So wird das "Literatour"-Jahr 2005  

erstellt am
18. 01. 04

Die engagierte Lesungsreihe "Literatour.at" geht mit einem abwechslungsreichen, interessanten Programm in die fünfte Runde.
Klagenfurt (stadt) - Die Idee, prominente Kärntner Autoren und Autorinnen zu bitten, die Tür zu ihren Büchersammlungen zu öffnen, wurde vom Katholischen Akademikerverband Kärnten entwickelt. Ausgehend von dieser Ursprungsidee, hat sich die Lesungsreihe "Literatour.at" nun zu einem langfristig angelegten Projekt entwickelt, das vom Akademikerverband gemeinsam mit dem Robert-Musil-Literatur-Museum umgesetzt wird.

Kulturreferent Vizebürgermeister Mario Canori zeigte sich am Montag (17. 01.) Vormittag bei der Programmpräsentation "Literatour.at 2005" im Musilmuseum erfreut über die Tatsache, dass "diese engagierte Lesungsreihe heuer bereits zum fünften Mal stattfindet" und gratulierte den beiden Initiatoren Mag. Wilfried Hude vom Katholischen Akademikerverband und Musilmuseumsleiter Dr. Heimo Strempfl zu ihrer stolzen Literatour.at-Bilanz, auf der sich Namen etablierter Autoren wie Engelbert Obernosterer, Egyd Gstättner und Alois Brandstetter ebenso finden wie der literarische Nachwuchs (u.a. Simone Schönett, die heuer mit dem Förderungspreis des Landes ausgezeichnet wurde) und ehemalige Teilnehmer des Klagenfurter Literaturkurses (Arne Rautenberg, Antje Ravic Strubel etc.), die inzwischen ihre ersten Erfolge feiern.

Die Reihe Literatour.at beginnt in diesem Jahr am Montag, dem 24. Januar 2005 (wie gewohnt um 19,30 Uhr), mit einer Lesung der Schweizer Schriftstellerin Eleonore Frey. Von der Schwierigkeit, in der Welt zu sein, ohne die Sicherheit eindeutiger Wahrnehmungen und den Schutz ›wahrer‹ Bedeutungen – davon handeln die Bücher von Eleonore Frey. Die Autorin liest im Musil-Haus aus ihrem Buch »Das Haus der Ruhe«.

Anfang Februar 2005 erscheint Linda Stifts Debut-Roman „Kingpeng“ (Deuticke im Zsolnay-Verlag). Der erste Roman der jungen österreichischen Schriftstellerin Linda Stift, die sich bisher vor allem als Essayistin, Herausgeberin und Rezensentin einen Namen gemacht hat, wird bereits mit Spannung erwartet. Die Autorin wird ihren Roman in Klagenfurt vorstellen.

Janko Messner wird am 5. April im Musil-Haus aus seinem neuen Buch Mein Korotan mein Kregistan - Moj Korotan moj Kregistan lesen. Wieder erweist sich Janko Messner als Großmeister der kleinen literarischen Form. Kurze Prosatexte vereinigt er zu einem sehr persönlichen, fast intimen Büchlein, mit dem er sich, noch einmal, an seine LeserInnen wendet. Es setzt sich mit dem auseinander, was Religion ist – dem nationalklerikalen Konservativismus eines vom Aussterben bedrohten Karawankenvölkleins – und dem, was sie sein könnte: gelebte Nächstenliebe.

Im Oktober dieses Jahres wird die Reihe Literatour.at schließlich mit Markus Orths fortgesetzt. Orths gehört zu den viel versprechenden deutschen Autoren der jüngeren Generation. Mit seinem Roman „Lehrerzimmer“ hat er einen Bestseller geschrieben. In Klagenfurt wird Orths aus seinem neuen Roman „Catalina“ lesen, mit dem er einen Gipfel seiner Erzählkunst: ein ungemein spannender, fesselnder, dichter Roman und ein unerhörtes Leseerlebnis. Es ist dies die Geschichte von Catalina de Erauso, die im 17. Jahrhundert lebte, eine schmale Autobiographie hinterließ und ein unglaubliches Leben führte. Markus Orths erfindet dieses Leben noch einmal neu: packend, rasant, kenntnisreich und voll unglaublicher Ereignisse und Wendungen.

Die bisherigen Lesungen aus den Jahren 2001 bis 2004 sind auf der website www.literatour.at dokumentiert. Auf der Seite finden sich alle wichtigen Informationen zu den SchriftstellerInnen sowie zu den Literatour-Lesungen im Musil-Haus.

Als erste gastiert aber Eleonore Frey in der Reihe "Literatour.at" im Musil-Haus (24. Jänner, 19.30 Uhr). Ihre Bücher handeln von der Schwierigkeit, in der Welt zu sein, ohne die Sicherheit eindeutiger Wahrnehmungen und den Schutz "wahrer" Bedeutungen. Die Autorin wird im Musil-Haus aus ihrem Buch »Das Haus der Ruhe« lesen.
– Ein Altersheim als Ort der Stille? Das hätten Sie sich so gedacht! Das »Haus der Ruhe« ist eine Probestation für den Ernstfall. Der ist zwar längst eingetreten…mit der Geburt; aber das, worauf man sich hier vorbereitet, ist seine Verschärfung im Tod.

Infos auch auf der Homepage des Robert-Musil-Literatur-Museums
     
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