Schulverantwortliche begrüßen Schulreform-Erprobung  

erstellt am
22. 02. 05

Bozen (lpa) - Die Landesregierung hat am Montag (21. 02.) den Beschluss zur Erprobung der Schulreform im Schuljahr 2005/2006 in den deutschsprachigen Grund- und Mittelschulen genehmigt und damit die pädagogisch-didaktischen Weichen für das kommende Schuljahr gestellt. "Dabei wurde darauf geachtet, dass von der staatlichen Schulreform das übernommen wird, was überzeugt, und hingegen das abgeändert, was nicht mit der sprachlichen und kulturellen Situation Südtirols übereinstimmt", so Bildungslandesrat Otto Saurer.

"Künftig wird die Unterrichtszeit der Schülerinnen und Schüler in einen Kern- und Wahlpflichtbereich sowie in fakultative Angebote gegliedert. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Individualisierung des Lernens", erklärt Schulamtsleiter Peter Höllrigl. Die Umsetzung der personenbezogenen Lernpläne werde erleichtert und eine Beteiligung der Schülerinnen und Schüler am eigenen Lernprozess verwirklicht, so der Schulamtsleiter, der besonders auch auf die Wahlmöglichkeiten hinweist: "Schülerinnen und Schüler werden Bildungsangebote auswählen können, die ihren Neigungen und Begabungen entsprechen und ihnen die Möglichkeit bieten, Lernrückstände aufzuholen. Ziel ist es, für jede Schülerin und jeden Schüler einen individuellen Lernweg sicherzustellen."

In der Schulreform Südtirols spiegelt sich eine gesamteuropäische Entwicklung zur Individualisierung des Lernens wider, die die Lernenden in den Mittelpunkt von Schule und Unterricht rücken will. Durch den heutigen Beschluss der Landesregierung ist auch das Recht der Schülerinnen und Schüler auf eine individuelle Lernberatung festgeschrieben und die Bewertung durch Portfolio vorgesehen.

Schon im laufenden Schuljahr 2004/2005 werden an vielen Schulen Teilaspekte der Schulreform erprobt. Das kommende Schuljahr 2005/2006 dient nun, im Zuge der systematischen und flächendeckenden Erprobung der Schulreform, als Jahr der Vorbereitung auf die definitive Einführung derselben im Schuljahr 2006/2007. Die Erfahrungen der Erprobung werden in ein organisches Landesgesetz für die Schulen aller drei Sprachgruppen einfließen. Die Schulreform ist als konsequente Weiterentwicklung der Autonomie der Schulen anzusehen. In der vergangenen Woche wurden die Modalitäten der Erprobung der Schulreform im kommenden Schuljahr 2005/2006 durch den Landesschulrat positiv begutachtet und zudem die Schulgewerkschaften angehört. In der nächsten Zeit finden Informationsveranstaltungen in den einzelnen Schulbezirken für alle interessierten Lehrpersonen und Eltern statt.
     
zurück