Inflation im Juli 2004 2,3 Prozent   

erstellt am
20. 08. 04

Sommerschlussverkauf stoppt weiteren Anstieg - Kraftstoffe, Wohnen und Nahrungsmittel sind Inflationstreiber
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juli 2004 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 2,3% (Juni 2,3%, Mai 2,1%, April 1,6%).

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Juli 2004 beträgt 108,2 (2000=100). Gegenüber dem Vormonat (Juni 2004) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,1% gesunken. Die Inflationsrate ist seit dem Vormonat Juni gleich geblieben, saisonale Preiserhöhungen bei Reisen und Hotels wurden durch das volle Einsetzen des Sommerschlussverkaufs kompensiert.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Juli 2004 beträgt 2,1%, der Indexstand des HVPI (1996=100) beträgt 112,1.

Kurzfristige Veränderungen im Detail: Vergleich zu Juni 2004
Im ersten Ferienmonat waren Preissteigerungen bei Freizeit und Kultur (+1,7%) und Restaurants und Hotels (+1,5%) zu verzeichnen. Dafür verantwortlich waren Pauschalreisen (+7,3%; davon Flugpauschalreisen +14%) und Beherbergungsdienstleistungen (+10,0%; Hotel, alle Kategorien +4%, davon Hotel 4* 5* mit Frühstück +7%, Übernachtungen im Ausland/ Appartement +24%).

Bei Wohnen, Wasser und Energie (+1,2%) gab es Preiserhöhungen etwa bei Mieten (+3,1%), Ausgaben für Eigentumswohnungen (+4,7%, bspw. Kredite, Rückzahlungen) und sonstigen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Wohnung (+1,9%, bspw. Betriebskosten).

Bei Bekleidung und Schuhen (-5,7%) war der Ausverkauf deutlich spürbar. Der mittlere Preisrückgang bei Damenbekleidung betrug 8% (Damenjacke und Damenhose je -12% und Damenkleid -13%), bei Herrenbekleidung 6% (Herrenhose -10% und Herrenjacke -12%). Auch Schuhe wurden billiger (-2,7%; Damenschuhe -3%).

Auch bei Nahrungsmitteln und Alkoholfreien Getränken waren im Durchschnitt Preisrückgänge um 0,6% zu verzeichnen. Dafür verantwortlich waren vor allem Gemüse (durchschnittlich -7%; Kartoffel -12%, Karfiol -31%, Paprika -14%) und Obst (durchschnittlich -4%; Saisonobst -30%, Tafeltrauben -12%).

Eine leichte Entspannung war im Juli bei den Kraftstoffen und Schmiermitteln (-2%) zu beobachten, wenn auch auf relativ hohem Niveau. Super- und Normalbenzin wurden durchschnittlich um 3% billiger. Dieseltreibstoff blieb nahezu unverändert. Flugtickets wurden um durchschnittlich 12% billiger.

Inflationsanalyse: Vergleich zu Juli 2003
Derzeit sind die Hauptgruppen Wohnen, Wasser und Energie (+3,2%) und Verkehr (+4,2%) zu jeweils einem Viertel für die Inflationsrate von 2,3% verantwortlich. Obwohl bei den Treibstoffpreisen ein leichter Rückgang gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen war, haben sie derzeit einen großen Anteil an der Jahresinflationsrate, so war Normalbenzin um 15% und Superbenzin und Diesel um jeweils 14% teurer als noch vor einem Jahr. Auch flüssige Brennstoffe (+14%) verteuerten sich ungefähr im selben Ausmaß.

An dritter Stelle stehen die Nahrungsmittel mit einem Sechstel und durchschnittlichen Preissteigerungen von 2,8%. Fleisch und Fleischwaren, Brot und Getreideprodukte und Milch, Käse und Eier verteuerten sich um jeweils 4%.

Unter dem Niveau des Vorjahres befinden sich derzeit Bekleidung und Schuhe (-0,3%) und die Nachrichtenübermittlung (-0,7%).

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Juli 2004
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 1996=100) beträgt 112,1. Damit ist die harmonisierte Inflationsrate im Juli mit 2,1% (Juni 2,3%, Mai 2,1%, April 1,5%) etwas zurückgegangen und niedriger als jene des VPI. Gegenüber dem Vormonat ist das allgemeine Preisniveau gemäß HVPI durchschnittlich um 0,3% gesunken.
     
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