Inflation im Dezember 2004: 2,9%  

erstellt am
20. 01. 04

Preisanstieg bei Mieten, Betriebskosten und Energie
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Dezember 2004 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 2,9% (November und Oktober je 2,6%, September 2,1%).

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Dezember 2004 beträgt 109,6 (2000 = 100). Gegenüber dem Vormonat (November 2004) ist das allgemeine Preisniveau um 0,5% gestiegen.

Mit dem Index für Dezember steht auch der Jahresdurchschnitt 2004 fest: Der Indexstand des VPI liegt bei 108,1, die Inflationsrate beträgt im Jahresdurchschnitt 2004 +2,1%.

Kurzfristige Veränderungen im Detail: Vergleich zu November 2004
Saisonbedingte Preisanstiege gab es bei Nahrungsmitteln und Alkoholfreien Getränken (+1,4%). So wurde Gemüse um durchschnittlich 12% (Häuptelsalat +56%, Tomaten +24%, Karfiol +58%) und Obst um durchschnittlich 4% teurer (Erdbeeren +28%, Trauben +13%).

Wohnen, Wasser und Energie verteuerten sich durchschnittlich um 0,9%. Ausgaben für Eigentumswohnungen (zum Beispiel Kredite, Rückzahlungen) stiegen um 2,4%, Mieten um 1,9% und sonstige Dienstleistungen in Zusammenhang mit der Wohnung (zum Beispiel Betriebskosten) um 2%.

Im traditionellen Urlaubsmonat Dezember stiegen die Preise auch in der Hauptgruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich +0,9%; Pauschalreisen +4,1%, Flugpauschalreisen +9%, jedoch Städteflugreisen -2%) und bei Restaurants und Hotels (durchschnittlich +1,4%; Beherbergungsdienstleistungen +8,8%, darunter Übernachtung im Ausland/Appartement +24%, Hotelzimmer mit Frühstück 4-5* +6%)

Ein Rückgang des allgemeinen Preisniveaus im Vergleich zum Vormonat (November 2004) konnte in vier von zwölf Hauptgruppen festgestellt werden.

In der Hauptgruppe Nachrichtenübermittlung war ein durchschnittlicher Preisrückgang von 1,7% zu verzeichnen. Hier waren vor allem bei den Telefondienstleistungen (-2,1%) die Gesprächs- (-6%) und Grundgebühr (-1%) des Festnetzes verantwortlich. Auch die Kosten für Internet sanken (-2%).

Leichte Preisrückgänge waren bei Alkoholischen Getränken und Tabak (-0,3%), Verkehr (-0,3%) und bei Hausrat (-0,1%) zu verzeichnen.

Inflationsanalyse: Vergleich zu Dezember 2003
Die Analyse der Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr (Dezember 2003) zeichnet ein ähnliches Bild wie in den letzten Monaten. Der Bereich Wohnen, Wasser und Energie (+8,6%) verursachte weiterhin etwa die Hälfte der Inflationsrate. So wurden beispielsweise Ausgaben für Eigentumswohnungen (zum Beispiel Kredite, Rückzahlungen) um 18,7%, Mieten um 10,7% und sonstige Dienstleistungen in Zusammenhang mit der Wohnung (zum Beispiel Betriebskosten) um 12% teurer. Aber auch Elektrizität, Gas und sonstige Brennstoffe verzeichneten Teuerungen (durchschnittlich +8,7%; Heizöl, extra leicht/Großabnahme +34%).

Auch die Preise für Kraftstoffe und Schmiermittel (+16%) aus der Hauptgruppe Verkehr (+3,7%) liegen über dem Vorjahresniveau. Damit verursacht diese Hauptgruppe ein Fünftel der Inflationsrate. Dieseltreibstoff war im Dezember um 26%, Superbenzin um 13% und Normalbenzin um 12% teurer als vor einem Jahr.

In der Hauptgruppe Verschiedene Waren und Dienstleistungen (+3,5%) zogen die Preise für Finanzdienstleistungen (+9,3%) gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Aber auch Dienstleistungen zum Sozialschutz (+7,1%) zeigten deutliche Preisanstiege.

Nur in den beiden Bereichen Nachrichtenübermittlung (-4,2%) und Hausrat (-0,5%) waren Preisrückgänge zu verzeichnen.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Dezember 2004
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 1996 = 100) beträgt 113,7. Damit ist die EU-Inflationsrate im Dezember mit 2,5% (November und Oktober je 2,4% und September 1,8%) etwas höher als im Vormonat. Gegenüber dem Vormonat ist das allgemeine Preisniveau um 0,4% gestiegen.

Damit steht auch der Jahresdurchschnitt 2004 für den HVPI fest: Der Indexstand des HVPI beträgt 112,3, die durchschnittliche Inflationsrate 2004 2,0%.
     
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