Interreg: Bisher 77 grenzüberschreitende Projekte gefördert  

erstellt am
10. 02. 05

LH Sausgruber: Haltung der deutschen Bundesregierung stellt grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Frage
Bregenz (vlk) - Eine positive Bilanz der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rahmen des Interreg IIIA-Programms "Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein" zieht Landeshauptmann Herbert Sausgruber. Dabei zeigte er sich erfreut, dass es binnen drei Jahren gelungen ist, mehr als 11,3 Millionen Euro und damit rund 70 Prozent der von der Europäischen Kommission zur Verfügung gestellten Mittel in 77 grenzüberschreitenden Projekten zu binden.

Darüber hinaus wies Sausgruber auf die Beteiligung der Schweiz mit bislang rund 3,5 Millionen Euro und des Fürstentums Liechtenstein mit anteilsmäßig rund 700.000 Euro hin: "Die bewilligten Projekte, die ein Gesamtfördervolumen von über 35 Millionen Euro aufweisen, tragen entscheidend mit dazu bei, die Grenzen durchlässiger zu machen".

Kritik an deutscher Bundesregierung
In diesem Zusammenhang bedauert der Landeshauptmann die derzeitige Haltung der deutschen Bundesregierung, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen der neuen EU-Strukturförderperiode 2007 - 2013 auf die neuen Binnen- und Außengrenzen der Beitrittsländer beschränken möchte: "Damit wäre die grenzüberschreitende Zusammenarbeit an den 'alten Binnengrenzen', wie am Bodensee und entlang des Alpen- und Hochrheins in der nächsten Strukturfondsperiode in Frage gestellt". Da kein anderes Förderprogramm der EU den europäischen Mehrwert so eindrucksvoll vermitteln könne, wie Interreg, hoffe er, dass sich "die deutsche Bundesregierung noch umstimmen lässt".

Acht neue Projekte
Wie der Landeshauptmann weiter mitteilte, hat der international besetzte Lenkungsausschuss des Interreg IIIA-Programms "Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein" auch acht neue grenzüberschreitende Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von insgesamt über 2,6 Millionen Euro in den Bereichen wirtschaftliche Entwicklung, Tourismus, Umwelt- und Naturschutz und Bildung beschlossen. Beispielhaft hob er die Zusammenarbeit zwischen den Musikhochschulen "Landeskonservatorium Feldkirch" und der "Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen" sowie die Forschungszusammenarbeit im Bereich der Nanotechnologie zwischen der Universität Konstanz und dem Paul-Scherrer-Institut in Villigen (CH) hervor. Im Einzelnen erhielten die acht Projekte rund 900.000 Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und rund 85.000 Euro von Seiten des Schweizer Bundes.

Fördermittel stehen bereit
Das Interreg IIIA-Programm hat eine Laufzeit bis 2008. Dabei stehen insbesondere in den Förderprioritäten "Wirtschaftliche Entwicklung" und "Soziokulturelle Entwicklung" - darunter fällt auch der Bereich "Gesundheit und Soziales" noch EU-Mittel zur Verfügung. Interessenten finden nähere Informationen zum Programm sowie Ansprechpartner im Internet unter http://www.interreg.org.

Interreg-Fördergebiet
Zum Fördergebiet gehören auf deutscher Seite die kreisfreie Stadt Kempten, die Landkreise Konstanz, Lindau, Oberallgäu und Ravensburg, der Schwarzwald-Baar-Kreis sowie die Landkreise Sigmaringen, Tuttlingen und Waldshut. Österreich ist durch das Land Vorarlberg beteiligt. Zum Programmgebiet gehören ferner das Fürstentum Liechtenstein und in der Schweiz die Kantone Aargau, Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden, Glarus, Graubünden, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau und Zürich.
     
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