Chefarztpflicht: Patientenfreundliche Lösung gefunden  

erstellt am
21. 01. 04

Verhandlungen Hauptverband und Ärzteschaft erfolgreich
Wien (sv) - Auf Einladung des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger haben sich am Donnerstag (20. 01.) Hauptverband und österreichische Ärztekammer zu Gesprächen über die neue Chefarztpflicht und den neuen Erstattungskodex für Medikamente getroffen. Ziel war es, so der Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband, Karlheinz Kopf, im Sinne der Patienten und eines reibungslosen Ablaufes in den Arztordinationen eine für alle vertretbare Lösung für die seit 1. Jänner 2005 geltende Regelung zu finden. In den vergangenen Wochen hatte ja vor allem die umstrittene Dokumentationspflicht für Unmut in der Ärzteschaft gesorgt. Karlheinz Kopf, Verhandlungsführer des Hauptverbandes: "Wir sind mit den Ärzten übereingekommen. Die Dokumentation für die Verschreibung von chefarztpflichtigen Medikamenten erfolgt in der Patientenkartei des Arztes (elektronisch oder in Papierform)." Kopf weist aber daraufhin, dass diese Dokumentationspflicht immer schon nur als Übergangslösung bis zur bundesweiten Einführung der e-card vorgesehen war. Ärztekammerpräsident Reiner Brettenthaler: "Ich bin mit diesem erzielten Kompromiß zufrieden".

Des weiteren hat der Hauptverband zugesagt, zur besseren Lesbarkeit des neuen Heilmittelverzeichnisses, die im grünen Bereich angeführten Heilmittel ab 1. Juli 2005 auf grünem Papier zu drucken und eine für die Ärzte übersichtlichere Reihung der Heilmittel nach Wirkstoffstärken und Preisen vorzusehen.

Erfreuliche Nachrichten gibt es auch für die Patienten: Ist eine Packungsgröße, die über den normalen Monatsbedarf hinausreicht nicht im neuen Erstattungskodex angeführt, so kann diese Packungsgröße auf Kosten der Krankenkassen abgegeben werden, wenn diese auf Grund einer höheren Dosierung im Einzelfall zur Abdeckung des individuellen Monatsbedarfes erforderlich ist. Langzeitbewilligungen für Heilmittel, die bereits vor dem 1. Jänner 2005 erteilt wurden, werden auch im neuen Jahr gelten. Kopf: "Wir haben damit auch eine im Interesse von chronisch kranken Patienten brauchbare Lösung gefunden".

Abschließend stellt der Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer, Jörg Pruckner, fest: "Aus Sicht der Ärzteschaft gibt es nun in der Zeit der Übergangsphase bis zur Einführung der e-card eine praktikable und unbürokratische Lösung". Aus Sicht des Hauptverbandes, so Kopf, stelle das heutige Verhandlungsergebnis auch sicher, dass das Ziel der Kostendämpfung bei den Heilmitteln im Interesse der Beitragszahler erreicht wird.
     
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