Oberösterreicher, die vor dem Nationalsozialmus fliehen mussten, in ihrer Heimat zu Gast  

erstellt am
28. 06. 04

LH Pühringer: Diese Einladung ist als symbolische Absage an Rassismus und Intoleranz zu sehen
Linz (lk) - 16 ehemalige oberösterreichische Mitbürger, die nach dem Anschluss an Hitler-Deutschland 1938 aus Oberösterreich fliehen mussten und heute in Israel leben, sind diese Woche in Oberösterreich zu Gast. Die Einladung für diesen Besuch hat Landes- hauptmann Dr.Josef Pühringer bei seinem Besuch in Israel im November vorigen Jahres ausgesprochen.

"Wir wissen, dass die Umstände, wie diese Menschen ihre oberösterreichische Heimat damals verloren haben, tragische waren. Sie mussten durch Flucht vor einem verbrecherischen Regime ihr Leben retten. Das persönliche Schicksal dieser 16 Menschen mit oberösterreichischen Wurzeln ist damit auch Bestandteil eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte, dem wir uns immer wieder zu stellen haben.

Ich habe die Einladung auch deshalb ausgesprochen, weil damit den 16 "Alt-Oberösterreichern" die Möglichkeit geboten wird, sich persönlich davon zu überzeugen, dass das Oberösterreich des Jahres 2004 ein grundlegend anderes ist, als der von den Nationalsozialisten beherrschte Gau Oberdonau des Jahres 1938.

Im Gau Oberdonau des Jahres 1938 wurden jüdische Mitmenschen entrechtet, vertrieben und zuletzt ermordet. Das Oberösterreich des Jahres 2004 macht symbolisch das Gegenteil: Es vertreibt nicht, sondern lädt ein und baut damit Brücken. Meine Einladung ist daher auch als symbolische Absage an jede Art von Rassismus oder Intoleranz zu sehen", erklärte Pühringer.

Auf dem Besuchsprogramm der Oberösterreicher in Israel steht unter anderem eine Besichtigung von Bad Ischl, Empfänge durch den Landeshauptmann im Landhaus und des Diözesanbischofs im Bischofshof, der Besuch der Landesausstellung in Reichersberg und der Florianer Sängerknaben.
     
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