0,5% mehr Arbeitslose und plus 29.644 Beschäftigte  

erstellt am
05. 08. 04

Wien (bmwa) - Der Bestand an vorgemerkten arbeitslosen Personen liegt Ende Juli 2004 mit 200.912 um +985 bzw. +0,5% über dem Wert vom Juli 2003. Wie im Vormonat ist die Zahl der beim Arbeitsmarktservice vorgemerkten Frauen mit +1.496 (+1,6%) auf 95.421 angestiegen, während die Arbeitslosigkeit der Männer mit -511 oder -0,5% auf 105.491 rückläufig ist. Rückläufig ist - wie bereits im Vormonat - auch die Zahl der vorgemerkten jugendlichen Arbeitslosen (bis 24 Jahre) mit -1.446 (-4,3%) und weiterhin auch jene der älteren Arbeitslosen (über 50 Jahre) mit -4.607 (-10,6%). In zwei Bundesländern ist Ende Juli die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen gegenüber dem Vorjahreswert zurückgegangen. In der Steiermark liegt sie um 6,0% und in Salzburg um 0,9% unter dem vergleichbaren Wert des Vorjahres.

Eurostat weist für Österreich mit 4,2% Ende Juni 2004 (gemeinsam mit Luxemburg) die niedrigste Arbeitslosenquote in der gesamten Europäischen Union aus. Dieser Wert beträgt damit weniger als die Hälfte des EU-25-Durchschnitts mit 9,0%. Für die EU-15 beträgt die durchschnittliche Quote 8,1% (jeweils Mai 2004).

Die Zahl der Beschäftigten ist im Jahresabstand um 29.644.bzw. 0,9 % auf 3.294.532 angestiegen. Bei diesem Zuwachs ist bereits berücksichtigt, dass im Juli 2003 noch 11.589 Schulungsteilnehmer/innen an AMS-Kursen als "beschäftigt" gegolten haben, was seit Beginn dieses Jahres nicht mehr der Fall ist. Im Vergleich zum 30. Juni 2004 gibt es um 65.611 oder 2,03% mehr Beschäftigte.

Offene Stellen
Der bereits in den Vormonaten (März bis Juni 2004) zu beobachtende positive Trend bei der Entwicklung der offenen Stellen hält weiter an: Ende Juli 2004 liegt die Zahl der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen mit einem Bestand von 26.668 um +17,6% (+3.997) über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres.

Verweildauer
Die durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsepisode hat im Juli 2004 116 Tage betragen. Die Verweildauer ist somit um 10 Tage länger als im Juli 2003.

Langzeitarbeitslosigkeit
Ende Juli 2004 haben die über 6 Monate vorgemerkten Arbeitslosen mit +4.783 bzw. +10,3% gegenüber Juli 2003 auf 51.367 zugenommen. Diese Entwicklung ist zum Großteil durch die zwischen 6 Monaten und 1 Jahr beim Arbeitsmarktservice vorgemerkten Personen (+4.139 auf 31.102) bedingt.

Entwicklung in den Bundesländern
Ende Juli ist die Arbeitslosigkeit in der Steiermark (-6,0%; -1.686) und in Salzburg (-0,9%; -75) rückläufig. Zuwächse über der bundesweiten Entwicklung verzeichnen Niederösterreich (+3,9%; +1.295), Burgenland (+3,2%; +196), Vorarlberg (+2,8%; +193), Oberösterreich (+1,8%; +374), Tirol (+1,5%; +148) und Kärnten (+1,2%; +130). Wien entspricht mit +0,5% (+410) der österreichweiten Entwicklung.

