"female art works" in der Landesgalerie  

erstellt am
19. 01. 04

Förderpreis für Frauenfotokunst und Literatur verliehen
Eisenstadt (blms) – Doris Mayer und Karin Ivancsics sind die Gewinnerinnen des "Förderpreises für Künstlerinnen in der Sparte Fotografie 2004" bzw. des "Literaturpreises 2004", die am Dienstag (18. 01.) Abend in der Landesgalerie in Eisenstadt von Kulturlandesrat Helmut Bieler ausgezeichnet wurden. Beide Preise sind mit jeweils 3.500,-- Euro dotiert. Bei der Frauenfotokunst wurde zusätzlich ein Würdigungspreis an Jasmin Trabichler aus Siegendorf vergeben.

"Mit dieser Initiative soll auf die hervorragenden Leistungen zeitgenössischer Kunst und Literatur im Burgenland hingewiesen und zu höherer öffentlicher Anerkennung verholfen werden. Zudem wollen wir Kunst von Frauen stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken", erklärte dazu Landesrat Helmut Bieler in der Burgenländischen Landesgalerie in Eisenstadt.

Die eingereichten Arbeiten der aus Mattersburg stammenden Künstlerin Doris Mayer umkreisen mit dem Element Wasser ein Medium, das in seiner Transparenz und Flüssigkeit eine wunderbare Verbindung mit dem Material der Fotografie eingehen lässt. Die Idee, diese rein malerische, optische Substanz, diese reine Scheinsubstanz zusätzlich einer computergrafischen "Formung" zu unterwerfen, was eigentlich gar nicht so leicht auf den Begriff zu bringen ist, noch tatsächlich als Kunsteingriff visuell festzustellen, enthält poetische Überlegungen von großer Anmut. Zugleich werden damit wesentliche Fragen fotografischer Technik und Autonomie berührt, was dem Konzept auch eine wohl kalkulierte intellektuelle Note verleiht – so die Begründung der Jury.

Aus 43 Einsendungen, so vielen, wie nie zuvor im Bereich der Literatur, überzeugte Karin Ivancsics mit der Erzählung "Indigo" die Jury mit kompositorischer Klarheit ebenso, wie mit einer eher zurückhaltenden Sprache. Durch die geschickte Verschränkung von spektakulärer Handlung und sprachlicher Verhaltenheit wird die Erzählung auf mehreren Ebenen lesbar, als Verarbeitung "alltäglicher" Erfahrungen und Probleme im Verhältnis Mutter - Kleinkind ebenso, wie als schicksalhafte Verstrickung und Vorherbestimmung.

Kunst von Frauen in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken ist ein Schwerpunktthema der burgenländischen Kulturpolitik, so Landesrat Helmut Bieler abschließend: "Wesentlich ist, dass die Einsendungen nicht nur zur Kenntnis genommen werden, sondern die Präsentation der einzelnen Beiträge in der Landesgalerie zum fixen Bestandteil des Wettbewerbes wurde. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass jede Künstlerin auch mit zumindest einem Werk in der Ausstellung vertreten ist und so Frauenkunst eine Plattform findet". Zeitgleich mit der Preisverleihung wurde deshalb auch die Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge mit dem Titel "female art works" eröffnet, die bis 20. Februar 2005 zu sehen sein wird.
     
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