BM Pröll: Energiesparen ist Gewinn für Konsumenten, Wirtschaft und Umwelt  

erstellt am
07. 03. 05

Wels (bmlfuw) - Am 16. Februar 2005 ist das Kyoto-Protokoll in Kraft getreten, ein Durchbruch für den internationalen Klimaschutz. Österreich hat sich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2008/2012 um 13 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir insbesondere mit Energie sparsam und effizient umgehen. Das gilt für die Wirtschaft genauso wie für die öffentliche Hand und KonsumentInnen. Es geht um zukunftsweisende Konzepte, die Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze mit Umweltzielen optimal verbinden. Wir müssen und können mit Klimaschutz Arbeitsplätze schaffen. Das WIFO (Energieszenarien 2001) geht alleine von ca. 10.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in der Bauwirtschaft aus, wenn eine entsprechend ambitionierte Strategie zur thermischen Sanierung verfolgt wird. Das erklärte Umweltminister Josef Pröll am Freitag (04. 03.) bei der Eröffnung der Energiesparmesse in Wels (Oberösterreich).

Im Sektor Bauen und Wohnen können laut Klimastrategie bis zu 4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Innovative Baukonzepte, optimale Wärmedämmung, erneuerbare Energieträger für Heizung und Warmwasser, Solarenergie und energiesparende Elektrogeräte senken den Energieverbrauch. Gleichzeitig steigen Wohnkomfort und Lebensqualität und das Haushaltsbudget wird entlastet. So trägt Klimaschutz zum persönlichen Vorteil für jeden Einzelnen bei.

Im Dezember 2004 hat die österreichische Umweltpolitik eine wichtige Weichenstellung für den Klimaschutz erreicht. Durch eine 15a-Vereinbarung des Bundes mit den Ländern wird die Wohnbauförderung stärker auf den Klimaschutz ausgerichtet. Künftig wird der Niedrigenergiehausstandard zur Richtschnur für die Förderung. Zusätzliche Förderpunkte bekommt, wer ein Passivhaus baut bzw. erneuerbare Energieträger wie Biomasse oder Solarwärme einsetzt. Auch der Anschluss an umweltfreundliche Fernwärme soll durch die Wohnbauförderung stärker begünstigt werden. Sanierungsförderung gibt es künftig, wenn die gesamte Gebäudehülle - Fassade, Fenster, Dach und Kellerdecke - einen optimalen Wärmeschutz erhält.

Wie man heute klimaschonend baut, zeigt das Lebensministerium im Rahmen seiner Klimaschutzinitiative klima:aktiv. Gemeinsam mit rund 60 innovativen Unternehmen der österreichischen Baubranche entstehen ein Massivhaus in Tulln (NÖ) und ein Fertighaus in Wien. Beide Gebäude zeichnen sich durch minimalen Energieverbrauch bei maximalem Wohnkomfort aus und sollen Vorbildwirkung für die Baubranche und die Häuslbauer entfalten. Ziel ist es, dass in naher Zukunft möglichst viele Häuser in Österreich klima:aktiv gebaut werden. Darum schauen wir bei den Musterhäusern auch genau darauf, dass sie erschwinglich bleiben. (33 klima:aktiv Musterhauspartner stellen ihre Produkte und Dienstleistungen auf der Energiesparmesse aus.)

Die Wirtschaft ist wichtiger Partner beim Klimaschutz
Für den Erfolg beim Klimaschutz spielt die Kooperation mit der Wirtschaft eine wesentliche Rolle. Baumeister, Architekten und Handwerker müssen über entsprechendes Know-How verfügen, damit klimafreundliche Technologien rascher eingesetzt und von den KonsumentInnen auch nachgefragt werden können. Darum stehen für das Programm klima:aktiv jährlich drei Millionen Euro für Qualitätssicherung sowie Aus- und Weiterbildung in spezifischen Programmen zur Verfügung. Derzeit liegen Schwerpunkte beim Einsatz von Solarwärme, der Steigerung der Energieeffizienz von Gemeinden und in der Sanierung von Tourismusbetrieben, Bürohäusern und Geschäftsobjekten.

Gleich vier neue klima:aktiv-Schwerpunkte starten heute im Rahmen der Welser Energiesparmesse: „wohnmodern“ unterstützt Wohnbauträger und Genossenschaften bei der Sanierung und Modernisierung großer Wohngebäude. Davon profitieren die MieterInnen langfristig durch niedrigere Energiekosten und gesteigerten Wohnkomfort. Die Forcierung der Biomasse steht in drei Bereichen im Zentrum: „energieholz“ hilft die noch ungenutzten Holzressourcen unserer Wälder besser zu erschließen. „QM-heizwerke“ soll Biomasseheizwerke noch effizienter machen und der Schwerpunkt „biogas“ soll die Erzeugung von Strom, Wärme und Treibstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen weiter ausbauen.

Ein zentraler Punkt für die Entwicklungsmöglichkeiten alternativer Energien ist die Weiterentwicklung des Ökostromgesetzes. Der derzeitige Stillstand im Parlament ist ein falsches Signal. Wir brauchen Dynamik in allen Bereichen, um das Kyoto-Ziel zu erreichen. Daher sollen die Verhandlungen zum Ökostromgesetz rasch wieder aufgenommen werden. Beim Klimaschutz können wir auf den Beitrag des Ökostroms nicht verzichten, sagte Pröll abschließend.
     
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