Gehrer: Ohne wissenschaftliche Erkenntnisse kein Fortschritt  

erstellt am
22. 06. 04

Verleihung von Staats- und Förderungspreis für Wissenschaftspublizistik
Wien (bm:bwk) - Bildungsministerin Elisabeth Gehrer überreichte am Montag (21. 06.) den Staatspreis für Wissenschaftspublizistik an den Wissenschaftsredakteur der Tageszeitung „Die Presse“ Mag. Thomas Kramar. Der Förderungspreis für Nachwuchsjournalisten ging an die Redakteurin für die Bereiche Gesellschaft, Bildung und Wissenschaft der „Furche“ Mag. Doris Helmberger. Einen Sonderpreis der Jury erhielt Dr. Alfons Krieglsteiner als Anerkennung für seine jahrelange wissenschaftsjournalistische Tätigkeit bei den „Oberösterreichischen Nachrichten“.

Wissenschaft hat in der heutigen Gesellschaft einen großen Stellenwert. Die verschiedenen Wissenschaftsbereiche und ihre Erkenntnisse prägen den Alltag, das soziale Zusammenleben und das individuelle Sein. „Ohne wissenschaftliche Erkenntnisse sind keine Innovation und kein Fortschritt möglich. Und täglich kommen neue Erkenntnisse hinzu“, so Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.

Damit die Menschen von diesen neuen Erkenntnissen erfahren, kommt den österreichischen Wissenschaftsjournalisten eine besondere Rolle zu: Sie wecken die Neugier der Menschen auf das Neue und bringen Menschen komplexe Sachverhalte in verständlicher Weise nahe. Dies erfordert nicht nur journalistisches Talent, sondern vor allem auch ein großes Fachwissen. „Die heurigen Preisträger haben bei der Bewältigung dieser Herausforderungen besondere Leistungen erbracht. Ihre Arbeit hat maßgeblich zu mehr Wissen in der Gesellschaft und mehr Vertrauen der Menschen in Veränderungen und Zukunft beigetragen“, bestätigte Gehrer.

Gehrer verwies in ihrer Ansprache auf die erst vor kurzem im Nationalrat beschlossene Reform der österreichischen Forschungsförderungslandschaft, durch die eine moderne, kundenorientierte und effiziente Struktur geschaffen wurde. Dass österreichische Forscherinnen und Forscher bereits zur internationalen Spitze gehören, zeigt die aktuelle Ausgabe der renommierten Fach-Zeitschrift „Nature“: Die wissenschaftliche Sensation der erstmalig in Innsbruck gelungenen Teleportation kleinster Materie-Teilchen schaffte es auf die Titelseite.

Der Staatspreis und der Förderungspreis für Wissenschaftspublizistik werden für verantwortungs- und qualitätsvollen Wissenschaftsjournalismus vergeben. Bisher wurden 70 Staatspreise verliehen, 25 davon an Frauen. Ehrenpreise für ein journalistisches Gesamtwerk wurden seit 1990 insgesamt drei Mal an Alfred Payrleitner, Hugo Kirnbauer und Hans Spatzenegger vergeben. Die Jury besteht aus unabhängigen Fachleuten aus dem Print-, Hörfunk- und Fernsehbereich.

Staatspreis für Wissenschaftspublizistik (5.500 Euro; Vergabe alle 2 Jahre) an Mag. Thomas Kramar, der seit 1995 als Wissenschaftsredakteur für die Tageszeitung „Die Presse“ tätig ist. Kramar absolvierte ein Chemie-Studium an der Universität Wien, das er 1989 abschloss. Ab 1986 arbeitete er nebenbei beim „Kurier“, wo er sich einen Namen als Pop- und Jazzkritiker, aber auch als Kulturjournalist machte. 1991 wechselte Kramar zur „Presse“, wo er zunächst im Bereich Medien und Kultur tätig war und seit 1995 für die Wissenschaftsberichterstattung verantwortlich zeichnet.

Förderungspreis für Nachwuchsjournalisten (2.500 Euro; Vergabe alle 2 Jahre) an Mag. Doris Helmberger, die bereits während ihres Architekturstudiums und eines Studiums der Religionspädagogik und Germanistik an der Universität Graz Kurse an der Österreichischen Medienakademie in Salzburg sowie an der OÖ. Journalistenakademie in Schloss Puchberg absolvierte. Nach ihrer Tätigkeit als freie Mitarbeiterin verschiedener Medien ist Helmberger seit Dezember 2000 als Redakteurin für die Bereiche Gesellschaft, Bildung und Wissenschaft der „Furche“ tätig und speziell mit den Themen Biotechnologie, Gentechnik und Fragen der Bioethik befasst.

Mit dem Sonderpreis der Jury (Sachpreis: Faksimileausgabe des Ambrasser Heldenbuches) wird Dr. Alfons Krieglsteiner in Anerkennung seiner jahrelangen engagierten wissenschaftsjournalistischen Tätigkeit im Rahmen der Oberösterreichischen Nachrichten ausgezeichnet. Krieglsteiner hat Publizistik und Germanistik studiert und ist seit 1988 als Wissenschaftsredakteur für die Oberösterreichischen Nachrichten tätig. Er veröffentlicht seit vielen Jahren regelmäßig im Wochenend-Magazin Forschungsreportagen „Erforscht und entdeckt“ sowie Artikel, die das gesamte Themenspektrum wissenschaftlicher Nachrichten umfassen.
     
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