Ökumenischer Gedenkgottesdienst für Flutopfer im Klagenfurter Dom  

erstellt am
13. 01. 04

Sauer: Weltweite Solidarität ist Hoffnungszeichen
Klagenfurt (epdÖ) - „Unser Leben ist zerbrechlich. Das verdrängen wir gerne. Die gewaltige Wucht und das schreckliche Ausmaß dieser Flutkatastrophe hat uns alle tief erschüttert und getroffen“, sagte der evangelische Superintendent der Diözese Kärnten/Osttirol, Mag Manfred Sauer, in seiner Predigt bei einem ökumenischen Gottesdienst im Klagenfurter Dom am Mittwochabend (12. 01.). Anlass für den Gottesdienst, der in Anwesenheit der Mitglieder der Kärntner Landesregierung und zahlreicher weiterer Vertreter des öffentlichen Lebens in Kärnten gefeiert wurde, war das Gedenken der Opfer, Vermissten und Überlebenden der Flutkatastrophe in Südostasien. Sauer: „Der Tod und das Elend zerstörter und ausgelöschter Familien, hinterbliebener Kinder von Urlaubern und besonders von der einheimischen Bevölkerung machen uns traurig, sprachlos, aber auch mitfühlend.“ Die Anteilnahme sei beachtlich und die weltweite Solidarität ein „starkes Hoffnungszeichen“. Ein solches globales Zusammenrücken und Füreinanderdasein gebe Kraft und Rückenstärkung, „jetzt nicht zu resignieren, sondern nach vorne zu schauen.“

Schwarz: Autorität der Leidenden gibt neue Dimension der Fürsorge vor

Die Katastrophe mache sprachlos und provoziere in der Trauer und der Klage auch die Frage nach dem Warum von Leid und Tod, sagte Diözesanbischof Alois Schwarz in seiner Predigt. Schwarz meinte, die "Autorität der Leidenden" lenke nun das Leben in all seinen Kategorien in neue Bahnen und gebe neue Dimensionen der Aufmerksamkeit und der Fürsorge vor. Notwendig sei nun sowohl kurzfristige Hilfe als auch Unterstützung beim Wiederaufbau und Nachhaltigkeit, verbunden mit der großen Warnung, den Lebensbedingungen der Armen weltweit mehr Aufmerksamkeit zu schenken, unterstrich Schwarz. In politischen Entscheidungen und kirchlichen Entwicklungen sollten die Stimmen der Armen und die „Autorität der Leidenden" noch stärker wahrgenommen werden.

Sauer betonte abschließend die Hoffnung, dass „die Welle der Hilfsbereitschaft und die weltweite Anteilnahme“ nicht versiege, sondern anhalte und dazu führe, dass die vergessenen und verdrängten Krisenregionen wieder in den Blick kommen und „wir uns auch dort für die Schwächsten und Notleidendsten stark machen.“
     
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