Joanneum Research attestiert Kärnten starken Wirtschaftsaufschwung  

erstellt am
14. 06. 04

Beschäftigtenzahl soll heuer in Kärnten um 0,7 Prozent steigen – Dynamische Entwicklung auch 2005 – Fokus bei Wirtschaftsförderung stärker auf KMUs legen
Klagenfurt (lpd) - Eine äußerst positive und dynamische Entwicklung prognostiziert die Forschungsgesellschaft Joanneum Research der Kärntner Wirtschaft sowie dem heimischen Arbeitsmarkt in einer aktuellen Studie. So sollen die Anstiege der Beschäftigtenzahlen in den Jahren 2004 und 2005 deutlich über dem Österreichschnitt liegen, erwartet werden für Kärnten außerdem eine starke Wirtschaftsbelebung sowie Zuwächse bei der Produktion. Besonders im Technologie- und im Elektronikbereich soll es zu massiven Aufwärtsentwicklungen kommen.

Die Studie „Beschäftigung in Kärnten nach Branchen 2004 und 2005 – Frühjahrsprognose“ wurde am Mittwoch (09. 06.) im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung von Landeshauptmann Jörg Haider, Michael Steiner und Gerold Zakarias vom Joanneum Research sowie dem Geschäftsführer des Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF), Erhard Juritsch, präsentiert. Für den Landeshauptmann ist diese Untersuchung eine weitere „Bestätigung von wissenschaftlicher Seite“, dass sich Kärnten auf dem richtigen Weg befinde und als erfolgreiches, dynamisches Bundesland vielen Negativtrends habe trotzen können.

Steiner und Zakarias erklärten, dass laut ihrer Prognose die Zahl der unselbständigen Beschäftigten in Kärnten im heurigen Jahr um 0,7 Prozent oder rund 1.300 Personen auf etwa 187.900 steigen werde, während die Zuwächse in Gesamt-Österreich bei lediglich plus 0,4 Prozent zu liegen kommen würden. Während national die Beschäftigung auch 2005 mit derselben Rate wachsen sollte, werde jene Kärntens mit einem Wachstum von 0,5 Prozent weiterhin über dem Österreichschnitt liegen. Die Experten wiesen weiters darauf hin, dass Personen, die sich in Schulungen befinden, in dieser Statistik nicht verzerrend als Beschäftigte aufscheinen würden.

Steiner verwies außerdem auf eine kontinuierliche Konjunkturbelebung sowie steigende Produktionswerte, die in Kärnten bereits 2003 zu verzeichnen gewesen seien. Eine Umfrage der Industriellenvereinigung habe daher auch optimistische Zukunftseinschätzungen bei den Kärntner Unternehmern festgestellt. Da in Kärnten bereits 2003 ein wirtschaftliches Wachstum eingesetzt habe, könne sich der Arbeitsmarkt 2004 positiv entwickeln und die Dynamik auch 2005 anhalten, meinte der Wirtschaftsforscher.

Nach Branchenhauptgruppen differenziert zeige sich, dass die konjunkturelle Erholung insbesondere auf die verbesserte Situation im produzierenden Bereich zurückzuführen sei, so Zakarias. Die Zuwächse im Dienstleistungssektor würden sich in der gleichen Größenordnung bewegen wie bereits 2003, während der Tourismus etwas an Dynamik gegenüber den beiden sehr guten Jahren 2002 und 2003 verliere. Der Bereich des sogenannten KWF-Technologiefonds, der neben Chemie, Maschinenbau, Elektronik und Fahrzeugbau auch die Datenverarbeitung sowie Forschung und Entwicklung bzw. unternehmensbezogene Dienstleistungen umfasst, verzeichne auch 2004 einen deutlich überdurchschnittlichen Zuwachs von 2,2 Prozent, der sich im kommenden Jahr noch einmal auf 2,6 Prozent verstärken sollte. Für den Technologierbereich nannte Zakarias „überproportionale Zuwächse“ von 2,3 Prozent (2004) sowie 1,8 Prozent (2005), im Elektronikbereich sollten es 3,0 Prozent (2004) sowie 3,3 Prozent (2005) sein.

Ebenfalls angesprochen wurde die Wirtschaftsförderpolitik in Kärnten, die laut dem Landeshauptmann entscheidend optimiert werden soll. KWF-Geschäftsführer Juritsch erklärte dazu, dass künftig kleine und mittlere Unternehmen verstärkt gefördert werden sollen. Starken Fokus wolle man dabei besonders auf Forschung und Entwicklung sowie Technologie legen. Insgesamt wolle man bei den Förderungen auf die Dynamik der jeweiligen Betriebe achten. Größere Betriebe könnten sich vermehrt im Bereich Forschungsförderung bewegen, meinte Haider und nannte u.a. Infineon mit geplanten 260 neuen Forschungsarbeitsplätzen in Kärnten oder die Wild Electronics in Wernberg als Beispiele.

Informationen: http://www.joanneum.ac.at
     
zurück