Jugend-Experten des Landes beraten Gemeinden  

erstellt am
24. 01. 04

Innsbruck (lk) - Das Land Tirol setzt 2005 einen Schwerpunkt in Sachen Jugendschutz: Ab sofort stehen den Tiroler Gemeinden fünf Jugend-Experten zur Seite, die im Rahmen des EU-Projektes „Jugend ins Dorf“ ausgebildet wurden. Die Experten beraten die Gemeinden in allen Fragen der Jugend-Arbeit, der Jugend-Beteiligung und des Jugend-Schutzes. Die Beratungs-Kosten und Projektausarbeitungen werden zu 75 % von EU und Land finanziert, 25% tragen die Gemeinden.

Die fünf JugendberaterInnen helfen den Gemeinden (auf Wunsch) bei der Erstellung von Jugend-Leitbildern, überlegen Formen der Jugend-Beteiligung, helfen bei der Qualifizierung ehrenamtlicher Jugend-Arbeiter und beim Aufbau von Jugendforen und Jugendzentren.
„Die Berater sollen vor allem jenen Gemeinden, in denen keine bezahlten Jugend-beraterInnen zur Verfügung stehen, Impulse von außen geben“, erklärt LR Sebastian Mitterer zum Projekt.

Zudem gibt es ein erprobtes Konzept für bewusstseinsbildende Maßnahmen zum Jugendschutz-Gesetz. Über das JUFF-Jugendreferat wird hierzu ein Maßnahmen- und Beratungs-Paket angeboten, 45 % der Beratungs-Kosten der Jugend-Experten trägt die EU, 30 % finanziert das Land Tirol, 25 % die Gemeinde.

Ziel der Aktion ist es, bereits zwischen April 2005 und Sommer 2006 in mindestens 10 Gemeinden (ideal mind. eine pro Bezirk) konkrete Maßnahmen umzusetzen.

„Wir wollen mit dieser Aktion die Jugendarbeit und den Jugendschutz in den Gemeinden verbessern und auch GemeindebürgerInnen in die Jugendarbeit einbinden und sie dafür ausbilden. Die Gemeinden profitieren zweifach: Einerseits von der fachlichen Begleitung der Projekte, andererseits durch die Fördergelder von EU und Land“, erklärt LR Anna Hosp.

Für Jugendliche ist die Gemeinde/Region das direkte Lebensumfeld. Hier erleben sie Vereinsleben, Freizeit, Familie, Kirche, Tradition und Natur. Das Anliegen der Gemeinde ist es, dass junge Menschen eine positive Beziehung zu ihrer Gemeinde haben, damit sie auch als Erwachsene in dieser Gemeinde leben wollen, Verantwortung übernehmen wollen und sich für die Mitmenschen auch einsetzen.

„Für Gemeinden ist es wichtig, auf junge Menschen zuzugehen, ihnen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung anzubieten, sie ins Vereinsleben einzubinden, ihre Wünsche und Anliegen zu berücksichtigen. Mit unserem neuen Angebot für Gemeinden wollen wir das verbessern“, sagt LR Hosp.

Gemeinsam werden LR Anna Hosp und LR Sebastian Mitterer ein Schreiben an die Gemeinden versenden, in welchem dieses Angebot empfohlen wird. „Auch Gemeindeverbands-Präsident Hubert Rauch unterstützt die Aktion. Gerade im Bereich des Jugendschutzes halte ich dieses Beratungs-Projekt für sehr sinnvoll. Hier braucht es zwar rechtliche Regelungen. Jugendliche erreicht man aber mit Bewusstseins-Bildung, Motivation und Information und nicht mit Gesetzen“, erklärt Hosp.

Die Jugend-BeraterInnen
Insgesamt wurden im Rahmen des EU-Projektes „Jugend ins Dorf“ 14 MitarbeiterInnen in Tirol, Salzburg und Bayern ausgebildet. In Tirol stehen den Gemeinden Mag. Friedrich Veider (Regionalmanagement Osttirol, AHS-Lehrer) aus Lienz, Margreth Falkner (langjährige Funktionärin Landjugend/Jungbauernschaft) aus Umhausen, Clemens Unteregger (Sozialpädagoge, Jugendleiter kath. Jugend) aus Wattens, Ralph Aichner (Sozialarbeiter, leitet Jugendtreff Neustift, Streetworker in Hall) aus Neustift und Albert Fucik (Mitarbeiter Kinderfreunde Innsbruck) aus Innsbruck zur Verfügung, sie decken die verschiedenen Regionen ab.
     
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