"Christkindl sein" eine besondere Aufgabe  

erstellt am
17. 12. 04

Innnsbrucker Christkindleinzug 2004
Innsbruck (rms) - Alles was mit dem Innsbrucker Christkindleinzug früherer Tage zu tun hat, interessiert auch die Organisatoren des Christkindleinzuges 2004. Am Donnerstag (16. 12.) kamen im Rahmen eines Pressegesprächs mit StRin Mag. Christine Oppitz-Plörer und dem Künstlerischen Leiter des Christkindleinzuges 2004, Anders Linder, drei ehemalige Christkindl-Darstellerinnen zu Wort.

Im Zentrum des Gespräches stand die Frage "Wie ist man damit umgegangen selbst das Christkind zu 'spielen'?". Gertraud Nairz wurde 1950 als Christkind auserwählt. Damals ging der Zug noch von Mariahilf aus und sie erinnerte sich sehr stolz gewesen zu sein. Für Eva Delle Karth, die ein paar Jahre später von den Ursulinen als Christkind auserkoren wurde, war die Sache schon etwas schwieriger: "Für mich war die ganze Sache ein bisschen mystisch. Besonders nach Weihnachten als ich wieder in die Schule kam und viele mir erzählten ihnen hätte das Christkind zugewunken kam es zu Konflikten, da mir die meisten nicht glauben konnten, dass ich als Christkind durch die Stadt gezogen bin", erinnerte sich Eva Delle Karth. Claudia Graller, die jüngste unter den anwesenden "Christkindln", erinnert sich nur mehr, dass sie 1989 noch im Kindergarten war und den Christkindleinzug nicht zu Letzt auf Grund ihres persönlichen Betreuungs-Engels sehr positiv in Erinnerung hat.

Für die Neuauflage des Christkindleinzuges gab es keinen Aufruf an potentielle Christkindl-DarstellerInnen. "Es gibt Kinder, die sich gerne produzieren und auch gern im Mittelpunkt stehen. Für uns war wichtig, dass wir jemanden finden, der es gern macht", so Anders Linder. Ob es heuer ein Bub oder ein Mädchen sein wird, würde auch diesmal nicht verraten. Auf die Aufgaben des Christkindes angesprochen, erklärte der künstlerische Leiter, dass das Christkind hauptsächlich auf seinem Wagen thronen und winken wird. Am Landesstheatervorplatz wird es einen Satz zu den BesucherInnen sprechen. Links und rechts neben dem Christkindlwagen werden je fünf Engel mit einziehen, die Vorhut wird - wie bereits bekannt - von den Hirten bestritten. Sie sind es auch, die von LH DDr. Herwig van Staa und Bgm. Hilde Zach eine Begrüßung für das Christkind erbitten. Am Landestheatervorplatz spricht Bischof Manfred Scheuer die Weihnachtsbotschaft und zum Abschluss wird "Stille Nacht" erklingen.

Die Gründe wieso der Christkindleinzug 1990 nicht mehr fortgeführt wurde, waren neben dem Unfall am Eingang zur Altstadt auch das mangelnde Interesse der LehrerInnen und SchülerInnen, denn schon damals wurden die Christkindleinzugs-DarstellerInnen von den Innsbrucker Schulen gestellt. 2004 zeigt sich ein ganz anderes Bild. Insgesamt haben sich 800 Kinder und Jugendliche aus den Innsbrucker Hauptschulen angeboten mitzumachen. Teilnehmen werden heuer rund 450. "Der Christkindleinzug deckt heute wieder den Wunsch und das Bedürfnis ab Weihnachten auch im öffentlichen Raum darzustellen und zu erleben", freut sich StRin Oppitz-Plörer über das rege Interesse der Schulen. Für Anders Linder ist mit dem Christkindleinzug 2004 gewährleistet, dass endlich wieder eine kostenlose Veranstaltung in Innsbruck stattfindet, bei der die "Geschwindigkeit" herausgenommen wurden.

Wert wird in diesem Zusammenhang auch auf die Tatsache gelegt, dass alle Eltern im Vorfeld des Christkindleinzuges befragt wurden und Kinder nicht katholischen Glaubens nie aus den Vorbereitungen bzw. der Veranstaltung selbst ausgeschlossen waren.

Rahmenbedingungen
Ziel ist es mit dem Innsbrucker Christkindleinzug eine leise beschauliche und ruhige Veranstaltung zu organisieren. Deshalb wird in der Maria-Theresien-Straßen die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet, und die Schaufensterbeleuchtung wurde in Absprache mit den Geschäften auf ein Minimum reduziert. Einzig und allein die Weihnachtsbeleuchtung und die Laternen der Hirten werden als Lichtquellen vorhanden sein.

Am 19. Dezember werden rund 7.000 BesucherInnen erwartet. Der Weg des Christkindes führt von der Triumphpforte durch die Maria-Theresien-Straße über den Burggraben zum Tiroler Landestheater. Beginn ist 17 Uhr.
     
zurück