Es herrscht allgemein große Lawinengefahr in Tirol  

erstellt am
04. 02. 05

Die starken Schneefälle in den vergangenen 24 Stunden haben auch im ganzen Land Tirol die Lawinen-Situation verschärft
Innsbruck (lk) - Die Landeswarnzentrale hat deshalb für dieses Wochenende die Alarmbereitschaft für den Bundesheer-Lawineneinsatzzug in der Andreas-Hofer-Kaserne in Absam angefordert.

Vor allgemein großer Lawinengefahr (= Stufe vier) warnt Tirols Sicherheits-Landesrat Konrad Streiter. „Die Verbindung der einzelnen Schneeschichten untereinander ist allgemein schlecht. Für den Wintersportler gilt, dass in Steilhängen aller Hangrichtungen bereits durch geringe Zusatzbelastung leicht Schneebrett-Lawinen ausgelöst werden können – deshalb große Zurückhaltung beim Befahren von Steilhängen!“ Günstiger ist die Situation nur im südlichen Osttirol, hier herrscht Lawinengefahrenstufe drei, unter 2000 m Stufe zwei.

„Bei teilweise kräftigen Windeinfluss sind durch die große Niederschlags-Intensität im Osten Tirols vermehrt spontan Schneebrett-Lawinen bereits abgegangen. Insbesondere aus kammnahen und sehr steilem Gelände der Exposition Nord über Ost bis Südwest muss dort auch heute noch mit dem vereinzelten Abgang großer Lawinen gerechnet werden“ warnt DI Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol.

„Bis zu 100 cm Neuschnee“ verzeichnete der Landes-Experte an Mess-Stellen im Osten Tirols (Kitzbüheler/Nord-Alpen). „Die spontanen Lawinen-Abgänge zeigen die Gefährlichkeit der Situation auf, es gibt keine Entspannung für den Wintersportler“, betont DI Nairz. Weitere Schneefälle soll es in ganz Tirol noch in den Vormittags-Stunden geben.

„Unsere Lawinen-Einsatzzüge des Bundesheeres in der Pontlatz-Kaserne in Landeck, der Andreas-Hofer-Kaserne in Absam, der Wintersteller-Kaserne in St. Johann und der Haspinger-Kaserne Lienz sind soweit vorbereitet, dass sie jederzeit in den Einsatz gehen können“, erklärt Oberstleutnant Raimund Lammer vom Militärkommando Tirol.

Und aus der Wintersteller-Kaserne in St. Johann sind seit den Morgenstunden bereits 30 Soldaten dabei, die Schneemassen in den ÖBB-Bahnhöfen St. Johann und Hochfilzen zu räumen. Wegen der Lawinen-Situation wurde von der Landeswarnzentrale im Landhaus für dieses gesamte Wochenende jetzt die Alarmbereitschaft für den Lawineneinsatzzug in der Andreas-Hofer-Kaserne in Absam mit rund 30 Mann angefordert .

Über die Leistungen des Lawinenwarndiensts Tirol als moderne, praxisorientierte Service-Einrichtung des Landes informiert ein eben fertiggestelltes Video aktuell auf http://www.landeszeitung.at (Landes-Videos mit dem Kamera-Symbol in der linken oberen Spalte anklicken).

Aktuelle Infos und Lageberichte gibts auch unter http://www.lawine.at rund um die Uhr!
     
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