LH Pühringer: Förderung in deutscher Sprache  

erstellt am
10. 01. 05

Kinder mit nicht deutscher Muttersprache stärker fördern und auf den Schulbesuch vorbereiten!
Linz (lk) - 16.247 Schüler mit nicht deutscher Muttersprache besuchen derzeit die oberösterreichischen Pflichtschulen. In Relation zur Gesamtschülerzahl sind das 12,58 %. Nach den einzelnen Schultypen ergibt dies folgendes Bild:

Volksschulen:
Gesamtschülerzahl 67.148
Nicht deutsche Muttersprache: 10.289

Hauptschulen:
Gesamtschülerzahl: 54.963
Nicht deutsche Muttersprache: 5.357

Sonderschulen:
Gesamtschülerzahl: 2.467
Nicht deutsche Muttersprache: 248

Polytechnische Schulen:
Gesamtschülerzahl: 4.591
Nicht deutsche Muttersprache: 353

Allgemeine Pflichtschulen gesamt:
Gesamtschülerzahl: 129.169
Nicht deutsche Muttersprache: 16.247 (12,58%)

Eine besondere Konzentration von Schülern mit nicht deutscher Muttersprache ergibt sich in den Bezirken Linz-Land (2.109), Linz-Stadt (3.575), Wels-Stadt (1.823).

Der Ausländeranteil liegt in Oberösterreich an 22 Pflichtschulen höher als 50%.

Bereits jetzt ist es die Absicht, den Großteil der Schüler in der Form zu integrieren, dass die ausländischen Schüler im Umgang mit österreichischen Schülerinnen und Schülern die deutsche Sprache schneller erlernen. In diesen Klassen werden bedarfsorientiert folgende Maßnahmen gesetzt:

  • Förderunterricht/besonderer Förderunterricht
  • Begleitlehrer bzw. Teamteaching
  • Innere Differenzierung
  • Spezielle Fördergruppen in Deutsch
  • Intensive Förderung durch Klassenlehrer – besonders methodisch-didaktische Unterrichtsgestaltung
  • Verwendung eigener Unterrichtsmaterialien

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer kündigte an, dass gerade die Maßnahmen bezüglich Förderung in deutscher Sprache noch intensiviert werden. Dies sei unter anderem sicherlich auch eine Erkenntnis aus der PISA-Studie.

Einige Schulen praktizieren bereits, dass Schüler mit nicht deutscher Muttersprache aus mehreren Klassen zusammen gefasst werden und so zu einem schnelleren Erlernen der deutschen Sprache zu kommen. Auch werden in manchen Gemeinden auch außerschulische Kurse für Kinder und deren Eltern in Deutsch angeboten.

"Ich werde als Schulreferent in dieser Gesamtproblematik in allernächster Zeit ein Expertenhearing zum Thema Ausländerintegration im Pflichtschulbereich organisieren. Dabei soll einerseits über eine Strategie und möglicherweise neue Projekte für eine bessere Integration, insbesondere auch was den Deutschunterricht anlangt, beraten werden. Andererseits geht es auch darum, auf Expertenebene auszuloten, wie hoch der Anteil von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache in einer Klasse sein kann, um Zwischenziele optimal zu erreichen", betonte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.

Gleichzeitig wies Landeshauptmann Pühringer aber auch darauf hin, dass es eine Reihe von sehr optimal laufenden Schulprojekten gebe in Klassen mit einem sehr hohen Ausländeranteil. Pühringer plädiert daher dafür, die Diskussion um die Ausländerintegration in den Schulen vom tagespolitischen Parteienstreit heraus zu halten – wir brauchen keine Ausländerdiskussion an den Schulen, sondern optimale Modelle für den gemeinsamen Unterricht, betonte der Landeshauptmann abschließend.

     
zurück