ausgabe erstmals in 23 "Stadl"-Jahren nicht auf der Bühne stehen können: Karl Moik

Foto: ORF / Milenko Badzic
Volksmusikstar Karl Moik am Samstag (17. 04) wieder zurück: Es sei, so Moik, herrlich, wieder bei der Stadl- Familie zu sein und vertraute dem Kölner "Express" an, daß zur Sicherheit auch ein Arzt hinter der Bühne stehen werde. Am Mittwoch (15. 04.) begannen schließlich die Proben in der Wiener Stadthalle, von wo auf ORF und ARD wieder live für über sechs Millionen Zuseher übertragen wurde.

Und eben diese Livesendung, ein Stadl wurde übrigens zwischendurch und erstmals ohne Moik produziert, erhitzt nun die Gemüter, sogar der Rundfunkrat des Bayerischen Fernsehens wurde damit befaßt, allerdings ohne Auswirkungen, wie etwa der "Spiegel" meldete. Wie kam es dazu?

Der deutsche Schlagerstar Patrick Lindner war in die Sendung geladen und sang auf italienisch sein Lied „Bella Italia“. Moik rügte Lindner nach dessen Auftritt, er habe ihn ins frühlingshafte Wien eingeladen, "und was machst du? Du singst von den Spaghettifressern." Lindner meinte, es würden doch viele Italiener zusehen und schickte "liebe Grüße" über die Alpen. Moik wurde bewußt, was ihm da "herausgerutscht" war und entschuldigte sich an Ort und Stelle.

Doch das reichte nicht, vor allem die deutsche "Bild Zeitung" und unsere "Kronen Zeitung" nahmen sich des Themas publikumswirksam an. Erst im vergangenen Jahren waren übrigens die Wogen hochgegangen, als ein namhafter italienischer Politiker unsere deutschen Nachbarn verunglimpfte. Diesmal ging die "Bild" für die Italiener auf die Barrikaden, die sich ebenfalls umgehend zu Wort meldeten, indem etwa der TV-Moderator Salvadore meinte, das wäre so, "als würde ein Italiener alle Deutschen als Kartoffelfresser bezeichnen".

Lothar Schwertführer, Chefredakteur der österreichischen Musikzeitschrift "Alpenstar", hat mit Karl Moik über die "Spaghetti-Affäre" gesprochen. Moik meinte, es täte ihm "irrsinnig leid und ich habe mich ja auch sofort nachher entschuldigt. Was soll ich noch machen? Soll ich mich vielleicht aufhängen?" Er sei nach 12 Stunden durchgehenden Proben und technischen Problemen einfach am Limit gewesen. Moik zum "Alpenstar": "Vielleicht war auch mein Hirn von der Operation noch nicht sauber". ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm sprach von einem bedauerlichen Lapsus und kündigte für den "Bremer Stadl" am 22. Mai einen Italien- Schwerpunkt an.

Bis dahin wird wohl - in der einen oder anderen Zeitung - in den drei "beteiligten" Ländern von "Schnitzelfressern, Bratwurstfressern und Kartoffelfressern" zu lesen sein, obwohl Moik der "Bild" gegenüber erklärte: "Ich bin doch selbst ein Spaghetti-Fresser und liebe Pasta über alles." (mm)
     

Lesen Sie unseren Bildbericht über den Musikantenstadl vom 17. April in der
Wiener Stadthalle im »Österreich Journal« pdf-Magazin, Ausgabe 22,
ab 3. Mai 2004 unter
http://www.oe-journal.at/index_magazin.htm

     
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