Magna errichtet Werk in Kärnten  

erstellt am
21. 02. 05

Stronach will Betrieb für Hunderte Mitarbeiter bauen und in Schloss Reifnitz Manager schulen – LH Haider "carinthifiziert" "Kärntenfreund" Stronach mit Urkunde von 1597
Klagenfurt (lpd) - Der Autozulieferkonzern Magna International wird in Kärnten ein Werk bauen. Das erklärten Donnerstag (17. 02.) Abend Magna-Boss Frank Stronach und Generaldirektor Siegfried Wolf bei einer Veranstaltung im Villacher Congress Center. Als mögliche Standorte für den mehrere hundert Mitarbeiter-Betrieb wurden Villach-Federaun, Klagenfurt-Ebenthal, Friesach und St. Andrä im Lavanttal genannt. Ein weiteres Vorhaben Stronachs in Kärnten ist die Errichtung eines Managementschulungs- und Erholungszentrum in Schloss Reifnitz am Wörthersee.

Laut Wolf soll die Kärntner Magna-Produktionsstätte im Bereich Mechatronic tätig sein und Elektrik- sowie Elektronikkomponenten für Fahrzeuge herstellen. Stronach zeigte sich zuversichtlich, dass man bald die entsprechenden Genehmigungen und Baugründe haben werde und "dann sind wir schon da mit den Baggern".

In Schloss Reifnitz möchte Stronach Managementschulungen durchführen, und dabei hohen Vertretern internationaler Unternehmen zeigen, "wie wunderbar die Region ist". Er bezeichnete Kärnten als "schönes Land" und den Wörthersee als "Perle": "Bestes Umfeld" also, um "beste Manager anzuziehen und hier zu behalten". Für Kärnten könnten sich über das Schulungszentrum einige Betriebsansiedlungen ergeben, meinte der Magna-Boss und verwies auf die "fleißigen und bodenständigen Leute" Kärntens sowie auf die Regierung die sehr bemüht sei Arbeitsplätze zu schaffen.

Stronachs drei Gründe, auf Kärnten zu setzen, seien seine Mutter, die aus diesem Land stamme, die gute Kooperation mit der Landesregierung - vor allem mit Landeshauptmann Jörg Haider - sowie der "gute Kärnten-Botschafter" Franz Klammer, mit dem er öfter Golf spiele.

Generaldirektor Wolf betonte, dass "Magna made in Kärnten braucht". Sein Konzern setze auf Österreich, weil man überzeugt sei, dass das Gesamtpaket stimme. Trotzdem müsse sich Österreich laufend für den globalen Standortwettbewerb fit machen. Wolf erklärte weiters, dass Magna zu den Regionen mit seinen Standorten ein "konstruktives und partnerschaftliches Verhältnis" habe. Enorme Vorteile würde es auch für Zulieferbetriebe in direkter Umgebung der Magna-Werke geben. So greife man beispielsweise in Graz auf 1.800 Zulieferer für Produktionsmaterial sowie auf 1.500 Zulieferer für Nicht-Produktionsmaterial bzw. Dienstleister zurück.

Über Magna International mit seinen sieben Produktgruppen erklärte Wolf, dass der Konzern einer der weltweit größten Zulieferer im automobilen Bereich sei und über das breiteste Leistungsspektrum in der gesamten Zulieferindustrie verfüge. In den 268 Betrieben rund um die Welt beschäftige man 81.700 Mitarbeiter, davon 14.000 in Österreich. Als Jahresumsatz gab der Generaldirektor über zwanzig Milliarden Euro an.

Ein besonders Geschenk für "Kärntenfreund" Frank Stronach hatte Landeshauptmann Jörg Haider im Gepäck. Er hatte dem Landesarchiv aufgetragen, Ahnenforschung zu betreiben und Hinweise auf Stronachs Kärntner Wurzeln zu suchen. Gefunden wurde eine im Kloster Viktring verfasste Urkunde vom 15. Jänner 1597, die einen Leonhard Strohsack zu Kerbach nannte. Die Originalurkunde überreichte der Landeshauptmann dem Magna-Boss und sprach von einer "gelungenen Carinthifizierung".
     
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