Bildung ist Schlüssel für die Zukunft  

erstellt am
22. 02. 05

Helmut Kramer, Rektor der Donau-Universität Krems, gibt Ausblick auf die ökonomische Entwicklung Österreichs
Krems (kpr) - Der österreichische Erfolgsweg könne nur fortgesetzt werden, wenn das Bildungssystem weiter zügig entwickelt werde, sagte Prof. Dr. Helmut Kramer, Rektor der Donau-Universität Krems und ehemaliger langjähriger Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, im Oktogon der Bank Austria Creditanstalt in Wien. Kramer gab auf Einladung des Vorstands der Bank Austria Creditanstalt vor rund 100 Unternehmerinnen und Unternehmern einen Ausblick auf die wirtschaftliche Zukunft Österreichs.

Als Wirtschaftsforscher habe er sich in den vergangenen Jahren sehr intensiv mit Fragen des Bildungswesens und ihrer Bedeutung für die Volkswirtschaft beschäftigt. Sein Wechsel an die Spitze einer attraktiven Bildungseinrichtung sei daher nur logisch gewesen, sagte Kramer, der am 1. Februar das Amt des Rektors der Donau-Universität Krems übernommen hat.

Kramer kritisierte, dass Österreich sehr wenig in Forschung und Entwicklung investiere. Kaum irgendwo werde derart wissenschaftsabstinente Politik gemacht wie in Österreich. "Die Technik-, Wirtschafts- und Wissenschaftsfremdheit, in der ein nicht geringer Teil der Bevölkerung und der Politik verharrt, ist die gefährlichste Schwachstelle Österreichs. Ihre mentale und institutionelle Überwindung wäre die wichtigste Zukunftsinvestition", sagte Kramer. Dass Österreich trotzdem zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Ländern der Europäischen Union zählt, liege daran, dass Österreich die Chance der EU-Osterweiterung von Anfang an erkannt und diese so intensiv wie kein anderes Land ergriffen habe.

Selbstzufriedenheit sei aber nicht die Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. "Wir müssen die Qualifikationsmängel bei uns beheben, wenn wir nicht gegenüber den osteuropäischen Ländern zurückfallen wollen", so Kramer. Das schlechte Abschneiden Österreichs in der Pisa-Studie habe zumindest bewirkt, dass nun intensiv über neue Grundkonzepte diskutiert werde. Kramer: "Seit Beginn der Woche gibt es einen Hoffnungsstrahl, dass Bildungspolitik künftig den Rang erhält, der ihr zusteht. Denn Bildung ist der Schlüssel für unsere Zukunft."
     
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