LRin Kasslatter Mur setzt Theaterdialog fort  

erstellt am
04. 02. 05

Bozen (lpa) - Wie und welche Art von Theater in Südtirol gefördert werden soll, darüber haben am Mittwoch (02. 02.) Abend im Bozner Stadttheater die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Südtiroler Bühnen und Theatereinrichtungen sowie die Mitglieder des Landeskulturbeirates mit Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur, ihrer Ressordirektorin Berta Linter und Kulturabteilungsdirektor Armin Gatterer diskutiert. Grundlage dieses „Theaterdialogs“ war ein zehn Punkte umfassendes Papier, das nach einer ersten Anhörung der Theaterschaffenden im vergangenen November und einer Sitzung des Kulturbeirates zur Theaterförderung erarbeitet worden ist.

Inhaltliche Leitlinien und transparente organisatorische Abläufe sollen die Kulturförderung des Landes kennzeichnen. Im Bereich der Förderung des deutschen Theaters hat Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur in den vergangenen Monaten erste Schritte gesetzt: Der deutsche Kulturbeirat hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und dabei den Dialog mit den Theaterschaffenden gesucht.

Im Stadttheater Bozen ging es gestern Abend sowohl um die Förderungswürdigkeit und die Förderungsschwerpunkte als auch um technische Aspekte der Förderung. So sollen beispielsweise auch künftig wertvolle einheimische Produktionen ebenso gefördert werden wie Gastspiele (derzeit dürfte den 75 Prozent der Finanzmittel den einheimischen Produktionen zu Gute kommen, Neuaufführungen - besonders von Südtiroler Autorinnen/en - soll ein besonderes Augenmerk zukommen, ebenso der Theatertätigkeit in angebotsschwachen Gebieten. Die Zusammenarbeit im Theater beziehungsweise der verschiedenen Bühnen soll unterstützt werden.

Für Sonderprojekte und Jubiläumsveranstaltungen ist nur dann eine Förderung vorgesehen, wenn sie kulturpolitisch von Bedeutung sind. "Ein fünf- oder zehnjähriges Bühnenjubiläum wird in Zukunft nicht mehr zu einer Sonderförderung berechtigen", sprach gestern die Kulturlandesrätin Klartext. In diesem Zusammenhang wurde darauf verwiesen, dass Theaterförderung auch auf Gemeindeebene möglich sei, was in einzelnen Gemeinden sogar großzügig geschehe.

Was die unterschiedlichen Förderungsarten angeht, wird auch in Zukunft die Jahrestätigkeit der Theaterbühnen mit regelmäßigem Spielbetrieb unterstützt, sofern die Bühnen ein Programm mit einem Konzept vorlegen. Dies sollte im September geschehen. Nach Prüfung der Anträge durch den Kulturbeirat und sobald der Haushaltsvoranschlag des Landes für 2006 steht, sollen die Bühnen Auskunft über die Jahresfinanzierung erhalten.

Ab kommendem Jahr sollen die Theaterprojekte dann auch inhaltlich durch eine Fachjury bewertet werden, die auf der Grundlage des kürzlich von der Landesregierung verabschiedeten Omnibus-Gesetzentwurfes eingerichtet werden wird. Um vor allem größeren Theaterbetrieben mehr Planungssicherheit zu geben, ist ab 2006 auch eine dreijährige Förderungsplanung möglich.

Nachhaltigkeit wird auch in der Theaterarbeit groß geschrieben: Programme und Projekte, die darauf ausgerichtet sind und eventuell auch über mehrere Jahre laufen, werden besondere Berücksichtigung finden. Für größere Kooperationen und Auftragswerke sind Sonderbeiträge vorgesehen.

Die gestrige Diskussion über die einzelnen Punkte war, so Landesrätin Kasslatter Mur, "sehr eingehend und konstruktiv". "Auf der Grundlage dieses grundsätzlichen Konsenses wollen wir nun die Theaterszene finanziell unterstützen", so die Kulturlandesrätin, "klar muss aber auch sein, dass ein Spielraum für neue Initiativen offen bleiben muss."
     
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