Jugendliche
Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Juli 2004 um -4,3% (-1.446) auf 31.853 gesunken. Bei den 20- bis 24-Jährigen war der Rückgang der Arbeitslosigkeit mit -4,0% bzw. -974 auf 23.270 diesen Monat annähernd so stark ausgeprägt wie in der Altersgruppe der bis 19-Jährigen mit -5,2% (-472) auf 8.583. Auch bei der Jugendarbeitslosenquote (15 bis 24 Jahre) wird für Österreich mit 6,9% (Juni 2004) im EU-Vergleich der niedrigste Wert gefolgt von Irland mit 8,2% ausgewiesen. Die Jugendarbeitslosenquote der nunmehr erweiterten Europäischen Union beträgt mit 18,2% deutlich mehr als das Doppelte des österreichischen Wertes.

Lehrstellenmarkt
Die Zahl der Lehrstellensuchenden ist Ende Juli mit 9.507 (-234; -2,4%) wie in den Vormonaten leicht rückläufig. Die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen nimmt mit -371 bzw. -11,9% auf 2.745 ebenfalls ab. Im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit stehen im heurigen Jahr 7.000 Lehrgangsplätze nach dem Jugendausbildungsgesetz für Jugendliche, die keinen entsprechenden Lehrplatz bzw. Arbeitsplatz finden, zur Verfügung.

Abnahme der Altersarbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit der über 49-Jährigen entwickelte sich mit einer Abnahme von -10,6% (-4.607 auf 38.911) weiterhin günstig. Wie in den Vormonaten ist dabei die Arbeitslosigkeit sowohl in der Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen (-2.005 oder -9,9%) als auch bei den 55- bis 59-Jährigen (-2.711 oder -14,7%) rückläufig. Hingegen ist bei den über 59-Jährigen ein leichter Zuwachs von +169 bzw. +3,8% zu konstatieren.

Entwicklung nach Branchen
Die Zunahme der Arbeitslosigkeit entfällt vorwiegend auf den Dienstleistungssektor. Überdurchschnittlich stark steigt Ende Juli die Arbeitslosigkeit erneut in den unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+707; +5,1%), den sonstigen Diensten (+563; +8,5%), dem Einzelhandel (+404; +1,8%), dem Gesundheits- und Sozialwesen (+419; +6,2%) und dem Fremdenverkehr mit +4,0% (+945). Im Sekundärsektor ist die Zahl der vorgemerkten Personen gegenüber dem Vorjahreswert nach wie vor rückläufig. Vor allem in der Sachgütererzeugung (-1.103; -2,9%) und im Bauwesen (-615; -2,6%) ist eine Reduktion der Arbeitslosigkeit zu beobachten.

Arbeitslosigkeit nach Ausbildungskategorien
Ähnlich wie im Monat zuvor sind Ende Juli 2004 die vorgemerkten Arbeitslosen bei Absolventen/innen von Lehren mit und ohne Meisterprüfung, mittleren technischen gewerblichen sowie kaufmännischen Schulen und höheren technischen gewerblichen Schulen rückläufig. In allen anderen Ausbildungsstufen bzw. -richtungen hat die Arbeitslosigkeit zugenommen.

Anteilsmäßig entfallen 77% des Bestands aller Arbeitslosen auf Personen ohne abgeschlossene Schule sowie Personen mit Pflichtschulabschluss oder Lehrabschluss.

Schulungen und Förderungen des Arbeitsmarktservice
Mit 36.476 liegt die Zahl der Personen in Schulungen im Juli 2004 nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau (-137; -0,4%). Allerdings zeigt die Betrachtung nach Altersgruppen kräftig zunehmend Schulungsaktivitäten für Jugendliche (+20,6% bzw. +2.478 auf 14.508) und auch für über 49-Jährige (+33,0% bzw. +1.100 auf 4.438). Die Schulungsteilnehmer/innen rekrutieren sich schwerpunktmäßig aus den Berufsgruppen Büroberufe (6.924), Handel (5.106), Metall-/Elektroberufe (4.714) und den Hilfsberufen (4.195). Aus diesen Berufsgruppen kommen 57,4% aller in Schulung befindlichen Personen.
     
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