Anschober: Kurs der Überzeugungs- und Informationsarbeit in Tschechien bewährt sich  

erstellt am
25. 06. 04

Sogar Umfragen des Temelin-Betreibers CEZ zeigen sinkende Zustimmung zur Atomenergie in Tschechien - Oberösterreich strebt vernetzte Anti-Atom-Arbeit mit anderen Bundesländern an
Linz (lk) - Die aktuelle Umfrage im Auftrag des Temelin-Betreibers CEZ, die am Mittwoch (23. 06.) in tschechischen Medien präsentiert wurde, bestätigt neuerlich den Trend eines schrittweisen Meinungsumschwunges in der tschechischen Öffentlichkeit in Fragen der Atomenergie. Anschober: "Waren in den vergangenen Jahren dramatische Mehrheiten für die Kernenergie zu verzeichnen, so sinkt diese Unterstützung in der tschechischen Bevölkerung nun schrittweise. Nach der vergleichenden Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes STEM sank der Anteil der Befürworter der Kernenergie zwischen Juni 2003 und Mai 2004 von 56% auf 52%, der Anteil der entschiedenen Befürworter von 19% auf 15%. Dies entspricht auch den uns vorliegenden Daten und bestätigt eine schrittweise Trendwende. Der Kurs einer verstärkten Informationsarbeit statt nationaler Muskelspiele zeigt damit erste Wirkungen, obwohl CEZ jährlich Millionen € in Imagekampagnen und Werbetätigkeiten investiert."

Oberösterreich will daher verstärkt auf die Informationsarbeit in Tschechien setzen und dabei vor allem die tschechischen NGOs unterstützen. Ziel des Landes ist es dabei auch, die anderen Bundesländer zur Unterstützung dieser Informationsarbeit zu gewinnen.

"Landeshauptmann Pühringer und ich haben deshalb in Schreiben an alle Landesregierungen eine umfassende Vernetzung und Verstärkung der Anti-Atomaktivitäten vorgeschlagen mit dem Hauptziel, eine starke Allianz der Bundesländer in der Anti-Atompolitik zu schaffen und die Informationsarbeit in Tschechien gemeinsam zu forcieren", so der oö. Umwelt-Landesrat.

LR Anschober legte heute dem Umweltausschuss des Oö. Landtages einen Zwischenbericht über die laufenden Temelin-Aktivitäten vor. Darin enthalten ist auch

die Übersicht über die Neuorganisation der Anti-Atom-Arbeit der oberösterreichischen und tschechischen NGOs. "In 2 Klausuren mit Einbindung aller, in diesem Bereich engagierten Kräfte wurde die Projektförderung neu strukturiert und organisiert, als auch die strategischen Ziele für die zukünftige Projektarbeit gemeinsam erarbeitet um die Kräfte noch stärker als bisher zu bündeln.", so Anschober abschließend.
     
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