Massive Kritik an "Wucher-Notruf"  

erstellt am
03. 03. 05

Gesundheitsreferent Ambrozy fordert Rücknahme der kostenpflichtigen 0900-Nummer
Klagenfurt (lpd) - Der Kärntner Gesundheitsreferent LHStv. Peter Ambrozy erneuerte am Mittwoch (02. 03.) seine massive Kritik an der neuen, kostenpflichtigen Notrufnummer der Kärntner Ärzte. Für einen Notruf über einen Euro pro Minute zu verlangen, sei absolut indiskutabel. Die Kärntner Patienten seien schon genug belastet, so Ambrozy empört. Der Gesundheitsreferent fordert daher die sofortige Rücknahme der kostenpflichtigen 0900-Nummer.

Die gleichlautende Forderung der Kärntner Arbeiterkammer wird von Ambrozy unterstützt und ausdrücklich begrüßt. „Die Tatsache, dass all jene, die teure Mehrwertdienste gesperrt haben, keinen Zugang zum Ärztenotruf haben, ist nicht nur ein Wermutstropfen - wie von der Ärztekammer verharmlost - sondern eine Gefährdung der medizinischen Vorsorgungssicherheit der Kärntner Patienten“, so der Gesundheitsreferent.

Ambrozy warf der Kärntner Ärztekammer außerdem Zynismus vor, weil diese in einem Schreiben an einen Bürgermeister, dessen Ersuchen, das neue System wieder auf eine gebührenfreie Kurzwahlnummer umzustellen, zwar „...von unserer Seite her begrüßt...“, dafür aber von dem Bürgermeister eine „Kostenrückerstattung“ in der Höhe von 200.000 Euro fordere.

Hintergrund des Protestes: Seit 15. Dezember 2004 verlangt die Ärztekammer 1,08 Euro pro Anrufminute. Zuvor erreichten Patienten an Wochenenden und in der Nacht den Arzt kostenlos und unter 141 über das Rote Kreuz.
     
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