Wien: Kirche verstärkt Einsatz für trauernde Menschen  

erstellt am
29. 10. 04

Zwei neue Broschüren sollen kirchliche Mitarbeiter bei der Begleitung von Trauernden und diese beim Umgang mit ihrem Leid unterstützen
Wien (stephanscom.at) - An den Rändern der Gesellschaft und des Lebens muss die Kirche in besonderer Weise präsent sein. Das betonte der Wiener Caritasdirektor Michael Landau am Donnerstag (28. 10.) bei der Präsentation von zwei neuen Broschüren zum Thema "Trauer". In einem gemeinsamen Projekt haben verschiedene Einrichtungen der Erzdiözese Wien, darunter die Caritas und das Pastoralamt, zwei "Handreichungen" herausgegeben: Die eine richtet sich an die Mitarbeiter in den Pfarren von den Pfarrsekretärinnen über die Pastoralassistenten bis zu den Priestern. Die Broschüre beinhaltet neben einigen Grundsätzen zur Begegnung mit Trauernden Literaturhinweise zur Thematik sowie ein Verzeichnis von Hilfsstellen in Wien und Niederösterreich, an die sich Trauernde wenden können. Die zweite Handreichung ist für die Trauernden selbst bestimmt und beinhaltet u.a. eine Auswahl an Bibelstellen und Gedichten sowie Literaturhinweise und ein Verzeichnis von Beratungsstellen.

Wie Landau betonte, sei die Begleitung von trauernden Menschen eine besonders wichtige Aufgabe der Kirche. Trauernde würden immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt und in ihren Nöten und Ängsten alleine gelassen. Landau: "Zu einer Kultur des Lebens gehört auch eine Kultur des Sterbens und des würdevollen Umgangs mit Sterben, Tod und Trauer". Hier seien in besonderer Weise auch die Pfarrgemeinden herausgefordert. Zwar geschehe in diesem Bereich bereits sehr viel, trotzdem wolle man die Bemühungen noch ausbauen. Dabei sollen auch die neuen Broschüren helfen.

Diese könnten natürlich keinen persönlichen Kontakt ersetzen, die Trauerarbeit aber unterstützen, so der Hospiz-Seelsorger P. Klaus Schweiggl SJ. Die Bezeichnung "Handreichungen" sei dabei im wörtlichen Sinn gedacht. P. Schweiggl: "Die Kirche möchte den Menschen die Hand reichen, auf sie zugehen und sie in ihrer Trauer begleiten".

Christa Langer vom Pastoralamt der Erzdiözese Wien skizzierte die wichtigsten Punkte einer gelungenen Trauer-Begleitung: "Geduldig hinhören, die Trauer aushalten, nicht in Aktivismus verfallen, sondern einfach da sein und die Trauernden ermutigen, ihre 'Achterbahn der Gefühle' zuzulassen und auszudrücken".

Die beiden Broschüren werden in den Pfarrbüros der Erzdiözese Wien sowie in Einrichtungen wie den Hospiz-Diensten der Caritas aufliegen.
     
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