Studie belegt: Österreicher lesen doch  

erstellt am
20. 04. 04

Drei Viertel lesen mindestens ein Buch pro Jahr
Wien (pte) - Eine am Montag (19. 04.) präsentierte IMAS-Studie über das Leseverhalten der Österreicher belegt, dass sich Österreicher trotz diverser Alternativen gerne dem Buch widmen. Die Studie, die von der Bücherkette Amadeus in Auftrag gegeben wurde, zeigt auf, dass das Buch auf der Beliebtheitsskala der Interessensgebiete auf Platz vier liegt, noch vor PC-Programmen - und Spielen. Mehr Interesse wecken nur Mode, Autos und Handys.

Anlässlich des Welttages des Buches am kommenden Freitag wurden 1.000 Österreicher ab 16 Jahren im Rahmen von Telefoninterviews befragt, erklärt Doris Eyett, Research Director von IMAS. Auf die Frage, ob in den letzten zwölf Monten ein Buch gelesen wurde, antworteten 13 Prozent der Befragten mit "ja, eines", 60 Prozent haben mehrere Bücher gelesen, immer noch 27 Prozent griffen nicht zum Buch. Frauen lesen generell mehr, so Eyett. Dies kann sowohl auf mehr Zeit als auch auf mehr Interesse am Medium Buch zurückgeführt werden. Jüngere und Menschen mit höherer Bildung lesen mehr als ältere, die Studie hat jedoch nicht zwischen Freizeit- und Berufslesern unterschieden. Vor allem bei Lesern über 60 Jahre kann eine starke Polarisierung festgestellt werden: es wird entweder sehr viel oder fast gar nichts gelesen.

Die Lesehäufigkeit der Bürger bewegt sich zwischen 18 Prozent, die täglich ein Buch zur Hand nehmen und 27 Prozent, die nie lesen. Mehrmals pro Woche lesen 21 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen. In Städten wird wesentlich mehr gelesen als am Land, was unter anderem auf das vermehrte Angebot an Buchhandlungen zurückzuführen ist.

Gekauft werden Bücher von 65 Prozent nach wie vor im Buchhandel. "Leser wollen Bücher gezielt auswählen und zuvor darin Stöbern", so Josef Pretzl, Geschäftsführer von Amadeus. Ein Fünftel der Bücher wird im Versandhandel bestellt, jeder neunte bestellt lieber im Internet. Rund ein Drittel der Österreicher kauft bis zu 20 Bücher pro Jahr, sowohl für sich selbst als auch zum Verschenken.

Amadeus will mit Schulen kooperieren, um schon Kinder mit dem Lesevirus zu infizieren. Eyett findet es imposant, wie es "Harry Potter" geschafft hat, so viele Kinder zum Lesen zu motivieren - trotz großen Umfangs des Buches. Der Trend richtet sich immer mehr in Richtung Ratgeber zu Gesundheit, Garten und Hobbypsychologie, Kochbücher sind dank Jamie Oliver immer noch der Renner, so Claudia Kolb, Marketingchefin von Amadeus.

Im Rahmen des Welttages des Buches lädt Amadeus in seinen Filialen in St. Pölten, Linz und Wien zu einem "Familienduell für mehr Lust am Lesen" mit Grissemann junior und senior. Es soll eine "kleine, lustige, pointierte Konfrontation der Generationen" werden, so Ernst Grissemann heute Vormittag. Die beiden werden Texte von Corti, Sutter, Valentin aber auch Woody Allen vortragen. Ernst Grissemann gab jedoch "Entwarnung": sein Sohn Christopher, der bisher vier Bücher veröffentlicht hat, werde auch weiterhin mit Dirk Stermann auftreten.
     
zurück