"Pannonia" bildet junge Österreicher und Ungarn aus  

erstellt am
28. 01. 04

LR Peter Rezar und LAbg. Ewald Gossy stellen eine grenzüberschreitende Job-Initiative vor
Eisenstadt (blms) - "Am 10. Jänner begann die grenzüberschreitende Facharbeiterausbildung, die 22 Monate dauern soll. Sechzehn mindestens 18-jährige Burgenländer und Ungarn werden zu Sanitär- und Klimatechnikern ausgebildet", umreißt Soziallandesrat Dr. Peter Rezar das neue Projekt. Gemeinsam mit dem Arbeitnehmersprecher der SPÖ Burgenland, LAbg. Ewald Gossy, stellte der Landesrat eine neue Facharbeiterausbildung vor. Unter dem Titel "Pannonia" wird jungen Erwachsenen aus zwei verschiedenen Nationen eine Chance gegeben, ihren beruflichen und persönlichen Horizont zu erweitern. "Wir versuchen unsere gemeinsame grenzüberschreitende Zukunft mitzugestalten", so LAbg. Gossy.

Ende Dezember 2004 waren 244.000 ÖsterreicherInnen arbeitslos gemeldet. "Bei einem Minister, der sich nicht zuständig fühlt, ständigen Kürzungen im Bereich der Arbeitsmarktpolitik und dem Arbeitsmarktservice, verwundern diese Daten natürlich nicht", resümiert Soziallandesrat Dr. Peter Rezar. Im Burgenland wird versucht, aktiv und innovativ auf die nicht immer einfachen Anforderungen des Arbeitsmarktes zu reagieren. Erst kürzlich wurde ein Job-Paket für 200 junge BurgenländerInnen präsentiert. LR Rezar: "Wir versuchen im Burgenland durch eine aktive und menschliche Arbeitnehmerpolitik die Arbeitslosigkeit wirksam zu bekämpfen. So haben wir seit 2000 für Arbeitsstiftungen, dem Jugendausbildungssicherungsgesetz und anderen Maßnahmen knapp 2,8 Millionen bereitgestellt (ESF)."

"Das wirtschaftliche Zusammenwachsen mit Westungarn wird von allen Experten bescheinigt. Deshalb sind Investitionen in grenzüberschreitende Projekte Investitionen in die Zukunft", erklärt Landesrat Rezar bei der Präsentation von "Pannonia". "Die grenzüberschreitende Facharbeiterausbildung soll 22 Monate dauern. Sechzehn mindestens 18-jährige BurgenländerInnen und UngarInnen werden zu Sanitär- und Klimatechniker ausgebildet", umreißt Rezar das Projekt und ergänzt: "Durch diese grenzüberschreitende Qualifizierung von arbeitslosen ungelernten jungen Erwachsenen aus zwei verschiedenen Nationen gibt man diesen eine Chance, ihren beruflichen und persönlichen Horizont zu erweitern. Die Hälfte der Ausbildung wird in Österreich, die andere Hälfte wird in Ungarn durchgeführt."

Diese Qualifizierungsmaßnahme wird vom BFI Burgenland und einer ungarischen Bildungseinrichtung organisiert. Die Finanzierung wird aus Mitteln des Landes, des Bundes und dem EU-Förderprogramm INTERREG getätigt. Die Gesamtkosten betragen 440.000 Euro (50% Interreg-Mitteln, 25% Bund, 25% Land)

"Das Projekt wird in sechs Phasen gegliedert, wobei viele ExpertInnen in die Konzeption der Inhalte eingebunden wurden", beschreibt der SPÖ-ArbeitnehmerInnensprecher und Landtagsabgeordnete Ewald Gossy, der bei der Projektentwicklung mitgearbeitet hat. "Derzeit gibt es einen akuten Facharbeitermangel in Westungarn, davon habe ich mich bei mehreren Besuchen bei den angrenzenden Komitatsarbeitsämtern überzeugen können. Das Lohnniveau bei den Facharbeitern liegt jetzt schon bei nur 20 % unter dem österreichischen Lohnniveau. Bis zum Wegfall der Übergangregelung wird auch dieser Lohnunterschied wegfallen und Diskussionen rund um ungarische Arbeiter, die auf den österreichischen Arbeitsmarkt drängen, entbehren jedweder Grundlage", weiß Gossy. "Wir haben Signale, dass dieses grenzüberschreitende Ausbildungsprojekt in nächster Zeit auch von den Ungarn spiegelverkehrt eingebracht wird, wo dann natürlich auch junge BurgenländerInnen profitieren werden", kündigt Gossy an.
     
zurück