Die Österreicherinnen und Österreicher leben immer länger  

erstellt am
21. 12. 04

Männer holen bei der Lebenserwartung auf
Wien (statistik austria) - Die Lebenserwartung ist in Österreich auch in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts weiter kräftig gestiegen. Gemäß Sterbetafel 2000/2002, die auf Basis der Volkszählung 2001 und der Sterbefälle der Jahre 2000 bis 2002 berechnet wurde, beträgt die Lebenserwartung der Männer nun 75,5 Jahre, jene der Frauen 81,5 Jahre. Wie die Statistik Austria dazu mitteilt, nahm die männliche Lebenserwartung gegenüber dem Zeitraum 1990/92 um 3,0 Jahre zu, jene der Frauen um 2,5 Jahre. Damit hat sich der Vorsprung der Frauen in der Lebenserwartung von 6,5 auf 6,0 Jahre reduziert.

Erhöhtes Sterberisiko im jugendlichen Alter
Die Säuglingssterblichkeit, das ist das Sterberisiko im ersten Lebensjahr, ist im Laufe des 20. Jahrhunderts kontinuierlich gesunken und beträgt nur noch 5,5 Promille für Knaben und 3,8 Promille für Mädchen. Die niedrigste Sterblichkeit im Altersverlauf ist im Volksschulalter bei beiden Geschlechtern mit rund 0,1 Promille zu beobachten. Im jugendlichen Alter von 19 bzw. 20 Jahren ist sie jedoch bei den Burschen knapp zehn Mal höher, bei den Mädchen rund vier Mal so groß wie im Volksschulalter. Grund dafür sind in diesem Alter vor allem (motorisierte) Unfälle aber auch die vergleichsweise hohen Selbstmordraten.

Bis zum 25. Lebensjahr der Frauen bzw. bis zum 30. Lebensjahr der Männer sinkt die Sterblichkeit wieder ab, um dann kontinuierlich anzusteigen. In allen Altern liegen jedoch die weiblichen Sterbewahrscheinlichkeiten unter jenen der Männer. Erst nach dem 50. Lebensjahr wird in beiden Geschlechtern wiederum das Niveau der Säuglingssterblichkeit erreicht. Ab dem 83. Lebensjahr für Männer bzw. dem 86. Lebensjahr für Frauen betragen die jährlichen Sterbewahrscheinlichkeiten bereits mehr als 10 Prozent.

Zur Geburt liegt die Lebenserwartung bei 75,5 Jahren für Männer bzw. 81,5 Jahren für Frauen. Ist eine Person den höheren Sterberisken im Jugendalter entronnen und hat das 30. Lebensjahr erreicht, so beträgt die fernere Lebenserwartung 46,8 Jahre (Männer) bzw. 52,2 Jahre (Frauen). Diese Männer können somit rechnen, dass sie 76,8 Jahre alt werden, die gleichaltrigen Frauen 82,2 Jahre. Ein Mann, der an seinem 60. Geburtstag in den Ruhestand tritt hat gute Chancen, seine Pension 20 Jahre genießen zu dürfen. Frauen haben zu diesem Zeitpunkt sogar eine fernere Lebenserwartung von 24 Jahren (vgl. die anschließende Tabelle).

Neben der Lebenserwartung lassen sich aus der Sterbetafel auch die Wahrscheinlichkeiten ablesen, ein bestimmtes Alter zu erreichen. So beträgt die Wahrscheinlichkeit für ein neugeborenes Mädchen das Erwachsenenalter von 30 Jahren zu erreichen 99,0%. Für einen Knaben ist sie wegen der höheren Sterblichkeit im Kindes- und Jugendalter mit 97,9% um mehr als einen Prozentpunkt niedriger. Vor hundert Jahren (Sterbetafel 1899/2001) erlebten bloß 6 von 10 Neugeborenen den 30. Geburtstag. 7 von 8 Männern erreichen gemäß der aktuellen Sterbetafel ihren 60. Geburtstag (87,1%), unter den Frauen sind es sogar 93,5%. Die Wahrscheinlichkeit den 90. Geburtstag zu erreichen ist für Frauen mit 24,8% mehr als doppelt so hoch wie für Männer (12,0%).

Die Wahrscheinlichkeit 100 Jahre alt zu werden beträgt 1,0% für Frauen und 0,3% für Männer. Hat jemand dieses hohe Alter erreicht, so stehen seine Chancen gut auch den 101. Geburtstag feiern zu dürfen: Die fernere Lebenserwartung im genauen Alter von 100 Jahren beträgt nämlich immerhin 1,6 Jahre für Männer und 1,7 Jahre für Frauen.
     

Genaues Alter
von & Jahren

Fernere Lebenserwartung

Überlebenswahrscheinlichkeit bis
zum Alter von & Jahren

Männer

Frauen

Männer

Frauen

0

75,5

81,5

100,0%

100,0%

15

61,1

66,9

99,2%

99,4%

30

46,8

52,2

97,9%

99,0%

45

32,7

37,7

95,7%

97,8%

60

20,0

24,0

87,1%

93,5%

75

9,7

11,8

61,4%

78,7%

90

3,4

3,9

12,0%

24,8%

100

1,6

1,7

0,3%

1,0%

     
Die vorliegende Sterbetafel 2000/2002 dient vor allem für juristische und versicherungs- mathematische Zwecke, wie beispielsweise für die Erstellung von Gutachten zur Berechnung von Anspruchsleistungen. Sie deckt einen Zeitraum von drei Jahren (2000-2002) ab und ist über den Altersverlauf geglättet, um Zufallsschwankungen in der Sterblichkeit weitgehend auszuschalten. Darüber hinaus werden in der Statistik Austria jährliche Sterbetafeln berechnet, die den Trend der langfristig steigenden Lebenserwartung untermauern. Demnach lag 2003 die männliche Lebenserwartung bei 75,9 Jahren, jene der Frauen bei 81,6 Jahren.
     
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