Pensionskassen: Gutes Anlageergebnis bringt Steigerungen bei Betriebspensionen  

erstellt am
04. 02. 05

Nachfrage nach Betriebspensionen nimmt weiter zu - Anlageergebnis über dem langjährigen Durchschnitt - Bereits über 10 Milliarden Euro Vermögen verwaltet
Wien (pwk) - Arbeitnehmer mit Anspruch auf eine Betriebspension können für 2005 mit einem Plus auf ihrem Pensionskonto rechnen, gab der Fachverband der Pensionskassen am Donnerstag (03. 02.) in einem Pressegespräch bekannt. Die heimischen Pensionskassen erwirtschafteten im abgelaufenen Jahr ein Anlageergebnis von durchschnittlich plus 7,3 Prozent. Sie liegen damit über ihrem langjährigen Durchschnitt. Für 2005 sehen die Pensionskassen insbesondere bei Klein- und Mittelbetrieben großes Wachstumspotenzial.

Für Arbeitnehmer und Pensionisten mit Anspruch auf eine Betriebspension wirkt sich das gute Ergebnis des Vorjahres in einer Verbesserung aus. Die durchschnittlich erwirtschafteten 7,3 Prozent - je nach Veranlagungskategorie sind es zwischen vier und zehn Prozent - bringen auch den Pensionsbeziehern Steigerungen. “Mit diesem Ergebnis haben die Pensionskassen das schwierige Veranlagungsjahr 2004 sehr gut abgeschlossen.
Die Steigerungen bei den Pensionen betragen bis zu zwei Prozent“, erläuterte Mag. Christian Böhm, Obmann des Fachverbandes.

Arbeitnehmer mit Anspruch auf Betriebspension können für 2005 mit einem Plus auf ihrem Pensionskonto rechnen
Das gute Ergebnis eines Jahres sei aber nur eine Momentaufnahme. Für eine Beurteilung der Betriebspensionen sei die langfristige Entwicklung von Bedeutung. “Mit dem langjährigen Durchschnitt von rund sieben Prozent liegen die Pensionskassen im Spitzenfeld der Anbieter von Altersvorsorge. Die Treue unserer Kunden - auch in schwierigen Jahren - macht sich mit gutem Pensionsertrag und hoher Sicherheit bezahlt“, so Böhm weiter. Für 2005 rechnen die Pensionskassen weiterhin mit einer positiven Entwicklung an den Kapitalmärkten.

Die heimischen Pensionskassen verzeichneten im vergangenen Jahr eine gestiegene Nachfrage nach Betriebspensionen. Die öffentliche Diskussion über die staatliche Altersvorsorge habe bei vielen Arbeitnehmern den Wunsch nach einem zweiten Pensionsstandbein geweckt. “Im Jahr 2004 hatten bereits 413.000 Menschen in Österreich Anspruch auf eine Betriebspension bei einer Pensionskasse. Das sind 13 Prozent aller Beschäftigten. Die stärkste Nachfrage kommt von Klein- und Mittelbetrieben, die ihren Fachkräften zusätzliche Anreize bieten wollen“, so Böhm.

Ein Rekordwert wurde beim Pensionsvermögen erreicht: Erstmals veranlagen die heimischen Pensionskassen über 10 Milliarden Euro. Sie sind damit Österreichs größter privater Pensionszahler.

Die Novelle des Pensionskassengesetzes bringt eine Verbesserung beim “Mindestertrag“. Bisher waren die Kunden der Pensionskassen dazu verpflichtet, diese Leistung in Anspruch zu nehmen. Dazu Dr. Fritz Janda, Geschäftsführer des Fachverbandes: “Viele Kunden empfanden das als Bevormundung. Nach Beschwerden von Unternehmen und Betriebsräten hat der Gesetzgeber dafür gesorgt, dass dieser Kundenwunsch auf freiwilliger Basis umgesetzt werden kann.“

Mit der Gesetzesnovelle wird die EU-Richtlinie für die betriebliche Altersvorsorge in Österreich umgesetzt. Damit wird der Markt in Österreich auch für ausländische Anbieter weiter geöffnet. Die Pensionskassen gehen aber davon aus, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Sozialkapital nicht ins Ausland transferieren werden. “Pensionskassen bringen nicht nur hohen Ertrag, sondern sind auch sicher und transparent. Das wissen die Kunden zu unterscheiden. Im langjährigen Vergleich sollten die Pensionskassen um mindestens ein bis zwei Prozent mehr Anlageertrag pro Jahr erwirtschaften als andere Anbieter. Bei durchschnittlich dreißig Jahren Laufzeit bringt dieser Unterschied die doppelte Pension. Die neuen Anbieter werden also bestenfalls Nischenpositionen einnehmen“, ist Janda überzeugt.

Dem steigenden Informationsbedürfnis der Betriebe und Arbeitnehmer tragen die Pensionskassen, wie berichtet, mit einer Transparenz-Initiative Rechnung. So wurde 2004 gemeinsam mit der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) der “Transparenz-Standard“ entwickelt und Informationsarbeit mit Veranstaltungen und Broschüren geleistet.

“An die Pensionskassen werden nicht nur vom Gesetz, sondern auch von den Kunden höhere Anforderungen gestellt als an andere Anbieter von Vorsorgeleistungen. Mit unserer freiwilligen Informationsarbeit heben wir uns noch stärker vom restlichen Markt ab. Das sichert uns langfristig das Vertrauen unserer Kunden. Die Transparenz-Initiative wird 2005 mit einer Überarbeitung der jährlichen Kontonachrichten fortgesetzt“, kündigt Janda weitere Aktivitäten an.
     
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