Gehrer: Wer sich weiterbildet landet Bildungs-Hattrick  

erstellt am
28. 06. 04

Bildungsministerin in Konferenz der Europäischen Bildungsminister: Lebensbegleitende Weiterbildung bringt dreifachen Nutzen
Oslo (bm:bwk) - 38 Länder waren auf der achten europäischen Bildungsministerkonferenz in Oslo vertreten. Unter dem Motto „von der Theorie zur Praxis“ berieten die Bildungsminister neue Ansätze zum lebensbegleitenden Lernen. „In der Wissensgesellschaft hat lebensbegleitendes Lernen einen immer höheren Stellenwert. Wer am Ball bleibt und sich laufend weiterbildet, erzielt einen dreifachen Nutzen. Die Attraktivität am Arbeitsmarkt wird gesteigert, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhöht und das Bildungsniveau der Gesellschaft gehoben. Lebensbegleitendes Lernen wird so zum Bildungs-Hattrick“, erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.

Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Europas hängt von der Fähigkeit ab, das umfangreiche Potenzial an Wissen und Kompetenzen effizient einzusetzen und laufend zu erweitern. Deshalb müssen Aufwendungen für Lernangebote weniger als Ausgaben, sondern viel mehr als Investitionen in die Zukunft der Gesellschaft gesehen werden. „Nur wenn Bildung als Investition in die Zukunft gesehen wird, kann Europa das Ziel, der wettbewerbsfähigste und dynamischste Wirtschaftsraum der Welt zu werden, erreichen“, stellte Gehrer fest.

Die österreichische Bildungsministerin nannte mehrere Grundsätze, die für Verwirklichung eines attraktiven Angebots zum Lebensbegleitenden Lernen ausschlaggebend sind. Dazu gehören der Übergang von der Input- zur Output-Steuerung, denn es kommt vor allem auf das Ergebnis an, die Sicherung einer hohen Qualität der Weiterbildungsangebote durch Zertifizierungen und Anerkennung von bereits erworbenen Kompetenzen, der Einsatz der neuen Medien um unabhängig von Ort und Zeit Weiterbildungsangebote wahrnehmen zu können, die Durchlässigkeit des Bildungssystems, damit nach jedem Bildungsabschluss ein weiterer Bildungsweg offen steht und ein motivierender Unterricht in den Schulen, um den Kindern die Freunde am Lernen für das ganze Leben zu erhalten.

Als Vorzeigemodelle aus Österreich präsentierte Gehrer die Berufsreifeprüfung, die Donau-Universität in Krems und spezielle berufsbegleitende Bildungsangebote an österreichischen Hochschulen. Derzeit bereiten sich 7.000 Personen auf die Berufsreifeprüfung vor. Diese berechtigt Menschen, die keine höhere Schule besucht haben, ein Studium an einer Fachhochschule oder an einer Universität zu beginnen. Mit der Weiterbildungs-Universität Krems wurde eine eigene Universität gegründet, die neben einem breiten Angebot von Nachdiplomstudien neue Methoden für das Lebensbegleitende Lernen entwickelt. Auch andere Universitäten und Fachhochschulen bieten spezielle berufsbegleitende Ausbildungsangebote an, zum Beispiel in Form von Fernlehrstudiengängen wie dem Multimedia-Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der Universität Linz.

Österreichische Initiative ist Grundlage für stärkere Zusammenarbeit von zehn süd-ost-europäischen Staaten bei Bildungsreformen
Bei der Konferenz der europäischen Bildungsminister waren neben den 25 EU-Mitgliedsstaaten auch die Kandidatenländer, die EFTA-Staaten und die süd-ost-europäischen Staaten vertreten. Im Rahmen der Konferenz unterzeichnete Rumänien als letztes der süd-ost-europäischen Staaten ein von Österreich initiiertes „Memorandum of Understanding“, mit dem Ziel, die regionale Zusammenarbeit im Bildungsbereich zu verstärken. Bisher haben sich bereits Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Moldawien, Montenegro und Serbien zu einer stärkeren Zusammenarbeit verpflichtet. Mit dieser Initiative werden die Bildungsreformen in den süd-ost-europäischen Staaten unterstützt.
     
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