LH Durnwalder spricht mit den ladinischen Bürgermeistern über Minderheitenförderung  

erstellt am
16. 12. 04

Bozen (lpa) - Die Bürgermeister der beiden ladinischen Täler hat Landeshauptmann Luis Durnwaler am Dienstag (14. 12.) in Neustift zu einem Gespräch über die Förderung der Sprachminderheiten eingeladen. Anwesend war auch Ladinerlandesrat Florian Mussner. Zentrale Gesprächsthemen waren Förderprojekte für die ladinische Sprache und Kultur sowie die Einsetzung eines Koordinierungsgremiums. Es wurde vereinbart, Förderungsprojekte gemeinsam mit dem Land umzusetzen. In Absprache mit den betroffenen Provinzen und dem Ministerrat soll ein Koordinierungsgremium eingesetzt werden, das aus den Bürgermeistern der ladinischen Gemeinden besteht.

Das staatliche Rahmengesetz für die sprachlichen Minderheiten in Italien (Nr. 485 vom 15. Dezember 1999) sieht verschiedene Fördermöglichkeiten für die Pflege der Sprache und Kultur sowie für Schulen und Medien der Minderheiten vor. Landeshauptmann Durnwalder hat mit den ladinischen Bürgermeistern darüber gesprochen, ob und wie sie solche Projekte umsetzen wollen und wie das gemeinsame Koordinierungsgremium für die Ladiner, die sich in verschiedenen Provinzen leben, aussehen soll. Derzeit leben in Südtirol etwa 18.000 Ladiner. Im Trentino sind es 6000 und im Belluno etwa 4000. Für sie alle sollte es ein gemeinsames Koordinierungsgremium für Förderprojekte geben, betonte Durnwalder. Die Bürgermeister haben sich dafür ausgesprochen, dass die Förderprojekte in den Bereichen Sprache, Kultur, Schule und Medien in enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung des Landes abgewickelt werden sollen.

In Sachen Koordinierungsgremium war man sich darüber einig, dass die ladinischen Bürgermeister mit dieser Aufgabe betraut werden. Bei Belangen, die die Ladiner in Südtirol betreffen, sollen die Bürgermeister des Gadertals und Grödens die Koordination übernehmen. Bei Vorhaben, die auch die Ladiner der Nachbarprovinzen betreffen, sollten hingegen auch die ladinischen Bürgermeister der Provinzen Trentino und Belluno in die Koordination mit eingebunden werden.

Die Grödner und Gadertaler Bürgermeister haben Landeshauptmann Durnwalder gebeten, sich mit den Landesvertretern der Nachbarprovinzen in Verbindung zu setzen und dieses Anliegen weiterzuverfolgen. Nach der Absprache mit den Provinzen Trentino und Belluno muss eine Vereinbarung mit dem Ministerrat getroffen werden. Sobald dieser grünes Licht gibt, können Projekte erarbeitet und umgesetzt werden.
     
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