Verkehrsunfallstatistik: Erstmals weniger als 900 Verkehrstote  

erstellt am
03. 01. 04

Im Jahr 2004 starben 876 Menschen auf Österreichs Straßen, um 55 weniger als im Jahr davor. Das ist die geringste Zahl an Verkehrstoten seit 1951.
Wien (bmi) - Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 817 Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang. Dabei starben 876 Menschen, um 5,9 Prozent weniger als 2003. Es ist die bisher niedrigste Zahl seit 1951 (777 Verkehrstote). Seit damals sind die Zahl der Kraftfahrzeuge, die Länge des Straßennetzes und das Verkehrsaufkommen stark gestiegen. Gegenüber 1972, dem bisher schwärzesten Jahr in der Unfallstatistik (2.948 Tote) ist die Zahl um über zwei Drittel gesunken. Noch vor fünf Jahren, im Jahr 1999, gab es in Österreich mehr als 1.000 Tote im Straßenverkehr (1079).

"Wichtig ist, dass der Trend bei den Verkehrstoten weiter nach unten zeigt", kommentierte Innenministerin Liese Prokop vorläufigen Unfallzahlen des Jahres 2004. Das Bemühen für mehr Verkehrssicherheit müsse aber fortgesetzt werden – mit entsprechenden Maßnahmen wie effiziente Kontrollen, intensive Aufklärung und Bewusstseinsbildung sowie die Vorbeugung durch Verkehrserziehung ab dem Kindesalter. "Auffällige und rücksichtslose Lenker müssen wir unmissverständlich aus dem Verkehr ziehen und die anderen Verkehrsteilnehmer davor schützen. Das sind wir der Gesellschaft und vor allem unseren Kindern schuldig", betonte Prokop.

Die Ministerin dankte auch allen verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmern und den Kolleginnen und Kollegen der Exekutive für ihren konsequenten und persönlichen Einsatz im Dienste der Sicherheit auf Österreichs Straßen, möchte aber alle Verantwortlichen wie Gesetzgeber, Politiker, Verkehrserzieher, Fahrschulen, Verkehrsplaner, Straßenbauer, Verkehrs- und Fahrzeugtechniker, die Medien und die einzelnen Verkehrsteilnehmer in die Verkehrssicherheitsarbeit einbinden. Prokops Appell: "Unser Ziel – die Zahl der Verkehrsopfer weiter zu senken – können wir nur gemeinsam erreichen."

Nach Bundesländern aufgeschlüsselt ergibt sich folgendes Bild:
Burgenland 34 Verkehrstote (2003: 52),
Kärnten 65 (59),
Niederösterreich 269 (277),
Oberösterreich 153 (174),
Salzburg 80 (60),
Steiermark 138 (183),
Tirol 64 (64),
Vorarlberg 31 (17) und
Wien 42 (45).

Stärkere Zunahmen gab es dabei im Salzburg (hier ereignete sich auch der schwerste Unfall des Jahres; am 10. August auf der L 256 bei Hallein mit 5 getöteten britischen Businsassen) und in Vorarlberg. Die Bundesländer Burgenland, Oberösterreich, Steiermark und Tirol erreichten im abgelaufenen Jahr die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten seit 35 Jahren.

Unter den Verkehrstoten des Jahres 2004 befanden sich
483 PKW-Insassen,
40 Lkw-Insassen,
100 Motorrad-Fahrer,
8 Autobus-Insassen,
41 Moped-Fahrer,
57 Radfahrer und
133 Fußgänger.

Sechs Menschen verunglückten mit dem Traktor tödlich, fünf in Microcars. Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich Anstiege bei den Autobus-Insassen, Radfahrern und Fußgängern, Rückgänge bei den Pkw-Insassen, Moped- und Motorradfahrern.
     
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