LH Pühringer: Aussagen zu Temelin-Erweiterung sind Provokation  

erstellt am
28. 05. 04

Linz (lk) - Als Provokation bezeichnet Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer die Aussagen des tschechischen Vize-Industrieministers Martin Pecina über den möglichen Bau von zwei weiteren Reaktorblöcken im AKW Temelin. "Tschechien ist jetzt Mitglied in der Europäischen Union, da gelten andere Maßstäbe", so Pühringer.

Oberösterreich habe in Sachen Temelin nach wie vor die Null-Variante als Ziel. Darüber müsse auch weiter verhandelt werden. Außerdem verlangt der Landeshauptmann die Einhaltung der Abkommen von Melk und Brüssel "auf Punkt und Beistrich". Solange Tschechien bei den Sicherheitsstandards des bestehenden AKW säumig ist, seien Aussagen über eine Erweiterung durch zwei neue Blöcke "ein starkes Stück". Österreich als Nachbarland muss jedenfalls entsprechend eingebunden werden, etwa durch eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung, so Pühringer.

Hoffnung setzt er auch auf die neue EU-Richtlinie über die Strategische Umweltprüfung (SUP), die noch heuer in Kraft tritt. Diese Weiterentwicklung der UVP untersucht auch die sozialen und wirtschaftlichen Folgen eines Vorhabens und stellt in Frage, ob ein Projekt überhaupt sinnvoll ist.
     
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