Knapp 400.000 Arbeitsstätten mit 3,4 Millionen Beschäftigten  

erstellt am
07. 05. 04

Wien (statistik austria) - Gemäß den Ergebnissen der letzten Arbeitsstättenzählung, die gemeinsam mit der Volkszählung und der Gebäude-/Wohnungszählung mit Stichtag 15. Mai 2001 durchgeführt worden war, gab es in Österreich nach Berechnungen der Statistik Austria 396.268 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten mit 3,420.788 Beschäftigten (Selbständige und unselbständig Beschäftigte). Gegenüber der letzten Arbeitsstättenzählung von 1991 bedeutet dies einen Zuwachs von 81.867 Arbeitsstätten (26,0%) und 487.350 Beschäftigten (16,6%).

Regionale Entwicklung
Die höchsten Zuwächse an nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten hatten Niederösterreich und die Steiermark mit 31,5% bzw. 31,0%, gefolgt von Vorarlberg (29,4%) und Burgenland (26,2%). Die meisten Arbeitsstätten befinden sich in Wien (22,1%) und in den großen Bundesländern Niederösterreich (17,3%), Oberösterreich (14,6%) und Steiermark (13,5%). Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich in Tirol am stärksten (um 24,3%), es folgen Salzburg, Burgenland und Steiermark mit jeweils rund 21% bzw. Niederösterreich mit rund 20%. In den anderen Bundesländern lag der Zuwachs unter dem Österreichdurchschnitt. Den geringsten Zuwachs gab es in Wien (10,3%).

Wirtschaftliche Zugehörigkeit
Betrachtet man die Anzahl der Arbeitsstätten nach ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt, so zeigt sich, dass sich der Trend der letzten Jahrzehnte fortgesetzt hat: eine rückläufige Entwicklung bei der Sachgütererzeugung (-3,0%) und im Bergbau (-10,9%), stark expandierend der Dienstleistungssektor (G bis O) mit einem Zuwachs an Arbeitsstätten von knapp 30%. 2001 gehörten bereits 84,6% aller Arbeitsstätten zum Dienstleistungssektor. Allein im Bereich Realitätenwesen und Unternehmensdienstleistungen (K) ist die Anzahl der Arbeitsstätten um 34.818 gestiegen, das entspricht fast der Hälfte (45,3%) des Insgesamtzuwachses im Dienstleistungssektor. Während die Anzahl der Arbeitsstätten im Handel (G) und öffentlichen Bereich (L) nur um 7,0% bzw. 6,1% zugenommen hat und zusammen mit dem Beherbergungs- und Gaststättenwesen (H) deutlich unter dem Österreichdurchschnitt lagen, verzeichneten das Realitätenwesen und die Unternehmensdienstleistungen (K) mit 111,6%, das Gesundheitswesen (N) mit 60,0% und das Kredit- und Versicherungswesen (J) mit 45,3% die höchsten Zuwächse.

Die Veränderung der Zahl der Beschäftigten in den einzelnen Wirtschaftsbranchen entwickelte sich analog zu jener der Anzahl der Arbeitsstätten, war jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt. Die höchsten Beschäftigtenzuwächse verzeichneten der Abschnitt Realitätenwesen und Unternehmensdienstleistungen (K) mit 95,2%, das Gesundheitswesen (N) mit 43,1% und die sonstigen Dienstleistungen (O) mit 41,6%. Im Kredit- und Versicherungswesen (J), bei dem es eine Zunahme der Arbeitsstätten um 45,3% gab, stieg die Anzahl der Beschäftigten jedoch nur um 10,8%. Ähnlich niedrige Zuwachsraten hatten der Handel (G), der Verkehr und die Nachrichtenübermittlung (I) sowie die öffentliche Verwaltung (L). Der Beschäftigtenrückgang im Bereich Bergbau (C) und Sachgütererzeugung (D) war wesentlich stärker als der Rückgang der Anzahl der Arbeitsstätten.

Größe der Arbeitsstätten
Die hohen Zuwächse im Dienstleistungssektor spiegeln sich auch in der Zunahme der Anzahl der Arbeitsstätten wider, die keine unselbständig Beschäftigten haben. Auf diese entfallen fast 50% des insgesamten Zuwachses an Arbeitsstätten, das entspricht einer Zunahme von 54,3%. gegenüber 1991 Einen Rückgang der Arbeitsstättenanzahl gab es nur bei jenen mit 1.000 und mehr unselbständig Beschäftigten (-7,4%).

Die Veränderung der Beschäftigten nach Größengruppen entwickelte sich analog zur Entwicklung der Arbeitsstättenanzahl. Die stärkste Zunahme hatten die Arbeitsstätten ohne unselbständig Beschäftigte (51,0%). Bei Arbeitsstätten mit 1 bis 49 unselbständig Beschäftigten lag der Zuwachs deutlich über dem Durchschnitt. Mit der Zunahme der Größe der Arbeitsstätte nimmt der Beschäftigtenzuwachs ab. Bei Arbeitsstätten mit mehr als 1.000 unselbständig Beschäftigten gab es sogar einen Rückgang (-2,5%).

Arbeitsstättenzählung 2001
Die Arbeitsstättenzählung 2001, die letzte konventionelle Zählung dieser Art, wurde gemeinsam mit der Volkszählung und der Gebäude-/Wohnungszählung zum Stichtag 15. Mai 2001 durchgeführt. Erhoben wurden alle Arbeitsstätten, in denen in der Regel mindestens eine Person erwerbstätig war. Von der Zählung ausgenommen waren die Arbeitsstätten des land- und forstwirtschaftlichen Bereiches, exterritoriale Arbeitsstätten (z.B. Botschaften), private Haushalte mit Angestellten (z.B. Kindermädchen) und Hauswarte.

Beim Vergleich der Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung 2001 mit jenen von 1991 ist jedoch Bedacht zu nehmen, dass die frühere Zählung eine Untererfassung aufwies. Bei der Aufarbeitung der jetzigen Zählung konnten diese Unschärfen ausgeglichen werden und zwar durch die Einbeziehung jener Arbeitsstätten, die im Zuge der Bearbeitung der Pendelzielangaben der Erwerbstätigen aus der Volkszählung als fehlend erkannt wurden.
     
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