Erstes steirisches Todesopfer überstellt  

erstellt am
20. 01. 04

Tsunami-Einsatz der steirischen Kriseninterventionsstelle geht weiter
Graz (lk) - Das erste steirische Tsunami-Todesopfer wurde am Mittwoch (19. 01.) in die Heimat überstellt. Die Urne des ehemaligen Feuerwehrmannes wurde um 17.45 am Grazer Flughafen Thalerhof von zehn Mitgliedern der Grazer Berufsfeuerwehr ehrenvoll empfangen. Der 53 Jahre alte Steirer hatte die Flutkatastrophe in Thailand zwar überlebt, sich aber bei dem Versuch vor Ort zu helfen, eine tödliche Infektion zugezogen. Mitglieder des steirischen Kriseninterventionsteams (KIT) haben heute im Vorfeld der Überstellung seine Familie betreut.

Rund 3.600 Stunden ihrer Freizeit haben 40 ehrenamtliche Mitglieder der steirischen KIT-Teams seit dem 27. Dezember für die Betreuung steirischer Tsunami-Opfer, deren Angehöriger und der steirischen Kriseninterventions-Hotline geopfert. Vor rund einem Jahr wurde die Koordinationsstelle Krisenintervention in der Katastrophenschutzabteilung des Landes eingerichtet. Nun erlebte sie zum ersten Jahrestag durch die Flutwellenkatastrophe ihre Feuertaufe. Dr. Kurt Kalcher, Leiter der Fachabteilung 7B - Katastrophenschutz und Landesverteidigung: "Das Land Steiermark hat als erstes Bundesland die ´Psychosoziale Akutbetreuung´ im Steiermärkischen Katastrophenschutzgesetz verankert. Um eine umfassende Betreuung im Ernstfall zu gewährleisten, wurden in allen Bezirken der Steiermark Kriseninterventionsteams ausgebildet. Derzeit stehen in der Steiermark insgesamt 151 KIT-Mitglieder für Einsätze zur Verfügung."

Alle KIT-Mitglieder sind ehrenamtliche Helfer, die in ihrer Freizeit für Einsätze bereitstehen. Das Land Steiermark finanziert die Grundausbildung sowie Weiterbildungsmaßnahmen. Fachliche Leiterin der Koordinationsstelle Krisenintervention ist Primar Dr. Katharina Purtscher, die im Rahmen einer österreichischen Arbeitsgruppe das Ausbildungsprogramm erarbeitet hat. Kriseninterventions-Koordinator Mag. Helmut Kreuzwirth: "Im KIT-Team finden sich Mitarbeiter der Sozialreferate der Bezirkshauptmannschaften, der Feuerwehr, der Polizei, aber auch Psychologen, Psychologiestudenten, Religionslehrer genauso wie Sachbearbeiter von Versicherungen oder Pensionisten."

Für die Kriseninterventions-Ausbildung können sich alle Personen über 25 bewerben, die bereits eine berufliche Ausbildung im psychosozialen Bereich absolviert haben oder seit mehreren Jahren aktiv bei einer Einsatzorganisation mitarbeiten. Für detaillierte Informationen zur Krisenintervention steht Mag. Helmut Kreuzwirth unter der Grazer Telefonnummer 877 - 2909 zur Verfügung.
     
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