Plastikkügelchen trocknen Geschwüre aus  

erstellt am
24. 05. 04

Nichtoperative Behandlung von Myomen
Bonn (pte) - Rund jede vierte Frau, meist im Alter zwischen 30 und 45 Jahren, bekommt Myome. Diese gutartigen Geschwülste sind die häufigsten Tumore der weiblichen Geschlechtsorgane und oft der Anlass die Gebärmutter zu entfernen. Eine Alternative zum operativen Eingriff stellt die Myomembolisation dar, ein neues, nichtoperatives, gebärmuttererhaltendes Verfahren, berichtet die Universitätsklinik Bonn, die die Therapie neben wenigen anderen Zentren in Deutschland anbietet.

Nach den Wechseljahren bilden sich die Geschwülste fast immer von selbst zurück. Doch aufgrund von Größe und Lage der Myome können eine verlängerte, schmerzhafte und verstärkte Regelblutung, Zwischenblutungen oder sogar dauerhafte Blutungen auftreten. In Einzelfällen haben Patientinnen Schwierigkeiten beim Wasser lassen, ein dauerhaftes Druckgefühl im Unterbauch oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Myome haben einen erhöhten Blutbedarf und eignen sich deshalb besonders gut für eine Embolisation. Mit einem kleinen Stich in die Leiste führen die Radiologen unter Röntgenkontrolle einen dünnen Plastikschlauch, einen so genannten Katheder, gezielt durch je ein Blutgefäß bis zur Gebärmutter. Dort füllen die Ärzte mit Hilfe des Blutstroms kleine Plastikkügelchen in die Myome ein. Diese haben einen Durchmesser von 0,3 bis 0,7 Millimeter und verstopfen im Geschwulst die Blutgefäße. So wird den Myomen die Blutzufuhr genommen und sie schrumpfen im Verlauf von Monaten und trocknen ein. Schon eine Woche nach der Therapie sind die Patientinnen wieder beschwerdefrei.
     
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