Politik muss sich neuen Herausforderungen stellen  

erstellt am
04. 02. 05

ÖVP bietet mit Internetplattform 'zukunft.at' Möglichkeit zum Dialog zwischen Jugend und Politik
Wien (övp-pk) - "Junge Menschen achten insbesondere auf die Aktivität, die Dynamik einer Partei. Auch der Anspruch an 'menschliche Qualitäten', Offenheit, Authentizität und 'Ehrlichkeit' einer Partei ist hoch und wird von jungen Menschen künftig immer wichtiger angesehen werden", so die Motivforscherin Dr. Sophie Karmasin am Donnerstag (03. 02.) in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ÖVP-Generalsekretär Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka anlässlich der Präsentation der Studie zur Zukunft der Parteien und der Kampagne zukunft.at. Als dritten wichtigen Punkt führte Dr. Karmasin die Werteebene an. Junge Erwachsene würden sich Klarheit darüber erwarten, wofür eine Partei stehe. "Hier geht es nicht nur um eine übergeordnete Worthülsen, sondern um eine Geisteshaltung, die sich tatsächlich in allen Facetten zeigt: Den Personen, der Sprache und auch im Styling", so Karmasin.

Grundsätzlich gehe es jungen Menschen vor allem darum, sich in Zukunft stärker mit Parteien identifizieren zu können. Zusätzlich sei die Art der Informationsvermittlung von zentraler Bedeutung. Auch hier erwarten sich Jugendliche, dass authentische Informationen vermittelt würden. "In welchem Stil Informationen übermittelt werden, wird einen wichtigen Beitrag leisten, ob Themen verstanden und einer Partei zugeordnet werden. Man möchte über die Ziele, die langfristige Orientierung und Haltung, die Vision einer Partei informiert sein", so Karmasin weiter. Hier würden sich junge Menschen konkrete, für den eigenen Lebensbereich umlegbare Informationen und keine abstrakten Worthülsen erwarten. Die Informationsvermittlung solle künftig in einem Dialog erfolgen, da Junge sich wünschen würden, ihre eigenen Vorstellungen einbringen zu können.

Insgesamt sei aus der Studie abzuleiten, dass politische Parteien sich in einer Phase der Veränderung befinden und sich vielen neuen Herausforderungen im Bezug auf junge Erwachsene stellen müssten. "Der Erfolg einer politischen Partei wird nicht darin liegen, sich mit den richtigen inhaltlichen Themen zu beschäftigen, sondern es geht darum, die richtige Werteposition zu erfassen und auch zu transportieren", so Karmasin.

"Wir haben Frau Dr. Karmasin gebeten, eine umfassende Studie zu erstellen, weil es uns wichtig ist, gerade angesicht unserer nun gestarteten Kampagne 'zukunft.at', die Anliegen der jungen Menschen zu erfassen und darauf eingehen zu können", erläuterte ÖVP- Generalsekretär Dr. Reinhold Lopatka. Die ÖVP habe bei den letzten Nationalratswahlen einen starken Zuspruch seitens der Jugend erfahren. Bei den Erstwählern sei die ÖVP mit 39 Prozent eindeutig stärkste Partei gewesen, bei den bis 35-Jährigen seien sogar 45 Prozent erreicht worden. "Das konnten wir deshalb erreichen, weil die Dynamik eindeutig für die ÖVP gesprochen hat", so Lopatka. Dieses Vertrauen sei aber immer wieder aufs Neue zu erkämpfen. Er, Lopatka gehe jedenfalls davon aus, dass auch im Hinblick auf die Nationalratswahlen 2006, die Dynamik für die ÖVP sprechen. Nicht zuletzt deshalb, weil die ÖVP "ein Angebot für junge Menschen von jungen Menschen" biete.

Die Politik Wolfgang Schüssels in den vergangen Jahren unterscheide sich in Sachen Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Reformen ganz deutlich von der Politik der großen Koalition. Gerade für junge Menschen seien zentrale Reformen getätigt worden, die mittel- und langfristig gesehen absolut wichtig und notwendig seien.

Wesentlich sei, dass die Jugend nicht ihr Vertrauen in die Politik verliere und der Kontakt nicht abreiße, weil sie den Eindruck haben, dass nur eine Politik für die mittlere und ältere Generation gemacht werde, so Lopatka weiter. Hier sei in erster Linie die Pensionssicherungsreform zu nennen. "Wir haben hier einen Schritt gesetzt, der hundertprozentig den Interessen der jungen Menschen enspricht", betonte der ÖVP-Generalsekretär. Auch im Bereich der Ausbildung sei mit den Fachhochschulstudiengängen eine wichtige Möglichkeit eröffnet worden. Diese seien ein "voller Erfolg", denn die Zahl der Studiengänge habe seit 1999 auf 23.480 fast verdoppelt werden können. Mehr als 10.000 Jugendliche hätten hier zusätzliche Chancen im Bereich der Ausbildung gefunden.

Um die teilweise Politikverdrossenheit der Jugendlichen künftig abbauen zu können, sei es wichtig, die Politik so zu gestalten, dass die jungen Menschen das Gefühl und die Sicherheit haben, ernst genommen zu werden. In diesem Zusammenhang sei es besonders wichtig, dass Politiker sich oft Zeit dafür nehmen, mit den Jugendlichen in Kontakt und in den Dialog zu treten. "Bei unserer Kampagne ist es uns besonders wichtig, dass wir das organisatorische Rüstzeug dafür bieten, dass Politiker, angefangen vom Bundeskanzler, über Ministerinnen und Minister, bis hin zu den Abgeordneten in diesen Dialog eintreten können", so Lopatka. Dass das Interesse der Jugendlichen dafür sehr groß sei, ließe sich auch an der Zahl der Anmeldungen auf der Internetplattform 'zukunft.at' ablesen. Mehr als 1000 junge Menschen hätten sich dort bereits angemeldet und von der Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit ÖVP- Politikern Gebrauch gemacht. "Wir werden das, was an uns herangetragen wird, möglichst rasch weiterleiten und auch Kritik, die wir erfahren, sehr ernst nehmen. Wir sind eine weltoffene, proeuropäische, reformfreudige Partei und das muss man bei jedem einzelnen Mandatar der ÖVP spüren", so Lopatka abschließend.
     
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