EU-Wahl  

erstellt am
15. 06. 04

Europawahl 2004, Wahltag, Stichtag, Gesamtergebnis

 
Wahltag

13. Juni 2004

Stichtag

6.April 2004

   
 
Wahlberechtigte

6.049.361

Wahlbeteiligung

41,8%

   
abgegebene Stimmen

2.528.883

ungültige Stimmen

65.760

gültige Stimmen

2.463.123

     

Parteibezeichnung

Kurzbezeichnung

Stimmen

Prozente

Mandate

Sozialdemokratische Partei Österreichs

SPÖ

823.855

33,45

7

Österreichische Volkspartei -
Ursula Stenzel

ÖVP

804.572

32,66

6

Freiheitliche Partei Österreichs

FPÖ

155.856

6,33

1

Die Grünen - Die Grüne Alternative

GRÜNE

314.095

12,75

2

Opposition für ein solidarisches Europa - Europäische Linke, KPÖ, Unabhängige

LINKE

19.031

0,77

0

Liste Dr. Hans-Peter Martin - für echte Kontrolle in Brüssel

MARTIN

345.714

14,04

2

Quelle: Bundesministerium für Inneres    
     

Wählerströme der EU-Wahl 2004
Die Wählerströme der EU-Wahl in Österreich zeigen folgendes Bild:

  • Die größten Wählerströme betreffen die Verluste der FPÖ.
  • 60% der FPÖ WählerInnen von 1999 sind dieses Mal nicht zur Wahl gegangen (409.000 Stimmen).
  • Das Sinken der Wahlbeteiligung ist damit am stärksten auf die Wahlenthaltung ehemaliger FPÖ-WählerInnen zurückzuführen.
  • Die FPÖ verliert zudem 15% ihrer WählerInnen an die Liste Hans-Peter Martin (102.000 Stimmen).
  • Die Liste Hans-Peter Martin gewinnt die meisten Stimmen von der FPÖ (102.000), von der SPÖ (81.000), von den NichtwählerInnen (65.000) und von der ÖVP (54.000).
  • Die ÖVP konnte am erfolgreichsten ihre WählerInnen von 1999 wieder zur Wahl bringen (80%). Aber auch die SPÖ (76%) und die Grünen (71%) haben nur geringfügig niedrigere Behalteraten.
  • Die SPÖ kann im Austausch mit ÖVP, FPÖ und Grünen im Saldo Stimmen gewinnen, die Verluste an die anderen Parteien sind niedriger als die Zugewinne, die die SPÖ von diesen Parteien erzielt. Die meisten Stimmen gewinnt die SPÖ dabei von der FPÖ (23.000, der Verlust an die FPÖ ist mit 4.000 Stimmen vergleichsweise gering).
Quelle: http://www.sora.at    
   

 Gusenbauer sieht Wahlergebnis als Signal für eine Erneuerung in Österreich und der EU
Wien (sk) - Als "Signal für eine Erneuerung in Österreich und der EU" sieht SPÖ-Bundesvor- sitzender Alfred Gusenbauer den Wahlausgang. Seit langer Zeit habe die Regierung Schüssel und Schwarz-Blau keine Mehrheit mehr erhalten, und "ich glaube, auch wenn es sich um eine EU-Wahl gehandelt hat, dass es ein Signal der Bevölkerung war, dass es einen politischen Wechsel geben soll", sagte Gusenbauer.

Der Erfolg der Liste HPM sei ein Zeichen dafür, dass die Menschen Spesenrittertum und Missbrauch in der EU skeptisch gegenüberstehen. Die SPÖ habe aber mit ihrem Pakt für Transparenz und Sauberkeit, "der nicht nur vor, sondern auch nach der Wahl gilt", gezeigt, in welche Richtung es gehen muss. Die Sozialdemokratie werde jedenfalls "ein Musterbeispiel an Transparenz abgeben", versprach Gusenbauer.

 

 Schüssel: Die Sache Europa ist bei Stenzel in guten Händen
In Zukunft ehrlicher und direkter mit Wählern kommunizieren
Wien (övp-pd) - "Durchaus zufrieden" zeigte sich ÖVP-Bundesparteiobmann Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel am Sonntag (13. 06.) angesichts des Ergebnisses der Europawahl. "Wir haben mit diesem Wahlkampf mit Ursula Stenzel und ihrem Team gezeigt, dass wir die Europapartei in Österreich sind."

