Ungarische Kulturtage in Salzburg  

erstellt am
05. 07. 04

Zahlreiche Veranstaltungen vom 8. bis zum 22. Juli / Enge kulturelle Bande zwischen Ungarn und Salzburg
Salzburg (lk) - Das Ungarische Kulturinstitut Collegium Hungaricum in Wien veranstaltet mit Unterstüt-zung von Stadt und Land Salzburg vom 8. bis zum 22. Juli Ungarische Kulturtage in Salzburg. Dr. Zoltan Fonagy, der stellvertretende Direktor des Collegium Hungaricums Wien, präsentierte am Freitag (02. 07.) das Programm. Die Leiterin der Kulturabteilung des Landes, Hofrätin Dr. Monika Kalista, verwies dabei auf die engen Bande zwischen Ungarn und Salzburg in Vergangenheit und Gegenwart.

So werden im Juli die beiden jungen Malerinnen Helga Gasser und Birgit Pleschberger (sie erhielt 2003 das Slavi-Soucek-Stipendium und stellt derzeit ihre Arbeiten in der Galerie im Traklhaus aus) an dem seit vielen Jahren mit der Budapest Galleria organisierten Atelieraustausch teilnehmen. Ungarische Künstler/innen kommen in das Salzburger Landesatelier im Künstlerhaus, umgekehrt kann das Land Salzburg eines der drei Ateliers der Budapest Galleria vermitteln.

Beim diesjährigen internationalen Theaterfestival im Theater Holzhausen, das kürzlich vom 23. bis zum 27. Juni stattgefunden hat, gastierte die „Compania“ aus Budakeszi mit dem Stück „Don Perlimplin und Belisa’s Liebe“ von Garcia Lorca.

Dr. Kalista erinnerte auch an einige ungarische Persönlichkeiten, die zu Salzburgern wurden und Stadt und Land kulturell geprägt haben. Als Beispiele nannte sie den Geiger und Dirigenten Sandor Vegh, der die Camerata Salzburg zu internationalem Ruhm führte, den Pressefotografen Laszlo Vuray, Domkapellmeister Janos Czifra und Prof. Peter Csobadi.

Ungarn und die Salzburger Festspiele
Der Regisseur Istvan Szabo wird heuer bereits der dritte ungarische Festspielredner sein. Im Jahre 1988 sprach Peter Hanak bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele zum Thema „Schöpferische Kraft und Pluralität in der mitteleuropäischen Kultur“, im Jahre 1993 eröffnete Staatspräsident Arpad Göncz das sommerliche Festival und beschrieb die ungarische Musik und ihre Sprache. Im selben Jahr widmeten sich die Salzburger Festspiele auch einem Ligeti-Kurtag-Zyklus. Die Erstaufführung der revidierten Fassung für die Salzburger Festspiele der Oper „Le grand macabre“ von György Ligeti war 1997 ein Höhepunkt der Festspiele. In der Reihe „Dichter zu Gast“ lasen 2001 Pester Esterhazy, Imre Kertesz und Peter Nadas.

„Fremde Nähe“ in Goldegg
Anlass für die Ungarischen Kulturtage in Salzburg ist der Beitritt Ungarns zur Europäischen Union am 1. Mai. Dr. Monika Kalista verwies darauf, dass die Menschen einander mit den Mitteln der Kultur nahe kommen müssen und können. Gerade die Erweiterung der EU werde sehr unter dem Aspekt der Wirtschaft, der Arbeitsplätze, der Kosten gesehen. Nur wenn es gelinge bewusst zu machen, welch großer kultureller Reichtum nun wieder nach Europa zurückkehrt, welche neuen Austauschmöglichkeiten im geistigen und kulturellen Bereich vorhanden sind, wenn die gemeinsamen Wurzeln erkannt und die Gegenwart bewusst erlebt werden, werde sich eine positive und bejahende europäische Stimmung entwickeln. Ungarn sei gerade im kulturellen Bereich heute äußerst aktiv und auch sehr gut über die Entwicklungen in Österreich informiert. Der Salzburger Kulturverein Schloss Goldegg habe aus eben diesen Beweggründen eine eigene Programmreihe „Fremde Nähe“ geschaffen, um die zehn neuen EU-Mitglieder zu präsentieren.

Die Bedeutung, die Ungarn den Ungarischen Kulturtagen in Salzburg zumisst, unterstreicht die Eröffnung durch den Minister für nationales Kulturerbe der Republik Ungarn, Dr. Istvan Hiller, am 8. Juli um 19.00 Uhr mit dem Ungarischen Akademiestreichquartett im Marmorsaal des Schlosses Mirabell. Für das Land Salzburg wird Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller die Eröffnung vornehmen. Vorher wird Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Othmar Raus Minister Dr. Istvan Hiller, seine Gattin Julianna Farkas und seine Begleitung willkommen heißen.
     
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