Zukunft Kärntens im Congress Center Villach präsentiert  

erstellt am
21. 02. 05

LH Haider/LHStv. Ambrozy: Arbeitsplätze schaffen und Einkommen erhöhen – Schwerpunkte sind Tourismus, Forschung, Infrastruktur und Bildung
Villach (lpd) - Zukunftsmaßnahmen für Kärnten wurden Donnerstag (17. 02.) Abend vor rund 3.000 Menschen im voll besetzten Villacher Congress Center präsentiert. Landeshauptmann Jörg Haider und sein Stellvertreter Peter Ambrozy sprachen über Ziele und Vorhaben des Landes, mit denen man Arbeitsplätze schaffen sowie die Wirtschaft ankurbeln will.

Schwerpunkte dabei waren u.a. Tourismus, Infrastruktur, Forschung, Logistik und Bildung. Mittel dafür sollen über den Zukunftsfonds lukriert werden, der mit 500 Millionen Euro aus der Wandelschuldverschreibung an der landeseigenen Hypo Alpe-Adria-Bank gespeist werden soll, wie Hypo-Vorstand Wolfgang Kulterer ausführte.
Man müsse die Chancen wahrnehmen, die sich jetzt bieten, betonte der Landeshauptmann. Enorme Perspektiven würden sich durch den neuen größeren Wirtschaftsraum ergeben, den Kärnten mit Oberitalien, Slowenien und Ungarn bilde. Bei der Forschung sei Kärnten auf der Überholspur, tätige hier die größten Investitionen unter den Bundesländern. Bereits eingeleitete Forschungsinitiativen seien das "Center of Excellence" als gemeinsames Dach aller Forschungsbemühungen sowie das Industrieforschungszentrum "K-Ind" im Technologiepark Villach, bei dem man u.a. mit Magna und Infineon zusammenarbeite. Für das "Center of Excellence" sei ein Etat von zwanzig Millionen Euro gesichert, die Bund, Land und Wirtschaft aufbringen würden. Dazu komme die Weiterentwicklung von Österreichs größtem Sciencepark, dem Klagenfurter Lakeside Science & Technology Park.

Beim Aufbau eines Ganzjahrestourismus setzt Kärnten laut Haider auf Thermen und Wellness. Projekte in diesem Bereich seien u.a. das Gesundheitshotel Astoria in Maria Wörth (150 Arbeitsplätze), das Römerbad in Bad Kleinkirchheim, das Schwefelbad in Bad St. Leonhard, das Schlosshotel Velden mit Baubeginn Mai 2005, das Schlosshotel Reifnitz, ein Hotelprojekt der Firma Vamed am Wörthersee, ein Feriendorf auf der Koralpe (280 Arbeitsplätze), ein Ferienclub auf dem Katschberg, das "sea life"-Projekt in Pörtschach, das Falkensteiner Hotel Carinzia Nassfeld in Tröpolach, ein Kongresszentrum am Wörthersee, das Tourismusprojekt auf der Flattnitz sowie Golfprojekte in Finkenstein und Kirchbach. Im Bereich der Kultur soll ein Alpen-Adria-Musikzentrum im Stift Ossiach errichtet werden, von dem sich der Landeshauptmann wertvolle Impulse für den "Carinthischen Sommer" erwartet.

Massiv investieren werde Kärnten auch weiterhin in Schulen und Ausbildung, bekräftigte der Landeshauptmann. So habe es bei den Fachhochschulen einen Ausbau gegeben und die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt erhalte sechs technische Stiftungsprofessuren. Zudem sei eine Modernisierung der Berufsschulen im Gange, konkret setze man ein Berufsschulzentrum für Tourismus in Warmbad-Villach sowie eines für Erneuerbare Energie in Spittal/Drau um.

Investieren werde man außerdem in den ländlichen Raum, etwa im Zuge der Breitbandinitiative sowie im Gesundheitssektor. Beim LKH Klagenfurt Neu mit einem Volumen von 250 Millionen Euro würden über 90 Prozent der Aufträge an Kärntner Unternehmen fallen, was eine riesige örtliche bzw. regionale Wertschöpfung bedeute. Auch im Altenpflegebereich seien 38 Millionen Euro für Einrichtungen in den Bezirken vorgesehen.

In der Infrastruktur würden allein in das Jahrhundertprojekt Koralmbahn vier Milliarden Euro fließen, führte Haider weiters an. Während der Bauzeit würden in Kärnten und der Steiermark 45.000 Arbeitsplätze geschaffen. Wichtige Projekte seien auch die zweiten Röhren des Katschberg- und des Tauerntunnels, das neue Verwaltungszentrum in Klagenfurt mit einer Gesamtinvestition von 50 Millionen Euro sowie das Logistikzentrum in Fürnitz, für das man derzeit Grundstückssicherungen betreibe.

Der Landeshauptmann betonte, dass durch diese Maßnahmen ein enormer Investitionsstoß für Kärnten erfolgen werde. Das Land könne sich dadurch dauerhaft im vorderen Feld unter den Bundesländern platzieren sowie seinen "historischen Nachteil" endlich überwinden.
LHStv. Ambrozy strich hervor, dass sich die Landesregierung Ziele gesetzt habe, die sie mit aller Konsequenz vorantreibe, um Arbeitsplätze zu schaffen sowie Einkommen und Wohlstand im Land zu steigern. Man wolle vor allem der Jugend Chancen für eine gute Zukunft bieten, außerdem sollen langfristige Chancen für bestehende und neue Betriebe in Kärnten eröffnet werden.

Hypo-Vorstand Kulterer bekräftigte, dass man Dinge wirklich umsetzen könne, auch vom kleinen Kärnten aus. In seinem Referat ging er näher auf den "Masterplan Kärnten" sowie die Wandelschuldverschreibung an der Hypo Alpe-Adria-Bank ein. Der Masterplan habe zum Ziel, die persönliche Lebensqualität der Kärntnerinnen und Kärntner zu verbessern sowie Arbeitsplätze der Zukunft zu schaffen. 500 Millionen Euro dafür würde die Wandelschuldverschreibung bringen, weitere 150 bis 200 Millionen Euro der spätere Börsegang der Hypo. Trotz dieses Vorgehens würden das Land und die Grazer Wechselseitige als Mehrheitseigentümer der Bank ihre "Macht" nicht abgeben, erklärte Kulterer. Die Mittel müssten für echte Impulsprogramme eingesetzt und entsprechend verwaltet werden, betonte er weiters. Über Bunde- und EU-Mittel könnten sie dann fast verdoppelt werden. Der Vorstandsvorsitzende zählte außerdem einige große Projektbeteiligungen der Hypo – die 2005 einen Standort in London eröffnen werde – auf. So werde man in die eigene Bankstruktur, Tourismusprojekte am Nassfeld und das Schlosshotel Velden insgesamt 307,70 Millionen Euro investieren.

Die Veranstaltung in Villach stand unter dem Titel "Kärnten macht Zukunft – Visionen und Maßnahmen für Kärnten". Unter den zahlreichen Vertretern aus Wirtschaft, Sozialpartnerschaft und Politik waren seitens des Landes auch Wirtschaftsreferent LHStv. Karl Pfeifenberger, die Landesräte Reinhart Rohr und Gerhard Dörfler sowie der designierte LHStv. Martin Strutz anwesend.
     
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