In Zeiten wie diesen, wo der europaweite Trend gegen die Regierungsparteien gehe, konnte die ÖVP zwei Prozent zulegen, so der Bundeskanzler, der das auf einen positiven, fairen und sachlichen Wahlkampf seitens der ÖVP zurückführt. "Es ist ganz knapp, ein Kopf an Kopf Rennen und ich freue mich sehr über dieses Ergebnis und bin glücklich darüber", sagte Schüssel.

Der Wehrmutstropfen am heutigen Tag sei für ihn die gesunkene Wahlbeteiligung. "Das muss man sehr ernst nehmen. Wir müssen europäische Themen ansprechen, eine europäische Öffentlichkeit schaffen und viel ehrlicher und direkter mit den Wählern kommunizieren", so der Bundeskanzler, der in diesem Zusammenhang darauf hinwies, dass man "denen einen Antwort geben muss, die heute vielleicht noch eine Frage gestellt haben".

Auswirkungen auf die Bundespolitik sieht Schüssel angesichts des Ergebnisses nicht. "Heute ist über Europa abgestimmt worden und ich bin mit meinem großartigen Team zufrieden. Die Sache Europa ist bei Ursula Stenzel und ihrem Team in guten Händen", so der Kanzler abschließend.

 

Bleckmann: SPÖ und Grüne haben nichts dazu gelernt
Angriffe auf Mölzer dienen nur wieder zum Anschwärzen Österreichs im Ausland
Wien (fpd) - Eine Fortsetzung der Verleumdungskampagne gegen die FPÖ und Österreich sieht FPÖ-Generalsekretärin Magda Bleckmann in den Angriffen von SPÖ und Grünen gegen den FPÖ-Europawahlkandidaten Andreas Mölzer.

"Es fällt SPÖ und Grünen anscheinend noch immer schwer, Ergebnisse von demokratischen Wahlen zu akzeptieren. Andreas Mölzer ist von Tausenden Österreichern per Vorzugsstimme ins Europaparlament gewählt worden - auch wenn es den Herrn Voggenhuber und Van der Bellen nicht in den Kram passt", erklärt Bleckmann.

Die FPÖ habe sich, so Bleckmann, immer für den Ausbau der direktdemokratischen Instrumente ausgesprochen und werde dieses Prinzip nach dem Vorzugstimmenerfolg von Mölzer sicher nicht über Bord werfen. Die Ankündigung Voggenhubers die "Archive zu öffnen" um Österreichs Ansehen in Brüssel anzuschwärzen, "gleicht der Vernaderungsaktion, die vor und während der Sanktionen betrieben wurde aufs Haar", schloss Bleckmann.

Enttäuscht zeigt sich Bleckmann über die Aussagen des ehemaligen FPÖ-Europaabgeordneten Sichrovsky: "Er sollte sich nicht rückwirkend für die Partei schämen, sondern über sein Verhalten, dass er jetzt an den Tag legt. Schließlich hat er nichts dabei gefunden auf einem Mandat der FPÖ im Europaparlament zu sitzen."

 

 Voggenhuber: Grüne sind Sammelbecken für Zukunftsideen Europas
12,75 Prozent sind historisch bestes Bundeswahlergebnis - Grüne erstmals zweistellig
Wien (grüne) - Der Grüne Spitzenkandidat Johannes Voggenhuber hat sich am Sonntagabend darüber gefreut, bei der EU-Wahl alle vier Wahlziele erreicht zu haben. Die Grünen haben erstmals bei einer Bundeswahl ein zweistelliges Ergebnis errungen, ihre zwei Mandate gehalten, die FPÖ überholt und sind die stärkste Grüne Partei in Europa geworden, sagte Voggenhuber im ORF-Fernsehen. Ein Ziel hätten aber alle miteinander nicht erreicht, nämlich eine höhere Wahlbeteiligung.

Hans-Peter Martin habe es verstanden, "zum Sammelbecken des Protest" zu werden, meinte Voggenhuber zum Erfolg des früheren Journalisten. Die Grünen hätten es verstanden zum Sammelbecken für Zukunftsideen Europas zu werden.

Bundessprecher Alexander Van der Bellen hob vor allem das Ergebnis in den Städten hervor: "Durchwegs 20 Prozent". Auch einen Ausreißer nach oben präsentierte der Parteichef: In Wien-Neubau seien die Grünen bei einem Ergebnis von 40 Prozent zu stehen gekommen. "Das ist mehr als SPÖ und ÖVP zusammengenommen."

Glawischnig lobte den Wahlkampf der Grünen. Es sei gelungen, sich nicht an einer Schlammschlacht der untersten Schublade zu beteiligen. Sie zeigte sich "euphorisch" angesichts des Wahlergebnisses.
        
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