Telekom Austria plant 1300 Internet-Telefonzellen bis 2006  

erstellt am
14. 12. 04

Wien (pte) - Die Telekom Austria erweitert das Angebot ihrer 500 sogenannten MultimediaStations in über 200 österreichischen Gemeinden. Bis 2006 soll es 1300 Multimedia-Stationen in Österreich geben. Durch eine Kooperation mit dem Bundeskanzleramt stehen der Bevölkerung in allen Telefonzellen mit Breitband-Internet gratis E-Government- Anwendungen zur Verfügung. "Das Bundeskanzleramt möchte E-Government allen Bürgern kostenlos zugänglich machen", so Staatssekretär Franz Morak am Montag (13. 12.) bei einer Pressekonferenz.

Eine der wichtigsten Seiten der Multimedia-Stationen, die es seit vergangenem Jahr gibt, sei http://www.help.gv.at . "Diese Seite und einige andere sind für den Benutzer kostenlos. Will der User auf sonstige Seiten des Netzes surfen, kostet ihn dies zehn Cent pro Minute," erklärte Rudolf Fischer, Vorstandsdirektor von Telekom Austria (Bild). Die Multimedia-Stationen sind vor allem für Menschen gedacht, die zu Hause keinen Internetanschluss besitzen. Bisher verfügen nur 30 Prozent aller Haushalte über einen Internetanschluss. Fischer: "Durch die MultimediaStations wollen wir die digitale Kluft in Österreich überwinden." Laut Morak sehen 93 Prozent der Internetnutzer (= 60 Prozent der Österreicher) die neuen Stationen positiv, nur ein Fünftel der Nutzer habe von E-Government noch nie Gebrauch gemacht. "Im Vordergrund der Nutzung stehen die Beschaffung von Information sowie die Bezahlung von Rechnungen", so Morak.

Die österreichische Firma apc interactive solutions ag http://www.apcinteractive.net entwickelte das Industriecomputer-System der Stationen. Neben einem Rechner besteht das Gerät aus einer integrierten Webcam, einem Telefonhörer und einem Monitor mit bruchsicherem Panzerglas. "Die Stationen werden überraschend wenig von Vandalen attackiert, was wohl daran liegt, dass die Technik als sehr hoch angesehen wird. Die Menschen haben Respekt", so Rudolf Bulant, CEO von apc interactive solutions ag. Die Stationen würden sehr viel benützt, was eine monatliche Benutzerzahl von 370.000 und eine Telefonatzahl von 173.000 belegen. Die meistfrequentierte Zelle stehe am Radetzkyplatz im dritten Bezirk.

Für die Telekom Austria belaufen sich die Kosten einer Zelle auf 13.000 Euro. Exklusivpartner der Telekom ist die heimatwerbung GmbH http://www.heimatwerbung.at/ . Sie vermarktet moderne und hinterleuchtete Plakatflächen, so genannte City Lights, welche bei den Multimedia-Stationen angebracht sind. Auch die Zelle selbst dient in manchen Fällen als Werbefläche. Die Multimedia-Stationen verfügen über folgende Dienste: Telefonieren, Versand von E-Mails, SMS und MMS sowie Surfen im Netz. Außerdem kann zwischen den Stationen per Bildtelefon Blickkontakt hergestellt werden.
     
zurück