Gesellschaftssatire "Copyright"  

erstellt am
27. 01. 04

Theaterproduktion der neuebuehnevillach thematisiert das Klonen von Menschen
Wien (neuebuehnevillach) - Die ethischen und moralischen Aspekte des Klonens stehen im Mittelpunkt der Produktion „Copyright“. Die Gesellschaftssatire stammt aus der Feder von Rechtsanwalt Andreas Hönger und Erik Jan Rippmann und wurde im Mai 2004 in der neuebuehnevillach uraufgeführt. Vom 2. bis 6. Februar kommen jetzt die Wienerinnen und Wiener im dietheater Konzerthaus in den Genuss der satirischen Kärntner Klonexperimente – mit unbestimmtem Ausgang.

Zum Inhalt: Ein Star lässt sich am Höhepunkt seiner Karriere klonen. Das Klon-Experiment scheitert, denn die Entwicklung der Kopie verläuft nicht wie geplant. Die Kopie entspricht nicht dem erfolgsorientierten, begabten und extrovertierten Vorbild. Die Folge ist ein psychologischer Krieg, der zwischen den beiden aufflammt. Das „Original“ nimmt eine Überdosis Tabletten und scheidet so aus der erdrückenden Realität seines Lebens. Oder war es doch ein Mord durch den Klon? Eine Gerichtsverhandlung soll die Wahrheit ans Tageslicht bringen. Das Publikum entscheidet über den Ausgang des Prozesses.

„Copyright“ wurde 2004 vom Bühnenbeirat des Bundeskanzleramtes prämiert. Regisseur und Co-Autor Erik Jan Rippmann: „Wir nehmen den laufenden Diskurs um rechtliche und ethischen Grenzen des Klonens kritisch unter die Lupe. Vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Diskussion, ob embryonale Stammzellen aus medizinischen Gründen geklont werden dürfen, könnte unsere Produktion nicht aktueller sein.“ Gepaart mit dem Wunsch nach ewiger Jugend und nach Unvergänglichkeit treffen sich wissenschaftliche Allmachtsphantasien und vereinen sich in einem Tanz um Ruhm und Geld. Diese Themen ergeben den optimalen theatralen Spielraum für einen bitter-süßen Krimi zwischen Illusion und Wirklichkeit. Die Zusammenarbeit mit einem Rechtsanhalt habe sich, so Rippmann, aus der Komplexität des Themas ergeben: „Diese medizinisch-wissenschaftliche Entwicklung oder Erfindung ist juristisch in keiner Form abgesichert, das heißt, der Gesetzgeber muss erst Schranken und Gesetze definieren, um diesem Thema Einhalt oder Freiräume zu geben.“

Erik Jan Rippmann ist Regisseur, Schauspieler und Autor und schreibt für Film und Bühne. Zuletzt wurde seine Mediensatire „Sitcom“ im Jahr 2000 im dietheater Künstlerhaus in Wien und in Vorarlberg am Spielboden Dornbirn sowie sein Jugendstück „schmerz!haft“ 2002 und die Gesellschaftssatire „Copyright“ 2004 in der neuebuehnevillach uraufgeführt. Andreas Hönger ist Rechtsanwalt und lebt und arbeitet in Zürich. Nach seinem Studium und dem Erwerb des Rechtsanwaltspatentes war er in verschiedenen Fach- und Führungspositionen in der Privatwirtschaft tätig und ist Verfasser juristischer Aufsätze und Kommentare im Bereich des Haftpflicht- und Versicherungsrechtes. Unter der Regie von Erik Jan Rippmann spielen Katrin Ackerl Konstantin, Marion Kansy, Martin Beck und Thomas Radleff. Die Bühne gestaltet Valerie Lutz, Sigrid Elisa Pliessnig zeichnet für die Kostüme, Andreas Thaler für die Musik verantwortlich.

Die prämiierte Gesellschaftssatire „Copyright“ läuft vom 2. bis 6. Februar im dietheater Konzerthaus in Wien

Informationen: http://www.dietheater.at
     
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